Landeskongress der Handwerksjunioren Baden-Württemberg

Zum diesjährigen Landeskongress der Handwerksjunioren Baden-Württemberg, der zum wiederholten Male in Mosbach stattfand, konnte Landesvorsitzender Frank Hohl als Festredner keinen Geringeren begrüßen als den stellvertretenden Ministerpräsidenten und Innenminister von Baden-Württemberg, Thomas Strobl.

© Thomas Mayer, JdH BaWü

Frank Hohl zog eine gemischte Schlussbilanz der mit der Landtagswahl vom 27. März 2016 nach fünfjähriger Regierungszeit abgewählten Koalition von Grünen und SPD und vermerkte mit Blick auf den grün-schwarzen Koalitionsvertrag der neuen Regierung durchaus positive Ansätze. Digitalisierung, Bekenntnis zur dualen Ausbildung und Festhalten am Meisterbrief sind für die Handwerksjunioren Baden-Württemberg wichtige Elemente einer konstruktiven Partnerschaft und Anlass für eine positive Würdigung beim Start der neuen Regierungsmannschaft.

Wirtschaftliche Leistungskraft des Handwerks

Nach Grußworten von Oberbürgermeister Michael Jann, des Handwerksjunioren-Bundesvorsitzenden René Fornol sowie des Bundestagsabgeordneten Alois Gerig und des Präsidenten der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald trat Innenminister Thomas Strobl an das Rednerpult und begann seine Ansprache mit den Worten: "Ich fühle mich bei den jungen Handwerkern wohl!" Er begründete dieses Gefühl mit seiner Freude über die enorme wirtschaftliche Leistungskraft des Handwerks ebenso wie mit dem ehrenamtlichen und gesellschaftlichen Engagement aus diesen Reihen.

Digitalisierung als Veränderungsprozess in allen Lebensbereichen

Die zentrale Botschaft seines Vortrags bestand darin, die Digitalisierung, die in nächster Zeit immer beschleunigter Fahrt gewinnt, als grundlegenden Veränderungsprozess in allen Lebensbereichen zu begreifen. Dabei müsse das Handwerk beherzt die Herausforderungen aufnehmen und die Chancen nutzen, die sich daraus ergeben. Der Minister sieht die Fähigkeit zur Veränderung in der Wirtschaft uneingeschränkt positiv und belegte dies anhand einiger plastischer Beispiele aus eigenen Erfahrungen mit Innovationsprozessen. Der Staat habe dabei, so Thomas Strobl, nicht regulierend einzugreifen, sondern die Rahmenbedingungen zu sichern, etwa durch die Bereitstellung qualifizierter Arbeitskräfte über ein modernes Bildungssystem und durch Infrastrukturmaßnahmen wie die Breitbandverkabelung des ländlichen Raums, eines der zentralen Anliegen der neuen Landesregierung von Baden-Württemberg. Der tosende und lang anhaltende Beifall am Ende seiner Rede war klarer Beleg dafür, dass Thomas Strobl dem Publikum aus dem Herzen gesprochen hatte.

Im Anschluss an den Festakt konnten sich bei einem Sektempfang im historischen Rathaus Handwerksjunioren, Fördermitglieder und geladene Gäste über das Gehörte austauschen und netzwerken.

Vor dem Landeskongress fand die Mitgliederversammlung des Landesverbandes statt, bei der die Positionen des 1. und 3. Beisitzers mit jungen Handwerkern, Bernd Baumann und Tobias Messerschmidt vom Ortsverband Hohenlohe besetzt wurden. In den Kassenprüfungsausschuss wurden Frau Ewe und Frau Senk wiedergewählt. Die Positionen des 1. und 2. Vorsitzenden werden bis auf weiteres von Frank Hohl und Sven Stelzel kommissarisch weitergeführt.