Geknotet statt geklammert

Drei Stiche machen den Unterschied. Christoph Wenk entwickelte eine Teebeutelnähmaschine und schützt damit die Umwelt.

Hält hundertprozentig dicht: Die klammerlosen Teebeutel von Christoph Wenk werden gekonnt verknotet. - © Tine Casper

Geknotet statt geklammert

Dass Ostfriesen sich mit Tee auskennen, ist bekannt. Immerhin hatten sie 2008 den weltweit größten Teeverbrauch pro Kopf. Im Durchschnitt trank jeder Ostfriese rund 290 Liter Tee. Der ostfriesische Unternehmer Christoph Wenk gibt dem Tee nun auch eine umweltfreundliche Note.

Angestoßen durch die Ostfriesische Tee Gesellschaft (OTG), hinter der sich Marken wie Meßmer und Milford verbergen, entwickelte der Werkzeugbauer eine „Teebeutelnähmaschine“ die klammerlose Teebeutel herstellt. Mit Erfolg seit Herbst 2010 stellt die OTG die komplette Jahresproduktion von 13 Milliarden Teebeuteln mit Hilfe dieser Technik her. Die Maschinen arbeiten vollautomatisch, befüllen und verschließen bis zu 220 Beutel in der Minute. Durch den Verzicht der Aluminiumklammern spart die OTG durchschnittlich 50 Tonnen des teuren Rohstoffs Aluminium im Jahr. „Mit viel Herzblut und 50000 Arbeitsstunden Einsatz haben wir ein älteres Modell umgebaut, um die klammerlosen Beutel herstellen zu können“, erklärt Geschäftsführer Christoph Wenk.

Doch wie verhindert der genähte Beutel nun ungeliebte Teereste zwischen den Zähnen? Der Trick liegt in dem Ein-Faden-Kettenstich, der in der Industrie üblicherweise für Hemdknöpfe verwendet wird. Das Problem: etwa zwei Prozent aller Hemdknöpfe verabschieden sich bereits nach kurzer Tragezeit vom Kleidungsstück. „Bei den Teebeuteln konnten wir uns diese Quote nicht erlauben“, erklärt der gelernte Werkzeugmacher. Nach eineinhalb Jahren Entwicklung konnte die Teeverlustquote allerdings auf befriedigende null Prozent gesenkt werden. Die Teebeutel sind komplett dicht und erlauben ungetrübten Teegenuss. - jz