Internet: Breitbandversorgung in den Bundesländern

Viel hängt auch vom politischen Willen der Landesregierungen ab, den Breitbandausbau zu fördern. Manche haben diese Notwendigkeit erst spät erkannt, so dass es noch etwas dauern wird, bis überall Datensätze mit 1 MB/s - dem Mindeststandard für Breitband - verschickt werden können. Hier eine Übersicht.sehen.

Baden-Württemberg:

Als erstes Bundesland bezuschusst der Südweststaat die Verlegung von Leerrohren: Für die Versorgung mit Glasfasern sind das gute Voraussetzungen. Vor allem im Schwarzwald, in Oberschwaben und in Nordwürttemberg sind noch zahlreiche Gemeinden unterversorgt. Vor 2012 werden diese Arbeiten kaum abgeschlossen sein.

Bayern :

Weiße Flecken gibt in allen Landesteilen, unterm Strich ist der Süden allerdings deutlich besser als der Norden versorgt. Rund 550 Kommunen erhielten bislang Fördergelder für den Breitbandausbau, was ein bundesweiter Spitzenwert ist. Voraussichtlich 2012 ist die landesweite Erschließung abgeschlossen..

Brandenburg : 

Von einer flächendeckenden Versorgung kann gegenwärtig nur im Speckgürtel um Berlin sowie in der Region Cottbus die Rede sein. In allen anderen Gebieten klaffen große Lücken. Das dünn besiedelte Bundesland dürfte eines der letzten sein, das sich über eine 100prozentige Versorgung freuen darf; die Landesregierung geht von 2013 aus.  

Hessen :

Zum Jahreswechsel 2011/2 möchte Hessen eine flächendeckende Versorgung melden. Das Bundesland ist zweigeteilt Im Norden sind noch größere Flächen unterversorgt. Im Süden hingegen haben in nahezu allen Gemeinde über 95 Prozent der Haushalte Breitbandzugang, lediglich einige Gebiete im Odenwald fallen aus dem Rahmen.  

Mecklenburg - Vorpommern : 

Das dünn besiedelte Bundesland ist vor allem im Süden und in der Mitte unterversorgt. 73 Kommunen sind weiße Flecken. Vor drei Jahren waren es noch 290 (von 848). Wenn die Erschließung in diesem Tempo weitergeht, ist eine flächendeckende Versorgung bereits 2012 nicht ausgeschlossen.  

Niedersachsen : 

Das norddeutsche Bundesland ist auf dem besten Weg zum Breitband - Vorreiter. Das Wirtschaftsministerium hat im Frühjahr 2010 unterversorgte Gebiete im Harz, in der Lüneburger Heide und im Emsland in drei „Clustern“ zusammengefasst und ausgeschrieben. Das Rennen machten Telekom, Vodafone und EWE Tel, die jetzt mit LTE und Glasfaser die letzten weißen Flecken beseitigen. Voraussichtlich noch 2011 ist das Land flächendeckend versorgt.  

Nordrhein - Westfalen :

Das bevölkerungsreichste Bundesland ist gut erschlossen. Allenfalls südlich von Aachen, rund um Siegen und östlich von Paderborn gibt es größere unterversorgte Regionen. Die Chancen, dass diese Lücken spätestens 2012 geschlossen werden, stehen gut.  

Rheinland-Pfalz :

Genau 144 Gemeinden gelten als weiße Flecken: Das ist Rekord unter den deutschen Bundesländern. Als Kooperationspartner hat sich die Landesregierung ausgerechnet den Energiekonzern RWE ausgesucht. In elf überwiegend ländlichen Landkreisen soll er parallel zu neuen Stromleitungen auch Breitbandkabel verlegen. Vor 2013 ist keine flächendeckende Versorgung zu erwarten.  

Saarland : 

Das kleinste Flächenbundesland gilt als gut erschlossen. Rund 96 Prozent der Haushalte haben Breitbandzugang - das ist deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Vorausgesetzt die letzten Lücken vor allem im Norden werden schnell geschlossen kann bereits 2011 eine flächendeckende Versorgung gemeldet werden.  

Sachsen : 

Im bevölkerungsreichsten ostdeutschen Bundesland sind vor allem der Osten, die Region zwischen Leipzig und Dresden und das Erzgebirge unterversorgt. Weil rund die Hälfte des Landes den Vorgaben der BNA zufolge mit höchster Priorität ausgebaut wird, ist eine flächendeckende Versorgung 2012/3 nicht ausgeschlossen.  

Sachsen-Anhalt : 

144 Gemeinden sind weiße Flecken: Außer Rheinland-Pfalz weist kein zweites Bundesland so viele Löcher auf. Vor allem der Norden des ostdeutschen Bundeslands ist unterversorgt. Vor 2014/5 ist trotz verstärkter Fördermittel eine flächendeckende Versorgung nicht vorstellbar.


Schleswig - Holstein :

Als erstes Bundesland führte Schleswig -Holstein bereits 2007 Landesfördermittel ein. Trotzdem hat das Land von den westlichen Bundesländern nach Rheinland-Pfalz die meisten weißen Flecken (25). Vor allem in Ostholstein ist der Nachholbedarf groß. Vor 2012 ist nicht mit einer flächendeckenden Versorgung zu rechnen.

Thüringen : 

900 der 2500 Gemeinden gelten als unterversorgt, 124 zählen zu den „weißen Flecken“. Vor allem im Süden entlang der Grenze zu Bayern, im Nordwesten und in der Region südlich von Erfurt gibt es Nachholbedarf. Wegen spärlicher Landesfördermittel ging der Ausbau bislang schleppend voran. Das Wirtschaftsministerium rechnet erst 2015 mit flächendeckendem Breitband.