Krisenmanagement: 11-Punkte-Programm zur Rettung Ihres Betriebes

Ihrem Betrieb geht es schlecht? Reagieren Sie frühzeitig! Werden die Weichen für die Sanierung eines Betriebes rechtzeitig gestellt, haben erfahrungsgemäß rund die Hälfte der Unternehmen eine Chance auf die erfolgreiche Kehrtwende. Wie Handwerksunternehmer das Ruder herumreißen können.

Insolvenz muss nicht das Ende einer Firma bedeuten. - © Gina Sanders - Fotolia

Gestärkt durch die Zahlungskrise kommen

1. Frühwarnfaktoren erkennen. Risikofaktoren aufgrund veränderter Marktbedingungen sind Umsatzrückgang über mehrere Monate, Rentabilitätseinbußen aufgrund von Kostensteigerungen im Einkauf, einzelne Großkunden zahlen ihre Rechnungen nicht mehr fristgerecht.

2. Hausinterne Risiken festhalten. Vielfach basiert die Krise auf Führungsfehlern. Zum Beispiel hohe Außenstände wegen schlechtem Forderungsmanagement, häufige Mängelrügen.

3. Berater beauftragen. Abwarten kann das Aus bedeuten. Im Alleingang wird eine Sanierung nicht zu stemmen sein. Unternehmensberater, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer können unterstützen.

4. Termin mit der Bank vereinbaren. Die Geldinstitute können Kredite kündigen, falls sie nicht rechtzeitig über die Krise informiert werden.

5. Gespräch mit der Bank vorbereiten. Am besten legt der Unternehmer die aktuellen Betriebswirtschaftlichen Auswertungen (BWA) sowie die Jahresbilanz und gleichzeitig ein Sanierungskonzept vor.

6. Kommunikationsstrategie festlegen. Der Unternehmer sollte gegenüber der Bank aufzeigen, welche Maßnahmen kurzfristig ergriffen werden können, um die Geschäftssituation zu verbessern.

7. Runden Tisch einschalten. Gegebenenfalls Förderbanken oder Bürgschaftsbank involvieren, um die Risiken der Hausbank zu minimieren.

8. Mitarbeiter informieren. Damit die Sanierung gelingen kann, müssen sie zu Abstrichen beim Gehalt und zu Überstunden bereit sein.

9. Planung erstellen. Es gilt für die nächsten Monate eine Liquiditäts- und Ertragsaufstellung, Umsatz- und Finanzplanung zu machen.

10. Maßnahmen realisieren. Papier ist geduldig, die Maßnahmen des Sanierungskonzeptes müssen umgesetzt werden - etwa den Einkauf optimieren.

11. Privatentnahmen verringern. Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. In Krisenzeiten heißt es deshalb auch für den Chef im Zweifel den Gürtel enger zu schnallen und seine Familie ebenfalls zum Sparen zu animieren.