Handwerksjunioren Fachkräfte gesucht

Verärgerung unter den Junioren des Handwerks: Konzerne streichen Jobs – Handwerk sucht händeringend nach Fachkräften. Röttgers sieht darin eine Benachteiligung kleiner und mittelständischer Unternehmen.

Handwerksjunioren

Fachkräfte gesucht

Nokia schließt das Werk in Bochum, BMW, Henkel und Siemens werfen Mitarbeiter im vier- bis fünfstelligen Bereich raus. Das Handwerk hingegen sucht dringend Fachkräfte, so eine Pressemitteilung des Bundesverbands Junioren des Handwerks.

Laut Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit sind im Januar 21.000 Stellen für Elektriker und 17.000 Stellen für Schlosser unbesetzt geblieben.

Dies macht nach Ansicht der Junioren deutlich, dass nachhaltige und dauerhafte Beschäftigung nur in kleinen und mittleren Betrieben entsteht. „Es kann doch nicht sein, dass Großunternehmen Subventionen einstreichen, um dann Betriebe innerhalb kürzester Zeit zu schließen”, kritisiert Carsten Röttgers, der Bundesvorsitzende der Handwerksjunioren. Handwerksbetriebe müssten dagegen 15 Jahre lang mit der gleichen Zahl von Mitarbeitern weiter geführt werden, damit der Betriebsnachfolger von der Erbschaftssteuer befreit wird. „Das ist eine unhaltbare Benachteiligung kleiner und mittelständischer Personenunternehmen”, empört sich Röttgers.

Im Handwerk werde erst dann entlassen, wenn es nicht anders geht. Röttgers warnt auch davor, die deutsche Wirtschaft auf Großunternehmen zu reduzieren, die derzeit für viele negative Schlagzeilen sorgen mit Werksschließungen, Entlassungen und Steuerhinterziehung. Es gebe da noch die Mittelständler – und die schaffen in Deutschland Arbeitsplätze und zahlen Steuern, sagt Röttgers.