Geplante KĂŒrzung des Handwerkerbonus: Scharfer Gegenwind

Zugehörige Themenseiten:
Handwerkerbonus

Die im Raum stehende KĂŒrzung des Handwerkerbonus sorgt fĂŒr reichlich Diskussion. Nachdem HandwerksprĂ€sident Hans Peter Wollseifer darauf verwiesen hat, den Steuerbonus auf Handwerkerleistungen fĂŒr unverzichtbar zu halten, um erfolgreich Schwarzarbeit zu bekĂ€mpfen, spricht sich auch das bayerische Handwerk mit Nachdruck gegen eine KĂŒrzung aus.

© © Brian Jackson - Fotolia.com

Schlagbauer: „Wichtiges Instrument zur BekĂ€mpfung der Schwarzarbeit“

Das bayerische Handwerk spricht sich mit Nachdruck gegen eine KĂŒrzung des Handwerkerbonus aus. "Der Handwerkerbonus ist ein wichtiges Instrument zur BekĂ€mpfung der Schwarzarbeit. Es kann nicht sein, dass das Handwerk fĂŒr Finanzierungsprobleme bei der steuerlichen Förderung der energetischen GebĂ€udesanierung geradestehen soll. Unsere Betriebe sind – zusammen mit den Verbrauchern – ĂŒber die Energiekosten schon jetzt die Hauptzahler der Energiewende“, betont Georg Schlagbauer, PrĂ€sident des Bayerischen Handwerkstages (BHT). Die BegrĂŒndung, nur so sei die steuerliche Förderung finanzierbar, trifft nicht zu. „Die energetische GebĂ€udesanierung finanziert sich quasi von selbst. Jeder Euro, auf den der Staat verzichtet, löst acht bis zehn Euro an Investitionen aus. Diese wiederum spĂŒlen Steuern und Sozialabgaben in die Kassen“, erklĂ€rt der BHT-PrĂ€sident.

KĂŒnftig nur noch Rechnungen ĂŒber 300 Euro von der Steuer absetzbar?

Rund 40 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland fließt in Raumheizung und -helligkeit. Bis zu 80 Prozent des GebĂ€udeenergieverbrauchs können durch fachgerechtes Sanieren und moderne GebĂ€udetechnik eingespart werden. Um die Energiewende umzusetzen und die Klimaziele zu erreichen, fordert das Handwerk schon lange dauerhafte steuerliche Anreize.

Der Bund prĂŒft, ob kĂŒnftig nur noch Handwerker-Rechnungen ĂŒber 300 Euro von der Steuer absetzbar sein sollen. Derzeit gilt das vom ersten Euro an bis zu 1200 Euro pro Jahr und Haushalt. Das mit einer KĂŒrzung eingesparte Geld könnte im Gegenzug fĂŒr eine stĂ€rkere steuerliche Förderung der GebĂ€udesanierung eingesetzt werden, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Bund und LĂ€nder kostet der Handwerker-Bonus pro Jahr insgesamt 1,5 Milliarden Euro. Ein Sprecher von Finanzminister Wolfgang SchĂ€uble (CDU) sagte, auch die LĂ€nder mĂŒssten mit ins Boot geholt werden. Ohne eine Beteiligung der LĂ€nder sehe er fĂŒr Neuerungen keine Grundlage. Das Finanzministerium unterstĂŒtze aber ausdrĂŒcklich das Ziel, mit der GebĂ€udesanierung messbare Fortschritte beim Energiesparen zu machen. Die Regierung will am Mittwoch, 3. Dezember, ihr neues Klimaschutzpaket beschließen.