Eigenverantwortung statt Regulierungswut – das Handwerk lebt’s!

Unter diesem Motto trafen sich die Unternehmerfrauen im Handwerk (ufh) aus ganz Baden-Württemberg zu ihrer diesjährigen Landesverbandstagung in Heidelberg.

Ausrichter dieser Veranstaltung waren die Arbeitskreise Heidelberg und Weinheim. Selbst das SWR Fernsehen war anwesend und strahlte einen Bericht über dieses Ereignis aus.

Die Vorsitzenden der beiden Arbeitskreise Ruth Schneider (Hdbg) und Angelika Grolig (Whm) begrüßten die ca. 100 Teilnehmerinnen im Hotel Crowne Plaza. Die Präsidentin der ufh-BW Ruth Baumann stellte in ihrer Begrüßungsansprache u.a. den „vermeidlichen Bürokratieabbau“ und die Zertifizierung der Handwerksbetriebe in den Focus. Oberbürgermeister Heiner Bernhard aus Weinheim und der Bürgermeister der Stadt Heidelberg Wolfgang Erichson danken in ihren Grußworten für die Einladung. Rolf Koch von der Handwerkskammer Mannheim-Rhein-Neckar-Odenwald, Norbert Menges von der Kreishandwerkerschaft Heidelberg und Rainer Beckert, Landesgeschäftsführer der IKK classic wünschten der Tagung viel Erfolg.

Der Festvortrag wurde vom Präsident des Landtages Baden-Württemberg Guido Wolf (MdL) gehalten.

Er lobte die betriebliche und soziale Verantwortung der Handwerksunternehmen. Die mittelständischen Betriebe seien die Säulen der Zukunft unserer Gesellschaft. Fairer Wettbewerb im Interesse des Staates wird gut geheißen, aber auch unfairer Wettbewerb muss beanstandet werden. Wolf erwähnte in seiner Rede auch die Betriebsnachfolge in Familienunternehmen. Es ist wichtig, dass schon in den Schulen der Grundstein für verantwortungsvolle Selbständigkeit gelegt wird, damit die „Wirtschaftsmacht von nebenan“ auch in Zukunft Bestand hat. Weitere Stichpunkte seiner Ausführungen waren Bildungspolitik, die mehr im Vordergrund stehen sollte, die duale Ausbildung, auf die man nicht verzichten kann. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist weiterhin ein noch nicht gelöstes Problem. Wünschenswert wäre auch mehr weibliche Beteiligung in der Politik, so wie es bei den Unternehmerfrauen ohnehin praktiziert wird.

Martin Hummel, Mittelstandstrainer referierte über „Den ersten Eindruck und seine Folgen“. Über Erfolg oder Misserfolg ist fast immer der erste Eindruck entscheidet. Die meisten Menschen haben ihr Gegenüber innerhalb weniger Sekunden in eine bestimmte Schublade einsortiert, die sie im Laufe ihres Lebens angelegt haben. Ganz schnell wird entschieden, ob der andere kompetent erscheint, sympathisch ist, ob man ihn glaubwürdig findet oder nicht. Somit wird entschieden ob Interesse an einem Kontakt besteht, oder nicht! Das fängt bei der Begrüßung an. Schon beim Händedruck macht man sich unbewusst ein Bild. Auch der Inhalt des Gesagten ist nur zu sieben Prozent für den ersten Eindruck maßgeblich - die restlichen 93 Prozent entfallen auf die Körpersprache, die Kleidung, die Sprache und den Geruch.

Einen unterhaltsamen Abend erlebten die Damen mit Arnim Töpel. Mit seinem dreisprachigen Kabarett-Programm – nämlich hochdeutsch, kurpfälzisch und immer musikalisch, brachte er alle zum Lachen. Auch Bettina Grimm aus Leimen setze musikalische Akzente und so wurde auch der Abend ein voller Erfolg.

Am nächsten Tag erwartete die Teilnehmerinnen ein weiteres Highlight: Ex-Geheimagent Leo Martin zog die Damen in seinen Bann. Als Agent des deutschen Nachrichtendienstes warb er V-Leute aus dem Milieu der organisierten Kriminalität an. „Geheimwaffen der Kommunikation – Sanfte Strategien mit durchschlagender Wirkung“ war das Thema des „deutschen 007“.

Stabile Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen, d.h. Menschen ansprechen, ihre Motive verstehen, ihr Vertrauen gewinnen, war das Wichtigste in Leo Martins Job. Er zeigte in seinem Vortrag, wie er fremde Menschen, durch unterbewusst ablaufende Denk- und Handlungsmuster dazu brachte, ihm zu vertrauen. „Wir können die Lüge nicht erkennen, aber den Stress der eine Lüge auslöst“ so Martin. Er wies auf viele Merkmale hin, die auf eine Lüge hinweisen können.

Mit viel Beifall und Lob an alle Referenten und die ausrichtenden Arbeitskreise, wurde die Tagung beendet. Man freut sich schon auf die nächste Landesverbandstagung, die im September 2015 im Europapark Rust stattfinden wird.