Handwerkstag: Der neue Handwerkspräsident

Hans Peter Wollseifer folgt als neu gewählter ZDH-Präsident auf Otto Kentzler. Der Maler- und Lackierermeister ist Präsident der Handwerkskammer zu Köln.

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    Glückwunsch für den neu gewählten Präsidenten Hans Peter Wollseifer (Mitte): ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke (li.) und ZDH-Präsident Otto Kentzler.
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    „Das Amt als ZDH-Präsident hat mir immer Spaß gemacht.“ Otto Kentzler, hört nach neun erfolgreichen Jahren an der Spitze des deutschen Handwerks auf.

Der neue Handwerkspräsident

Das Handwerk hat einen neuen Präsidenten. Hans Peter Wollseifer erhielt von der Vollversammlung des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) in Dortmund mit absoluter Mehrheit das Vertrauen ausgesprochen. Der Kölner Maler- und Lackierermeister setzte sich gegen seine Gegenkandidaten Franz Prebeck, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz, und Rainer Reichhold, Präsident der Handwerkskammer Region Stuttgart, durch. Wollseifers dreijährige Amtszeit in Berlin beginnt am 1. Januar 2014.

Er löst Otto Kentzler ab, der neun Jahre ZDH-Präsident war. Wollseifer ist seit 2010 Präsident der Handwerkskammer zu Köln, in seinem neuen Amt sieht er sich als Partner und Berater der Politik. „Diese Tradition will ich gerne fortsetzen, zumal es bei der Politik aktuell echten Beratungsbedarf gibt“, sagte der neue Handwerkspräsident nach seiner Wahl.

  • Vita: Hans Peter Wollseifer
  • Hans Peter Wollseifer (58) ist verheiratet und hat zwei Kinder. Der Maler- und Lackierermeister führte von 1976 bis 2009 ein Unternehmen für ­Bauwerkschutz und Gestaltung, danach gründete er einen ­Betrieb für Gebäude­sanierung. Er ist Prä­sident der Handwerkskammer zu Köln.

Fachkräfte finden und binden

Wollseifer setzt sich zum Ziel, dass die Handwerksorganisationen Betriebe mit allen verfügbaren Mitteln unterstützen, Fachkräfte zu finden, zu binden und möglichst lange gesund in ihrem Beruf zu halten. Denn die Fachkräftesituation und den demografischen Wandel sieht der neue ZDH-Präsident als eine der großen Herausforderungen für das Handwerk.

Als Kölner Kammerpräsident führte er eine eigene Ausbildungsvermittlung und mehrsprachige Ausbildungsbörsen ein. Mitarbeiter mit Migrationshintergrund zu Fachkräften auszubilden ist ihm sehr wichtig. Auch für das triale Studium setzt er sich ein, es kombiniert Berufsausbildung, Meisterlehrgang und einen Bachelor-Studiengang. Zudem fordert er die Chancengleichheit für Frauen im Handwerk. Für den Erhalt des Meisterbriefes und die Stärkung der dualen Ausbildung wird sich der Spitzenfunktionär kompromisslos einsetzen.

Wollseifer ist ein erfahrener Unternehmer und Handwerkspolitiker. Mit 21 Jahren übernahm er in Hürth bei Köln den elterlichen Betrieb und baute ihn zu einem bundesweit tätigen Bausanierungsunternehmen mit in der Spitze 100 Beschäftigten aus. 2009 schied Wollseifer aus diesem Unternehmen aus und gründete ein neues Unternehmen, das in der Gebäudesanierung tätig ist.

Otto Kentzler geht nach neun Jahren an der Handwerksspitze noch nicht ganz in den wohlverdienten Ruhestand. Er bleibt bis Ende 2014 Präsident der Handwerkskammer Dortmund. Dem neuen ZDH-Präsidenten Wollseifer rät er: „Sei, wie du bist, das hat bei mir am besten funktioniert.“ Kentzler sagte in einem Interview mit der Deutschen Handwerks Zeitung, das Amt habe ihm immer Spaß gemacht und er werde es vermissen.

Auf dem Handwerkstag in Dortmund wurde Thomas Zimmer, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, zum neuen Vizepräsidenten des ZDH gewählt. Karl-Heinz Schneider, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks, wurde im Amt des Vizepräsidenten bestätigt.