Energiewende: Neue Anreize braucht das Land

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Energieeffizienz, Energiesparen und Fördermittel

Nachdem der Steuerbonus für energetische Sanierungen gescheitert ist, setzt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie nun auf eine andere Motivation für Hausbesitzer. Das Anreizprogramm Energieeffizienz soll die Heizungswende antreiben.

Ein neues Förderpaket des BMWi soll die Heizungswende vorantreiben. - © PhotographyByMK - Fotolia

Energiewende geht nicht ohne Heizungswende. Denn beinahe 90 Prozent des Energieverbrauchs in privaten Haushalten gehen auf Heizung und Warmwasserbereitung zurück. Vor allem für die Raumwärme verbrauchen wir viel Energie. Aus diesem Grund bewirbt die Bundesregierung nun zusätzlich zur Energiewende insbesondere auch eine Heizungswende. Dafür hat das Wirtschafts- und Energieministerium (BMWi) dieses neue Anreizprogramm Energieeffizienz gestartet.

165 Millionen Fördergelder

Das Paket soll die gescheiterte steuerliche Förderung ersetzen. Die Maßnahmen des neuen Anreizprogramms seien „ökologisch und ökonomisch sinnvolle Alternativen“ dazu, sagt Bundesminister Sigmar Gabriel. Insgesamt 165 Millionen Euro werden in die Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudesektor fließen und die bestehenden Fördermöglichkeiten ergänzen. Bisher existieren im Zuge des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) bereits das CO2-Gebäudesanierungsprogramm sowie das Marktanreizprogramm zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt.

Die Maßnahmen im Überblick

Mit dem Anreizprogramm Energieeffizienz plant das BMWi Förderungen in vier Bereichen, die für effiziente Gebäudegestaltung sinnvoll sind.

  • Investitionszuschüsse für Brennstoffzellen-Heizung. Brennstoffzellen sind dem Ministerium zufolge eine zukunftsweisende Heiztechnologie. Allerdings sind die Investitionskosten für die Anlagen aktuell noch relativ hoch. Durch die Zuschussförderung soll der Markthochlauf in diesem Bereich unterstützt werden.
  • Mehr Förderung von effizienter Heizungstechnik. Um alte, ineffiziente Anlagen stetig abzubauen, führt das BMWi verschiedene Maßnahmen ein: ein Label für Kessel zur Verbraucherinformation, ein Heizungsanlagen-Check mit Aussagen zur optimalen Einstellung, eine erhöhte Förderung beim Austausch sehr alter Heizungen.
  • Sonderförderung von Kombinationen. Wer Komponenten einsetzt, die gezielt aufeinander abgestimmt sind, wird gefördert. Dazu müssen die Anlagen gleichzeitig die Energieeffizienz steigern und den Wohnkomfort erhöhen. Ein Beispiel sind Lüftungsanlagen, die für ein angenehmes Raumklima sorgen, beim Energiesparen helfen und Schimmel vorbeugen.
  • Qualitäts-, Beratungs- und Bildungsoffensiven. Hauseigentümer sollen besser über ihre Sanierungsmöglichkeiten aufgeklärt werden. Dazu werden im Dialog mit Branchenvertretern fachliche Informations- und Bildungsmaßnahmen zur Energieeffizienz initiiert. Hinzu kommt noch ein kombiniertes Beratungsangebot von Finanzinstituten und Energieberatern.

Mithilfe dieses Maßnahmenpakets möchte das BMWi zukünftig einen maßgeblichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten und die Energiewende voranbringen. Zusätzlich hat das Anreizprogramm laut Ministerium auch das Ziel, weitere Investitionen anzuregen, Arbeitsplätze zu schaffen und das Einkommen zu sichern.

Weitere Informationen bietet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie auf seiner Webseite im Bereich Energie .