Bildungssystem Kinder später entscheiden lassen

Kinder werden zu früh auf verschiedene Schularten wie Gymnasium und Hauptschule aufgeteilt – schon im Alter von zehn Jahren. Das schafft keine Chancengleichheit, so die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrem aktuellen Bildungsbericht.

Bildungssystem

Kinder später entscheiden lassen

Nur noch in Deutschland und Österreich ist es üblich, zehnjährige Kinder an verschiedene Schulen zu schicken. Je jünger aber das Kind in eine Schiene gedrängt werde, desto größer sei die Gefahr, dass Lehrer und Eltern die Begabung ihres Kindes falsch beurteilen, heißt es in dem Bericht. Nächstes Problem: Das deutsche Schulsystem sei nicht durchlässig. Es ist also schwer, später nach oben zu wechseln (nur 20 Prozent schaffen das). Nach unten geht leichter – für 60 Prozent der Schüler bedeutet ein späterer Schulwechsel einen Abstieg.

Empfehlung der OECD an Deutschland: Haupt- und Realschulen zusammenlegen und vor allem Kinder später entscheiden lassen, welchen Weg sie einschlagen wollen.