Eine kollegiale Beratung unter Gleichgesinnten hilft, bessere unternehmerische Entscheidungen zu treffen. Kim-Oliver Tietze, Diplom-Psychologe für Organisationsentwicklung, Personalentwicklung und Coaching in Hamburg, erklärt Schritt für Schritt, wie der vertrauensvolle Austausch im Kreis von Handwerksunternehmern funktionieren kann.
So funktioniert die kollegiale Beratung
1. Teilnehmerkreis zusammenstellen
Ideal ist ein Kreis von fünf bis acht Teilnehmern. In der Runde sollte man sich respektvoll auf Augenhöhe begegnen. Gegenseitiges Vertrauen und Verschwiegenheit sind Pflicht.
2. Moderator bestimmen
Ein Teilnehmer übernimmt die Moderation. Er berät jedoch nicht selber, sondern bringt die Beteiligten dazu, gute Lösungen zu finden.
3. Problem vorstellen
Der Fragesteller („Fallerzähler“) stellt sein Problem vor, jegliche Kommentare sind verboten. Allein der Moderator darf nachfragen, um den Fall für die anderen zu verdeutlichen.
4. Fakten und Interessen erforschen
Mit Verständnisfragen versuchen die Teilnehmer, die unterschiedlichen Interessenlagen und Sichtweisen der Betroffenen zu erforschen.
5. Schlüsselfrage formulieren
Der Fallerzähler wird nun vom Moderator aufgefordert, aus der Problemstellung eine konkrete Frage zu formulieren, die er für sich lösen will.
6. Lösungsideen vorschlagen
Mit den Interessen aller Beteiligten im Hinterkopf, suchen die Teilnehmer nach Lösungsalternativen. Wichtig: Es gibt nie die eine Idee, die alle anderen schlägt, sondern immer verschiedene Optionen, aus denen der Fallerzähler wählen kann.