Fehlzeiten: Psyche ist zweithäufigste Ausfallursache

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Die Mehrheit der deutschen Unternehmen hat die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter noch nicht ausreichend im Blick. Nur ein Viertel legt bei der gesetzlich vorgeschrieben Gefährdungsbeurteilung besonderes Augenmerk auf psychische Belastungen.

Auch zu psychischen Belastungen am Arbeitsplatz müssen regelmäßig Gefährdungsbeurteilungen durchgeführt werden. - © © Benjamin Haas - Fotolia.com

Das ist ein Ergebnis des aktuellen DEKRA Arbeitssicherheitsbarometers 2015/2016. Dabei sind psychische Erkrankungen laut aktueller Statistik die zweithäufigste Ursache für Fehlzeiten.

Für das DEKRA Arbeitssicherheitsbarometer 2015/2016 hat Deutschlands größte Prüforganisation 800 Unternehmen nach den Entwicklungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz befragt. Dabei zeigt sich, dass die Themen des klassischen Arbeitsschutzes dominieren. So ist für vier von fünf (80 Prozent) der Befragten die Gestaltung der Arbeitsstätte besonders wichtig, für zwei Drittel (65 Prozent) der sichere Einsatz von Arbeitsmitteln, Maschinen und Geräten. Psychische Belastungen werden aber nur von einer Minderheit (25 Prozent) als besonders wichtig bezeichnet.

Analyse deckt unangenehme Wahrheiten auf

 „Psychische Belastungsfolgen sind in vielen Unternehmen ein Tabu“, sagt Karin Müller, Leiterin des Bereichs „Mensch und Gesundheit“ bei DEKRA. „Die Analyse der psychischen Gefährdungen bringt in der Praxis zuweilen unangenehme Wahrheiten zutage, die häufig Handlungsbedarf bei den Unternehmensführungen erzeugen. Nötig sei deshalb eine professionelle Gestaltung gesunder Arbeits- und Führungsstrukturen. So können Unternehmer laut Müller auch dem häufigsten Grund für Fehltage, den Muskel- und Skeletterkrankungen, vorbeugen, zum Beispiel durch gezielte Maßnahmen im Rahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements.