Verkehrsrecht Führerschein behalten trotz Alkohol

„Notfallbedingtes Augenblicksversagen“ kann das Strafmaß bei Trunkenheit am Steuer senken.

Verkehrsrecht

Führerschein behalten trotz Alkohol

In einem Fall vor dem Amtsgerichts Hameln (AZ: 11 Cs 7471 Js 89812/07), durfte ein betrunkener Autofahrer seinen Führerschein behalten, berichten die Verkehrsrechtsanwälte des Deutschen Anwaltvereins.

Ein 45-jähriger Elektromeister, Leiter der technischen Werkstätten in einem Krankenhaus und Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, war morgens um halb vier wegen einer Brandmeldung im Krankenhaus geweckt worden. Der Mann setzte sich trotz erheblichen Alkoholkonsums am Abend zuvor ans Steuer, um den genauen Brandort ausfindig zu machen und der Feuerwehr zu helfen. Unmittelbar nach dem Einsatz meldete er sich von sich aus bei der Polizei und berichtete von seiner Trunkenheitsfahrt.

Mit 30 Tagessätzen zu je 55 Euro und einem dreimonatigen Fahrverbot kamen die Richter aufgrund der Umstände zu einem milden Urteil. Vor allem verzichteten sie auf den Entzug des Führerscheins. Als der Mann den Alkohol zu sich nahm, war die Brandmeldung in der Nacht nicht abzusehen.