Elektronik-Versicherung: Artenschutz für Hightech im Büro

Teure Technik kommt heute in jedem Handwerksbetrieb zum Einsatz. Diese Investitionen können Unternehmer über spezielle Policen versichern. Was Chefs dazu wissen sollten.

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    „Die Elektronikpolice deckt viele Risiken ab: technische Defekte, ­Diebstahl und eigene Fehler.“ René Schmidt, ­ Experte für technische Versicherungen bei der Inter.

Artenschutz für Hightech im Büro

Handwerksbetriebe sind auf elektronische Anlagen und Geräte angewiesen. Auf Baustellen und im Büro. Ein Teil der Technik wird wegen der hohen Anschaffungskosten geleast oder fremdfinanziert. Gründe, die für eine Elektronikversicherung sprechen.

Die Police versichert Geräte der Informations-, Kommunikations- und Bürotechnik sowie elektrotechnische und elektronische Anlagen. Sie gehört zu den sogenannten technischen Versicherungen und bietet Schutz gegen finanzielle Einbußen aufgrund von unvorhergesehen eintretenden Beschädigungen oder Zerstörungen an der technischen Ausstattung eines Unternehmens.„Beim Umzug innerhalb des Büros wird schnell mal ein Rechner vom Tisch gestoßen oder jemand stolpert über die verlegten Leitungen“, sagt Martin Gayda von der Continental-Versicherung.

Hohe Sturzgefahr besteht auch für Geräte im Außeneinsatz. „Es sind schon gestresste Handwerker über ihre Messtechnik gefahren“, so René Schmidt, Experte für Technische Versicherungen bei der Inter-Gruppe.

Ergänzung zur Inhaltsversicherung

Viele Unternehmen schließen für ihre Einrichtung eine Geschäftsinhaltsversicherung ab. Diese deckt im Normalfall jedoch nur Schäden ab, die durch Feuer, Einbruchdiebstahl, Sturm, Hagel oder Leitungswasser verursacht werden. Da die Elektronikversicherung bei deutlich mehr Schadensfällen an der Elektronik einspringt, ist sie eine Ergänzung zur Geschäftsinhaltspolice. Denn mit einer Elektronikversicherung lässt sich der Schutz für die teure Technik ausweiten. „Hier sind viele Risiken abgedeckt: neben technischen Ursachen, Bedienungsfehlern und einfachem Diebstahl auch die eigene Schussligkeit“, erklärt Inter-Experte Schmidt.

Selbstbeteiligung senkt Kosten

Die Elektronikversicherung bezahlt alle schadensbedingten Wiederherstellungskosten und bei Totalverlust den Kaufpreis, den das Gerät zu diesem Zeitpunkt neu kosten würde. Gibt es das zerstörte Gerät im Handel nicht mehr, besteht so Anspruch auf ein Gerät der aktuellen Nachfolgegeneration (siehe Checkliste unten).

Eine Standard-Elektronikversicherung kostet für einen Handwerksbetrieb ab 150 Euro im Jahr. Die Selbstbeteiligung bei Schäden liegt dabei zwischen 150 und 500 Euro. Die Angebote der Versicherungen ändern sich allerdings schnell. Einige Gesellschaften reagieren darauf mit Leistungs-Upgrade-Garantien. In den Premium-Tarifen profitieren so auch Bestandskunden kostenfrei von bestimmten Neuerungen.

Handwerksunternehmer können im Rahmen ihrer Elektronikpolice auch eine Datenversicherung abschließen. „Wenn höhere Summen für das Unternehmen auf dem Spiel stehen, ist das durchaus sinnvoll“, meint der Experte der Inter-Versicherung. Ratsam ist das nach seiner Einschätzung etwa für Handwerksbetriebe mit einer großen digitalen Kundenkartei.

Digitales Kapital schützen

Müssen infolge eines Hardware-Schadens Stamm- und Kundendaten wieder neu aufgespielt werden, kann das nach Erfahrung der Fachleute Tage dauern und erheblich teurer werden als die Reparatur des eigentlichen Defekts. „Die Stundenlöhne der Softwarehäuser ­liegen um die 100 Euro“, sagt Versicherungsexperte Schmidt. In einer Reihe von Angeboten sind Datenrekonstruktion und Wiederbeschaffung der Programme nach Verlust bis zu einem Betrag von 5000 Euro mitversichert – in Premiumtarifen teilweise auch dann, wenn gar kein Hardwareschaden dahintersteckt, die Daten zum Beispiel infolge einer Über- oder Unterspannung nicht mehr lesbar sind. Eine wöchentliche Datensicherung im Betrieb setzen die Versicherungen allerdings voraus.