Kompass für Unternehmer

Handwerks-Studie | Wie stehe ich im Vergleich zum Wettbewerb? Diese Frage können Firmenchefs mithilfe von „Manufactum“ beantworten. handwerk magazin stellt in den nächsten Ausgaben die Ergebnisse der neuen Studie vor.

Kompass für Unternehmer

Qualität gut, Kunden zufrieden – insgesamt beurteilen die meisten Befragten die Dienstleistungen ihrer Handwerker positiv. Diese frohe Botschaft bildet den Kern der neuen Reinhold Würth Handwerks-Studie, sagt Bernd Herrmann, als Geschäftsführer der Adolf Würth GmbH & Co. KG für die Untersuchung verantwortlich: „Die Ergebnisse sind ein klares Bekenntnis zur Qualität des deutschen Handwerks und zeigen, dass das Handwerk deutlich besser ist als sein Ruf.“

Ihren guten Ruf haben sich die Unternehmer vor allem deshalb verdient, weil sie sich offenkundig kompetent und freundlich um ihre Kunden bemühen, von der Vorkaufsphase über die Leistungserstellung bis zum Abschluss eines Projektes. Alle hier wesentlichen Faktoren werden von den Befragten als mindestens befriedigend, häufig sogar gut bis sehr gut bewertet. Ausgesprochen positiv werden mit Schulnoten von 1,67 beziehungsweise 1,83 Freundlichkeit und Service sowie die fachliche Qualität der Beratung beurteilt. Dagegen fällt die Einschätzung von Ausstellungen oder den Produktmustern ab, und vor allem die technischen Informationen könnten besser sein (Grafik Vorkaufsphase).

Zufrieden sind die Kunden mit der Leistungserstellung. Fachkompetenz und Freundlichkeit der Mitarbeiter sowie die Materialqualität überzeugen. Dagegen fällt die Bewertung der Pünktlichkeit und Termintreue ebenso ab wie die Zufriedenheit mit der Einweisung nach Bauende. Zwar liegen die Noten im Bereich „gut“, aber klar unter anderen Kategorien (Grafik Leistungserstellung).

Viel Lob, aber auch konstruktive Kritik

Bernd Herrmann rät, diese Kritik nicht auf die leichte Schulter zu nehmen: „Da die ordentliche Ausführung von beauftragten Arbeiten aus Kundensicht selbstverständlich ist, sind andere Faktoren wie Beratung, Sauberkeit oder Zuverlässigkeit entscheidende Verkaufsargumente geworden.“ Insgesamt beurteile der Kunde eine ganze Reihe von Faktoren der Geschäftsbeziehung und bilde sich ein differenziertes Urteil.

Vor diesem Hintergrund sollten die Unternehmer sich auch kritisch damit beschäftigen, dass die Beurteilung ihrer Leistung in Sachen Nachbesserung durchwachsen ausfällt. Die Bereitschaft zur Nachbesserung sowie Dauer und Qualität kommen bei den Kunden relativ schlecht weg (Grafik Fertigstellung). Deshalb lautet das eindeutige Fazit der Reinhold Würth Handwerks-Studie: „Hier hat das Handwerk noch einen deutlichen Nachholbedarf.“

Für Unternehmer, die ihre Position im Wettbewerb erfahren wollen, bietet die Untersuchung wichtige Anhaltspunkte. Durch die detaillierte Umfrage und die anonymisierte Auswertung von Selbstbewertungen, die Firmenchefs im Internet ausfüllen konnten, ergaben sich wertvolle Informationen über die aktuelle Lage in den wichtigsten Branchen sowie die daraus folgenden künftigen Entwicklungsrichtungen. Im ersten Teil der Studie erfährt der Leser viel über die aktuelle Meinung sowie künftige Erwartungen des Endverbrauchers, also über seine Kunden. Im zweiten Teil werden die Ergebnisse der Unternehmerbefragung dokumentiert, das ist ein guter Überblick über das Wettbewerbsumfeld. Und im dritten Teil lässt sich schließlich an Praxisbeispielen nachvollziehen, was den Erfolg vorbildlicher Betriebe ausmacht.

frank.wiercks@handwerk-magazin.de