Gebäudereiniger: Tarifvertrag wird nicht eingehalten

Viele Unternehmen verweigern ihren Mitarbeitern den jüngst vereinbarten Lohnaufschlag von rund 50 Euro im Monat.

Gebäudereiniger: Tarifvertrag wird nicht eingehalten

Nach wochenlangem Arbeitskampf im vergangenen Herbst hatte die IG Bau für die Gebäudereiniger ein Lohn-Plus von 3,1 Prozent im Westen und 3,8 Prozent im Osten durchgesetzt. Ursprünglich forderte die Arbeitnehmervertretung rund 8,7 Prozent.

Unterm Strich müssten damit bei einer Gebäudereinigerin, die Vollzeit arbeitet, seit Jahresbeginn 40 Euro mehr auf dem Lohnzettel stehen - im Westen genauso wie im Osten, rechnet "Spiegel Online" vor. Ein Glas- und Fassadenreiniger im Westen hätte Anspruch auf rund 56 Euro mehr pro Monat; sein Kollege im Osten auf gut 50 Euro.

"Die Tariferhöhung taucht auf vielen Lohnabrechnungenaber nicht auf. In weiten Teilen der Branche tun die Unternehmen so, als hätte es den Tarifabschluss nicht gegeben", zitiert das Nachrichtenmagazin IG-Bau-Vorstand Frank Wynands, der die Arbeitnehmer in den Verhandlungen vertreten hatte. "Sie zahlen stur den alten Lohn weiter." Dabei sei jeder Betrieb, der der Gebäudereiniger-Innung angehöre, verpflichtet, die höheren Tariflöhne zu zahlen.