Drei Vorteile der digitalen Auftragsbeschaffung

Der Ausschreibungsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt. Alexander Seyferth von der DTAD Deutscher Auftragsdienst AG erklärt, wie Online-Auftragsdienste funktionieren und welche Vorteile sie bieten.

Informationsdienste unterstützen Unternehmen bei der Auftragsbeschaffung. - © momius - fotolia.com

Der Ausschreibungsmarkt ist seit jeher ein antizyklisches, aber stabiles Geschäft. In Deutschland weist dieser Markt einen Wert von über 400 Milliarden Euro auf und die Zahl der Ausschreibungen steigt von Jahr zu Jahr. Auftragsinformationsdienste bieten Unternehmen Online-Dienste an. Alexander Seyferth, Mitglied der Geschäftsführung bei der DTAD Deutscher Auftragsdienst AG, erklärt den Einfluss der Digitalisierung auf den Ausschreibungsmarkt.

1. Online-Auftragsdienste sparen Zeit

Auftragssuchende brauchen Zeit und Geduld, um über Amtsblätter, Staatsanzeiger, Rathäuser oder andere Ämter an Informationen über Ausschreibungen zu gelangen. Nicht immer verfügen diese Quellen über die aktuellsten Auftragsinformationen. Auch Anzeigen in Tages-, Wochenblättern oder im Internet zeichnen sich oftmals nicht durch Aktualität aus.

„Daher ist es im Zeitalter des Internets ratsam, auf Auftragsinformationsdienste zurückzugreifen, die über das Internet agieren und sogenannte Suchprofil-Monitorings anbieten, da diese Dienste Informationen bündeln und aufbereiten“, erklärt Alexander Seyferth. „Auch traditionelle Branchen sollten die Chancen der Online-Suche nicht unterschätzen.“

2. Den richtigen Ansprechpartner finden

Der persönliche Kontakt mit der Vergabestelle wird auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Vergabeverfahrens sein und kann durch digitale Entwicklungen nicht ersetzt werden. Eine öffentliche Verwaltung kann zwar nicht zahlungsunfähig werden, das verfügbare Budget spielt für Ausschreibungen aber sehr wohl eine Rolle, weiß der Experte.

Wichtig sei, nicht zu vergessen, dass Beamte und Verwaltungsangestellte nicht wie Unternehmer handeln. „Die Mitarbeiter der Vergabestellen müssen sich an Gesetze und Verordnungen halten, auch wenn diese nicht immer logisch sind. Man sollte vermeiden, sie anzuzweifeln, da man sonst auch bei anderen Vergabestellen schnell einen schlechten Ruf hat, der sich negativ auf die Erfolgschancen auswirken kann“, rät Seyferth.

Online-Auftragsdienste bieten aktive Unterstützung bei der Suche nach Vergabestellen oder Ansprechpartnern in Verwaltungen. Damit erhalten Unternehmen die nötigen Informationen, um Bieterfragen zu stellen. Zudem gibt es Informationen darüber, welche Aufträge von den Vergabestellen an Konkurrenten vergeben wurden.

3. Marktbeobachtung wird einfacher

Auch die Marktbeobachtung werde durch die Nutzung von Online-Tools effizienter und schneller, sagt Seyferth. Lange Zeit war es fast unmöglich herauszufinden, wer eine Ausschreibung gewonnen hat oder wo es die Möglichkeit gibt, als Subunternehmer aktiv zu werden. Dagegen sind die Möglichkeiten sich zu informieren heutzutage vielfältig – egal ob es um detaillierte Analysen der Marktsituation und des Wettbewerbs oder Veränderungen im Unternehmensumfeld geht.

Auftragsinformationsdienste reagieren auf die Bedürfnisse der Kunden und die Entwicklungen auf dem Markt und erweitern ihre Produktpalette stetig. So stehen sie ihren Kunden bei der Bewerbung und im Vorfeld unterstützend zur Seite. Die Branchenexperten des DTAD stellen laut Seyferth alle Informationen für die Kunden zusammen, damit diese das Unternehmensumfeld beobachten können und einen Überblick erhalten, wie die Wettbewerber agieren. So können individuelle Konkurrenz- und Bedarfsanalysen angelegt und Analysen der Marktpotentiale durchgeführt werden.

„Diese Möglichkeiten gab es vor einigen Jahren noch nicht. Langwierige Recherchen mussten stattdessen per Hand betrieben werden. Hatte man die Informationen einmal beisammen, konnte man nicht mehr sicher sein, ob diese wirklich noch aktuell sind“, sagt Seyferth. „Die Entwicklungen, die durch die Digitalisierung stattfinden, sind momentan enorm. Und ich bin mir sicher, dass in den nächsten Jahren noch viel passieren wird, um die Transparenz im Markt zu erhöhen und die Arbeit für den Kunden noch effizienter zu gestalten.“