Konjunkturprognosen der Handwerksbranchen

Zentralverband der Augenoptiker:

Die Augenoptikerbranche wird im dritten Quartal 2010 voraussichtlich ein Umsatzwachstum in Höhe von 1,5 Prozent aufweisen. Die Umsätze entwickeln sich leicht über dem Niveau des Vorjahres. Die Stückzahlen stagnieren im aktuellen Quartal. Das erste und zweite Quartal zeigten lediglich ein geringfügiges Wachstum von 2,0 Prozent bzw. 1,4 Prozent. Die Stückzahlen entwickelten sich mit minus 2 Prozent und minus 2,5 Prozent rückläufig. Derzeit geht der ZVA für das Gesamtjahr von einem geringfügigen Umsatzwachstum in Höhe von 3 Prozent für die Branche aus.

Zentralverband des Deutschen Baugewerbes:

Der Umsatz im Bauhauptgewerbe insgesamt wird per drittem Quartal das Vorjahresergebnis klar verfehlen. Der Wohnungsbau er reicht umsatzseitig das Vorjahresniveau und wird von der stabilen Lage am Arbeitsmarkt und niedrigen Hypothekenzinsen getragen. Bei dieser positiven Entwicklung ist das niedrige Ausgangsniveau beachtlich. Der Wirtschaftsbau verzeichnet eine positive Tendenz, bleibt aber wegen der niedrigen Kapazitätsauslastung noch deutlich unter Vorjahresniveau. Der öffentliche Bau kann in 2010 doch nicht die Favoritenrolle übernehmen. Wegen der Aufgabe des Kriteriums der summarischen Zusätzlichkeit der Mittel aus den Konjunkturprogrammen haben die Kommunen erwartungsgemäß ihre Investitionen außerhalb der Konjunkturpakete zurückgefahren. Die Konjunkturmittel werden zudem ausbaulastig verwandt. Der Umsatz wird per III. Quartal nicht das Vorjahresniveau erreichen.

Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks:

Die gute Auftragslage vor allem für Sanierungen und Reparaturen am Gebäudebestand bringt dem Dachdeckerhandwerk 2010 ein spürbares Umsatzplus. Für 2011 wird es aufgrund einiger Unwägbarkeiten aus den öffentlichen Förderprogrammen eher zu einer Stabilisierung des Umsatzniveaus kommen. Trotz der hohen Wettbewerbsintensität konnte die Branche infolge der Geschäftsbelebung 2010 eine ausreichende Ertragslage erzielen. 2011 dürfte diese betriebswirtschaftliche Situation beibehalten werden können. Wachstumschancen ergeben sich im Dachdeckerhandwerk nicht nur in den Bereichen regenerative Energien oder Energieeinsparung, sondern auch in den eher traditionellen Tätigkeitsfeldern, wobei der Aspekt der Energieberatung (Stichwort: Energieeffizienz) zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke:

Die Geschäftslage bei den elektro- und informationstechnischen Handwerken hat nach der Herbstumfrage 2010 einen Spitzenwert erreicht. 44,3 Prozent der Betriebe bewerten ihre gegenwärtige Geschäftslage mit „gut“ und nur 13 Prozent mit „schlecht“. Ein solches Ergebnis wurde seit 1995 nicht mehr erreicht. Die positive Stimmung betrifft alle Betriebsgrößen. Erfreulich ist, dass sich auch die anderen Indikatoren weiter verbessert haben. So meldet fast jeder vierte Betrieb einen Auftragsbestand, der über zwei Monate hinausreicht. Im Herbst 2009 waren dies nur knapp 19 Prozent. Auch die Zahl der Beschäftigten hat zugenommen. In jedem fünften Betrieb ist die Zahl der Mitarbeiter gestiegen und nur bei jedem zehnten Betrieb gesunken. Dies hat zur Konsequenz, dass derzeit 21,5 Prozent der Elektrohandwerksbetriebe offene Stellen melden. Für die Zukunft rechnen die Betriebe mit einer noch besseren Geschäftslage. 16 Prozent meinten, dass diese noch steigen würde und nur zehn Prozent erwarten eine Verschlechterung.

Deutscher Fleischer-Verband:

Trotz ungünstiger Ausgangssituation konnte das Fleischerhandwerk in Deutschland bis zur Jahresmitte gute Ergebnisse vermelden. Es ist eine durchschnittliche, aber stabile Umsatzentwicklung über alle Umsatzgrößenklassen in Höhe von 0,2 Prozent zu beobachten. Damit liegt die Umsatzentwicklung auf dem Niveau des Vorjahreszeitraumes. Dabei waren die Ausgangsbedingungen für die Betriebe des Fleischerhandwerks alles andere als ideal. Januar und Februar gelten ohnehin als die mageren Monate im Fleischerhandwerk, darüber hinaus war die gesamtwirtschaftliche Sitaution zu Jahresbeginn noch stark an die Ausläufer der Krise gebunden. Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks: Das Friseurhandwerk kann nur moderat an der gesamtwirtschaftlichen Erholung partizipieren. Die konjunkturelle Stabilisierung der Branche setzte sich in der ersten Jahreshälfte daher nur allmählich fort, was entscheidend mit der nachlassenden Verbraucherstimmung in diesem Zeitraum zusammenhing. Darüber hinaus belegen positive Unternehmenskonjunkturen, dass am Friseurmarkt gute Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden sind und viele Unternehmen diese auch nutzen. Die weitere Wachstumsperspektive ist positiv. Impulse kommen weiterhin vom Farbgeschäft. Ein verbessertes Konsumklima und der von Konsumforschern beobachtete Trend, dass viele Verbraucher ihre Kaufprioritäten verändert haben und wieder mehr Wert auf Qualität legen, bieten eine gute Grundlage dafür, der Friseurmarktkonjunktur einen neuen Schub zu geben.

Bundesverband Holz und Kunststoff:

Die Umsatzentwicklung im Tischler- und Schreinerhandwerk hat sich im 3. Quartal stabilisiert. Das Umsatztal schein durchschritten, wobei vor allem die öffentlichen Konjunkturprogramme und die Förderung energetischer Sanierungen eine belebende Wirkung entfalten konnten. Die wirtschaftliche Situation der einzelnen Betriebe ist dabei sehr unterschiedlich. Starke Schwankungen bei den Auftragseingängen führen dazu, dass noch kein breiter und nachhaltiger Aufschwung spürbar ist. Die hängt aber auch damit zusammen, dass der Umsatzrückgang im Krisenjahr 2009 im Vergleich zur Gesamtwirtschaft moderat war.

Bundesinnung der Hörgeräteakustiker:

Im Hörgeräteakustiker-Handwerk ist eine stabile konjunkturelle Situation zu beobachten. Die Stückzahlen der abgegebenen Hörsysteme bewegen sich auf Vorjahresniveau. Auch die getätigten Umsätze sind gleichbleibend. Aufgrund gesetzlicher Regelungen hat sich die instabile Situation aus 2009 stabilisiert. Für das Jahr 2010 erwarten wir nach den bisherigen Prognosen kein Branchenwachstum, aber auch keine erkennbaren Markteinbrüche.

Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik:

Im Bereich des herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbaus führte die in vielen Branchen erkennbare konjunkturelle Erholung auch zu erhöhter Nachfrage nach Nutzfahrzeugen, die handwerklich auf-, um- oder ausgebaut werden. Das Auftrags- und Umsatzplus liegt bei 15-20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Parallel hierzu nahmen Reparaturaufträge an Nutzfahrzeugen zu. In der Karosserieinstandsetzung und der Fahrzeuglackierung ist durch die zunehmende Schadenslenkung durch Kfz-Versicherer eine Umverteilung von Aufträgen zu beobachten. Bei leicht rückläufigen Unfallzahlen gehören leistungsfähige Karosserie- und Lackier-Fachbetriebe, die in moderne Werkstattausstattung investieren können, zu den Gewinnern. Insgesamt ist eine konjunkturelle Erholung im Karosserie- und Fahrzeugbauer-Handwerk spürbar, die Erwartungen sind mehrheitlich optimistisch, die Renditesituation ist jedoch nach wie vor angespannt.

Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe:

Die Situation im Deutschen Kfz-Gewerbe lässt sich aktuell wie folgt beschreiben: Neuwagen schwach, Gebrauchtwagen erfreulich, Servicebereich stabil. Die Zahl der Neuzulassungen lag Ende September 2010 bei knapp 2,17 Millionen und damit um 8,6 Prozent hinter dem „Normaljahr 2008“. Positive Nachwirkungen der Umweltprämie ergeben sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Die Zahl der Besitzumschreibungen liegt im dritten Quartal 2010 15,7 Prozent über ihrem Vorjahresniveau. Auf dem Nutzfahrzeugmarkt zeichnet sich einmal mehr ab, dass das allgemeine Wirtschaftswachstum und die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen in einem unmittelbaren positiven Zusammenhang stehen. Die Neuzulassungen bei den Lastkraftwagen liegen um 15,9 Prozent und die Sattelzugmaschinen um 62,7 Prozent über dem Vorjahresquartal. Die gute Binnenkonjunktur und der stabile Arbeitsmarkt halten die Servicenachfrage auch im dritten Quartal 2010 auf solidem Niveau. So liegt die Werkstattauslastung mit durchschnittlich 81 Prozent vielfach im guten oder saisonüblichen Bereich.

Bundesverband Metall:

Das vergangene Quartal brachte im Bereich Feinwerkmechanik für jeden dritten Betrieb und bei der überwiegenden Zahl der Metallbauer ebenso eine positive Entwicklung. Insgesamt rund 60 Prozent der Metallbetriebe bezeichnet die aktuelle Geschäftslage als gut oder sehr gut. Für das kommende Quartal gehen die Betriebe von unveränderten Verhältnissen aus, eine Verbesserung erwarten allerdings weniger als 20 Prozent der Befragten. Die aktuellen Auftragsbestände liegen unverändert bei ca. zwei Monaten. Insbesondere die Schwierigkeiten bei der Unternehmensfinanzierung hindert viele unserer Metallhandwerksunternehmen immer noch an der Entfaltung ihrer ganzen Leistungsfähigkeit. Dennoch stehen die Zeichen wieder auf Wachstum. Es bestehen gute Voraussetzungen für das Jahr 2011. Bei den geplanten Investitionsvorhaben rangieren nach wie vor die Maschineninvestitionen vorne. Mit Abstand folgen Investitionen in den Fuhrpark und in die EDV-Ausstattung der Unternehmen.

Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik:

Die grundsätzlichen Rahmenbedingungen für die orthopädietechnischen Betriebe und Sanitätshäuser sind durchaus positiv. Aufgrund der demographischen Entwicklung gibt es für die Betriebe immer mehr zu tun. Es gibt einen eindeutig positiven Zusammenhang zwischen dem Alter der Bevölkerung und der verordneten Anzahl der Rezepte mit Hilfsmitteln. Die orthopädietechnischen Betriebe und Sanitätshäuser jedoch beurteilen die Entwicklung der Geschäftslage eher verhalten. Während 38,8 Prozent der Betriebe eine konstante Entwicklung erwarten, gehen 28,1 Prozent von einer Verschlechterung und 18,7 Prozent von einer Verbesserung der Geschäftslage aus. Dieses Bild bestätigt sich vom Trend her in den vier wichtigsten Geschäftsbereichen Sanitätshaus, Werkstatt, Reha und Care. Die Betriebe blicken auf ein Geschäftsjahr mit vielen Unsicherheiten zurück. Verhandlungen mit Kostenträgern von Innungen und Leistungsgemeinschaften schreiten zäh voran. Zentralverband Raum und Ausstattung: Die gegenwärtige wirtschaftliche Geschäftslage bewerten 88,6 Prozent der Raumausstatterbetriebe mit gut oder befriedigend. Diese positive Tendenz setzt sich schon seit geraumer Zeit fort. So stellt sich auch die Situation beim Auftragsbestand dar; 63,4 Prozent der befragten Betriebe haben einen Auftragsbestand von über 2 bis mehr als 6 Wochen. Insbesondere hat sich der Auftragsbestand der privaten Auftraggeber deutlich verbessert. 45,3 Prozent gaben in diesem Bereich gleichbleibende Auftragszahlen; beachtliche 38,3 Prozent berichteten sogar von einer gestiegenen Nachfrage in diesem Bereich.

Bundesverband Rollladen Sonnenschutz:

Bei in 86,5 Prozent der Betrieben gestiegener Nachfrage, einer Rekordauslastung von 97,2 Prozent und einer durchschnittlichen Auftragsreichweite von 5 Wochen arbeiten die Betriebe, die an der Konjunkturumfrage des Bundesverbandes Rollladen- und Sonnenschutz e.V. teilgenommen haben, hart an der Kapazitätsgrenze. Über vier Fünftel der Fachbetriebe des Rollladen- und Sonnenschutztechnikerhandwerks sprechen von einer sehr guten oder guten Geschäftslage. Entsprechend optimistisch wird die weitere Entwicklung beurteilt: Der Geschäftsklimaindex ist mit bisher nie erreichten 97 Punkten zwei Punkte höher als vor der Wirtschafts- und Finanzkrise. Bei Umsatz, Beschäftigung und Investitionen werden von den RS-Fachbetrieben überwiegend weitere Steigerungen erwartet. Dabei rücken Energiesparen und Sicherheitstechnik neben der Komfortsteigerung immer stärker in den Mittelpunkt.

Zentralverband Sanitär Heizung Klima:

Die Konjunkturstimmung im SHK-Handwerk ist im September 2010 euphorisch. Dies drückt der gemessene Indikator von +52,2 Prozent (Saldo aus positiven und negativen Antworten in Prozent) aus. Im letzten Herbst lag dieser Indikator bei +36,8 Prozent. Die Auswertung nach Geschäftsfeldern ergibt weiterhin den besten Wert für den Kundendienst mit +63,8 Prozent gefolgt von Sanitär mit +50,6 Prozent und Heizung mit +41,5 Prozent. Alle Sparten weisen deutlich positive Stimmungswerte aus. Die SHK-Betriebe geben aktuell einen Auftragsbestand von 7,9 Wochen an, der bisher ebenfalls noch nie in einer ZVSHK-Befragung gemessen wurde. Gegenüber dem Herbst 2009 konnte der Wochenbestand um ca. eine Woche von 7,0 auf 7,9 Wochen aufgestockt werden. Der Gesamtumsatz im SHK-Handwerk hat sich nach Schätzungen der Unternehmer in den letzten 12 Monaten mit +2,6 Prozent positiv entwickelt. Fast 75 Prozent der Unternehmer geben an, dass die Beschäftigung in den letzten sechs Monaten unverändert bzw. gesunken ist. Es sind weiterhin wenig Beschäftigungsimpulse spürbar. Die zukünftige Lage für die nächsten sechs Monate wird mit +10,9 Prozent ebenfalls positiv bewertet, was bisher in dieser Weise noch nie der Fall war.

Verband Deutscher Zahntechniker Innungen:

Wie bereits in den ersten beiden Quartalen lässt sich auch für das dritte Quartal 2010 eine verbesserte Umsatzentwicklung im Zahntechniker- Handwerk erkennen. Im dritten Quartal 2010 ist ein Umsatzanstieg von +4,7 Prozent im Vergleich mit dem entsprechenden Vorjahresquartal zu verzeichnen. Die Zusammenfassung der ersten drei Quartale verdeutlicht die Wachstumsimpulse im Jahr 2010: Für die ersten neun Monate ist ein um +4,0 Prozent gestiegener Umsatzwert gegenüber 2009 zu verzeichnen. Der durch die Urlaubs- und Ferienzeit geprägten schwächeren Nachfrage nach zahntechnischen Leistungen im dritten Quartal folgt regelmäßig eine verbesserte Umsatzsituation im letzten Quartal des Jahres. Der Erwartungsindex beträgt +15,6 Prozent. Von einer Verbesserung der Geschäftslage gehen hierbei 29,8 Prozent der teilnehmenden Betriebe aus. 14,2 Prozent erwarten eine Verschlechterung der Geschäftslage.

(Quelle: Konjunkturumfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks)