Lebensversicherungen: Was übrig bleibt

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Die Lebensversicherungen bringen immer weniger Rendite. Für die Kunden ist der Vorsorge-Klassiker nicht mehr erste Wahl. Lesen Sie hier die wichtigsten Fragen und Antworten zu der Police.

Alle Jahre wieder: Zum dritten Mal in Folge senkten die Lebensversicherer 2011 die Zinsen. Marktführer Allianz Leben setzte in diesem Jahr die Verzinsung der Kundeneinlagen von 4,3 auf 4,1 Prozent herab, ebenso verfährt die R+V.

Handwerksunternehmer, die für die Vorsorge auf Lebensversicherungen setzen,  bekommen so am Ende der Laufzeit deutlich weniger Geld für ihre Policen. Dennoch sollten Kunden ihre Verträge nicht vorzeitig kündigen. Wer eine Lebensversicherung vorschnell beendet, zahlt drauf. Der Abschluss neuer Verträge wird dagegen bei weiter sinkenden Zinsen ein Minusgeschäft.

Wie setzen sich die Zinsen zusammen?
Die laufende Verzinsung setzt sich aus einem Ga-rantiezins von derzeit 2,25 Prozent und einer Gewinnbeteiligung der Anbieter zusammen. Je besser eine Gesellschaft mit den Beiträgen ihrer Kunden wirtschaftet, desto mehr kann sie gutschreiben. Die Spanne 2010 reichte von 3,58 Prozent bei der Inter bis zu 4,8 Prozent bei der Europa. Allerdings leiden die Versicherer unter dem Zinstief und verdienen an den Kapitalmärkten deutlich weniger als noch vor der Finanzkrise.

Ist der Garantiezins noch sicher?
Nein, das Finanzministerium erwägt, den Garantiezins bei Kapitallebensversicherungen von derzeit 2,25 auf nur noch 1,75 Prozent zu senken. Dieser Schritt würde die Attraktivität der Anlageform weiter reduzieren. Allerdings sind von dieser Maßnahme nur Neuverträge betroffen.

Altverträge behalten oder kündigen?
Bei einer vorzeitigen Kündigung zahlt der Kunde drauf. Altverträge sollten daher nicht leichtfertig aufgegeben werden. Außerdem waren die Konditionen bei älteren Policen noch deutlich attraktiver. Ein Beispiel: Bei Verträgen von 1995 galt mit vier Prozent noch ein hoher Garantiezins. Dieser ist dem Versicherten bis zum Ende der Vertragslaufzeit sicher, obwohl die Gesellschaften diesen Zinssatz nur auf den Sparanteil zahlen, der nach Abzug der Kosten bleibt.

Alternative zur Kündigung?
Wer aussteigt, verliert Geld, da die Gesellschaften dann einen erheblich gekürzten Rückkaufwert berechnen. Besser ist es, die Police bei seiner Gesellschaft beitragsfrei zu stellen und so einfach weiterlaufen zu lassen.

Macht ein neuer Vertrag Sinn?
Die Police ist für die Vorsorge nicht mehr die ers-te Wahl. Gute Renditen gehören der Vergangenheit an. Die Versicherung ist für Selbständige aber zu unflexibel, da diese beim vorzeitigen Ausstieg sogar einen Teil ihrer Einzahlungen verlieren. Die Kapitallebensversicherung ist auch keine ideale Lösung, um die Familie finanziell abzusichern. Eine Risikolebensversicherung ist dafür besser geeignet und deutlich günstiger. Zusätzlich können Anleger für den Vermögensaufbau in Fondssparpläne investieren.

Tipp: Was am Ende der Laufzeit übrig bleibt, sehen Sie im PDF.