Baugewerbe-Verband Digitalisierung ist auf dem Vormarsch

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Die Digitalisierung der Bauwirtschaft ist bereits weiter, als das allgemein bewusst ist, so der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes. Dabei bedeute Digitalisierung mehr als nur Einzelmaßnahmen zur besseren Unternehmensführung.

Laura Lammel, Mitglied im Vorstand des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB), auf der Veranstaltung „Digitales Planen und Bauen im Mittelstand“. - © ZDB

Die Digitalisierung in der Bauwirtschaft betreffe nicht nur die Veränderung im jeweiligen Unternehmen, sondern die gesamte Wertschöpfungskette, erklärte Laura Lammel, Mitglied im Vorstand des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB) und stellvertretende Obermeisterin der Bauinnung München, auf der Veranstaltung „Digitales Planen und Bauen im Mittelstand“. Es gehe um die Vernetzung und Synchronisation bislang voneinander getrennter Aktivitäten. Es gehe also um das Zusammenspiel zwischen Bauunternehmen und Lieferanten, um die digitale Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber, Planer und Ausführung.“

BIM minimiert Fehler

Im Hinblick auf BIM (Building Information Modeling) plädierte Lammel dafür, sich damit auseinanderzusetzen, dies gelte ausdrücklich auch für Architekten und Planer: „Denn wenn ein Projekt im Vorlauf besser geplant ist, können wir schneller bauen. Durch eine digitale Simulation des Projektes werden Fehler in der Planung minimiert, eine schnelle Kalkulation erlaubt und potenzielle Mehrkosten durch Planänderungen beziffert.

Dennoch sei BIM nur ein Baustein für eine umfassende Digitalisierungsstrategie der Bauwirtschaft. Um mit BIM richtig arbeiten zu können, bedarf es auch hier einheitlicher Standards und Richtlinien und vor allem einer gemeinsamen Schnittstelle, wodurch der Austausch der Daten sichergestellt werden könne.

Breitbandnetze stärker ausbauen

An die Politik gewandt erklärte Lammel: „Zunächst einmal benötigen wir einen flächendeckenden Ausbau der Breitbandnetze. Ansonsten brauchen wir nicht über Datenaustausch zu diskutieren.“ Darüber hinaus plädiert der Verband dafür, den Grundsatz der Trennung von Planen und Bauen auch in Zeiten von Digitalisierung und BIM aufrecht zu erhalten. Das betreffe insbesondere das Vergaberecht mit dem Vorrang der Fach- und Teillosvergabe. Und die öffentliche Hand müsse selbst BIM-Kompetenz aufbauen, bevor Unternehmen gezwungen werden nach BIM zu bauen.