Fachkräftemangel trifft Handwerk besonders hart

Das Handwerk hat überdurchschnittlich große Probleme mit dem Fachkräftemangel. Das zeigt das „BIBB-Qualifizierungspanel“ – eine alljährliche Betriebsbefragung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zum Thema Qualifizierung und Kompetenzentwicklung.

Mehr als 40 Prozent der deutschen Handwerksbetriebe haben Schwierigkeiten eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle zu besetzen. - © ddp

Laut BIBB- Qualifizierungspanel hat jeder dritte Betrieb in Deutschland Schwierigkeiten eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle zu besetzen. Beim Handwerk liegt der Wert dagegen bei mehr als 40 Prozent, so die Ergebnisse der Studie. Auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) bestätigt diese Zahlen: Wie ZDH-Präsident Otto Kenzler Ende letzten Jahres im Bundestag erklärte, hätten 40 Prozent der Handwerksunternehmen Schwierigkeiten, geeignetes Fachpersonal zu finden. Bis zu 11.000 Lehrstellen hätten 2011 nicht besetzt werden können. Rund 440.000 Lehrlinge bilden die Handwerksbetriebe in Deutschland derzeit aus.   

Auch bei den Zukunftserwartungen der deutschen Betriebe zeichnet die BIBB-Studie ein düsteres Bild: Die Hälfte der Befragten geht davon aus, dass die Suche nach Auszubildenden in den nächsten drei Jahren eher noch schwieriger wird.

Deutsche Ausbildungsbetriebe trotzen Fachkräftemangel

Trotz dieser Entwicklung wollen 75 Prozent der Ausbildungsbetriebe ihr Ausbildungsangebot aber unverändert lassen. Dies zeige, so das Institut, dass die Betriebe die Ausbildung weiterhin als guten Möglichkeit sehen, den eigenen Fachkräftenachwuchs zu sichern.

Die Auszubildenden seien schließlich schon im ersten Ausbildungsjahr rund die Hälfte der Zeit, die sie im Ausbildungsbetrieb verbringen, produktiv tätig. Auch dies dürfe einen positiven Einfluss auf eine stabile Entwicklung des Ausbildungsplatzangebots haben, erklärt das BIBB.