Expertenmeinung zur Geldanlage 2015: Teil 3 - Jörg Glodnick

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Was bringt neue Jahr für Anleger? Wo lohnt es sich zu investieren, wie rettet man sein Erspartes vor der Null-Zinspolitik? Hier eine Einschätzung von Jörg Glodnick, Vermögensbetreuer der Packenius, Mademann + Partner in Hamburg.

Jörg Glodnick
© Jörg Glodnick

Null Zins Politik: Wie kommen private Anleger 2015 am besten durch die Flut des billigen Geldes?

Um in 2015 eine positive Rendite mit seinem Vermögen zu erzielen, muss der Anleger bereit sein, gewisse Risiken einzugehen. Für den risikoarmen Anleger könnten Unternehmensanleihen bester Qualität eine gute Alternative zu Festgeld und Sparbuch darstellen.

Der risikofreudigere Anleger sollte sich Gedanken über eine Beimischung dividendenstarker Aktien machen. So zahlen zum Beispiel die größten deutschen Versicherungen Dividendenrenditen von über 4 % bei stabilem Geschäftsmodell.

Welche Anlageprodukte sollten Anleger 2015 auf jeden Fall beachten – und warum?

Wir sehen für 2015 weiter Potenzial für Aktien . Da die Niedrigzinspolitik der Notenbanken unseres Erachtens anhalten wird, wird auch in Zukunft Geld in den Aktienmarkt fließen. Die Aktie sollte daher die interessanteste Anlageklasse bleiben. Wir rechnen allerdings mit erhöhter Schwankungsintensität, weshalb der Anleger Absicherungsstrategien nicht außer acht lassen sollte.

Wir empfehlen unseren Kunden einen Mix aus Unternehmensanleihen mit gestaffelten Laufzeiten und substanzstarken Aktien . Bei kleineren Aktieninvestments raten wir zum Kauf von börsengehandelten Indexfonds ( ETFs), da diese eine gute und kostengünstige Risikostreuung bieten.

Immobilien und Gold sind bei den Deutschen als Wertanlage besonders beliebt. Was spricht 2015 dafür und was dagegen?

Sowohl Immobilien als auch Gold sind in 2015 wichtige Bausteine in der Vermögensanlage. Getrieben durch niedrige Finanzierungskosten sind die Immobilienpreise in guten Lagen in den letzten Jahren sehr stark angezogen. Wir sehen hier allerdings nur begrenzten Raum für weitere Preissteigerungen.

Der Goldpreis hat durch das Abflachen der Finanzmarktkrise in den letzten 2 Jahren über 30 % an Wert verloren. Da die Krise aber nach wie vor nicht gelöst, sondern bestenfalls aufgeschoben ist, bleibt Gold für uns eine „Haftpflichtversicherung“ für das Vermögen.

Kurzes Fazit

Grundsätzlich ist es sinnvoll, seine Vermögensanlagen breit zu streuen. Jedem Anleger empfehlen wir, die Risiken nicht außer acht zu lassen. Bei der Suche nach einer akzeptablen Rendite sollte man sich nicht von der Gier leiten lassen, sondern sowohl die persönliche Situation beachten als auch Chancen und Risiken gut abwägen.

Der genannte Beitrag entspricht der Meinung des Vermögensverwalters Jörg Glodnick und gibt nicht die Meinung des handwerk magazins wieder.