Betriebshaftpflicht Gut versichert starten

Wichtig für Unternehmensgründer ist, die existenzbedrohenden Risiken für den eigenen Betrieb abzusichern. Eine Betriebshaftpflichtpolice ist dabei unverzichtbar.

Gut versichert starten

Motorsport ist seine Welt, Motorradtechnik sein Leben. Darauf gründet sich jetzt auch die selbständige Existenz von Kfz-Meister Jörg Alvermann, 43 Jahre alt. Am 1. Februar sind er und Sozius Uwe Appelt, 35, mit ihrem eigenen Betrieb in Wensickendorf gestartet.

Beide waren jahrelang aktive Motorsportler und sind in der Motocross-Szene von Brandenburg nach wie vor als Betreuer unterwegs. „Da ist der Wunsch entstanden, irgendwann einen Zweirad-Mechanikerbetrieb zu eröffnen“, sagt Alvermann, der Ende der 90er-Jahre auf den Kfz-Meister noch den Betriebswirt des Handwerks draufgesattelt hat. „Von null anzufangen, das wäre in der heutigen Zeit kaum möglich gewesen, wegen der hohen Anfangskosten. Da ergab sich dann die Chance, diesen Betrieb mit Werkstatt und Verkauf vom Altbesitzer zu pachten, der in den Ruhestand wollte“, ergänzt er.

Risiken für den Betrieb gering halten

Die Neubesetzung des Betriebs und ihr kompletter Service rund um das Motorrad hat sich in der nicht gerade verwöhnten Region schnell herumgesprochen: Mittlerweile hat die Suzuki-Vertragswerkstatt – auch offen für andere Zweirad-Typen – eine ganze Reihe neuer Kunden. „Wir hätten beide unsere Jobs als Angestellte behalten können. Aber wir sind das Risiko bewusst eingegangen“, so der 43-jährige Kfz-Meister, der bisher für ein Autohaus arbeitete.

Die Risiken für den eigenen Betrieb, Motorradtechnik Alvermann & Appelt ( www.suzuki-mta.de), wollten die beiden Inhaber so gering wie möglich halten. „Was gewerbliche Versicherungen angeht, haben wir völliges Neuland betreten“, erklärt Alvermann. Der erste Vermittler war eine Enttäuschung, der zweite nach seinen Worten dann „ein Volltreffer“. „Der ist sofort vorbeigekommen, hat sich gekümmert, alles erklärt – so wie man sich das vorstellt.“ Denn als Normalsterblicher sei man in Versicherungsfragen völlig überfordert.

Bitte nichts Überflüssiges abschließen

Mit dem Policenpaket der Signal Iduna sieht der Handwerksmeister sein Unternehmen jetzt gut versichert. „Im Vergleich zu vielen anderen ist es günstiger und deckt alles ab, was ein Zweirad-Betrieb braucht. Die Betriebshaftpflicht ist dabei das Wichtigste.“ Überflüssiges hat der Kfz-Meister in dem Paket nicht entdeckt.

„Die Gefahr besteht bei solchen Paketlösungen“, meint Versicherungsberater Hans-Hermann Lüschen aus Berlin. „Dann bezahlt die Firma für Risikoschutz, den sie gar nicht braucht.“ Existenzgründern, die bei null anfangen, rät er meist zu Einzelpolicen: Zuerst sollte man die betrieblichen Haftpflichtrisiken abdecken und dann je nach Bedarf aufstocken. „Handwerker, die viel beim Kunden arbeiten, haben immer ein größeres Haftpflichtrisiko – gerade bei Bearbeitungs- und Allmählichkeitsschäden.“ Darauf weist Werner Fütterer, Versicherungsberater und Sachverständiger für Haftpflicht- und Schadenversiche-rungen aus Vienenburg, hin.

Ausführliches Gespräch über die betrieblichen Risiken

Dachdeckern etwa empfiehlt er deshalb, für Bearbeitungsschäden eher die volle Haftpflicht-Deckungssumme zu nehmen – zum Beispiel drei oder fünf Millionen Euro. „Die Haftpflichtversicherung ist ja im Prinzip eine Allrisk-Deckung, bei der man sich nur die besonderen Ausschlüsse näher ansehen muss“, erklärt er. Jede Gesellschaft handhabt das anders – jeweils nachzulesen in den besonderen Versicherungsbedingungen, die auf die Allgemeinen Haftpflicht-Versicherungsbedingungen (AHB) folgen. „Bis dahin kommen viele Kunden beim Lesen des Kleingedruckten erst gar nicht“, so Fütterer.

Bei derzeit insgesamt mehr als 100 Haftpflichtversicherern ist das Angebot vielfältig und reicht von Bauhandwerkerpolicen bis hin zu Spezialpolicen für das Bäckerhandwerk. „Es gibt inzwischen Modelle für jedes Gewerk am Markt“, sagt Fütterer. „Darüber hinaus muss man prüfen, ob man Existenzgründerrabatt bekommt.“

Vier bis fünf Angebote sollte man vergleichsweise einholen. „Am besten ist es, einen Versicherungsberater oder Makler einzuschalten, der das übernimmt. Sie sind auch unabhängiger als jeder Vermittler, der ja nur die Policen seiner Gesellschaft anbietet“, so Fütterer. „Dabei sollte man unbedingt auf einem ausführlichen Gespräch über die betrieblichen Risiken bestehen“, rät er außerdem – damit alle möglichen Schwachstellen in der Firma erfasst und richtig versichert werden.