Erfolgsbeispiel Digitalisierung: Geförderte Weiterbildungsfinanzierung 4.0 für die Mitarbeiter

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Digitalisierung, Erfolgsbeispiele und Fördermittel

Mit zunehmendem Digitalisierungsgrad sollten auch die Mitarbeiter eines Handwerksbetriebs fit für die Herausforderungen des digitalen Wandels werden. Die nötigen Qualifizierungsmaßnahmen können Handwerksunternehmer dabei mit Förderprogrammen finanzieren. Steinmetz Bernd Allmendinger hat's gemacht – und ist vom Ergebnis überzeugt.

Bernd Allmendinger, erfolgreicher Nachfolger und Geschäftsführer der Allmendinger GmbH in Ostfildern
Bernd Allmendinger, erfolgreicher Nachfolger und Geschäftsführer der Allmendinger GmbH in Ostfildern bei Stuttgart, setzt in seinem Steinmetzbetrieb auf Weiterbildung seiner Belegschaft. - © Martin Wagenhahn

Die Ausgangssituation

Nicht nur Krisen können für einen Unternehmer eine Herausforderung sein, sondern auch der Erfolg. Bernd Allmendinger übernahm 2002 den Steinmetzbetrieb seines Vaters in Ostfildern bei Stuttgart. Der Unternehmer musste mit dem kontinuierlichen Wachstum des Unternehmens lernen, Aufgaben abzugeben. Mit zunehmender Digitalisierung des Handwerksbetriebs sollten auch die Mitarbeiter fit für die Herausforderungen des digitalen Wandels werden. Dafür waren spezielle Qualifizierungsmaßnahmen ausgewählter Mitarbeiter notwendig, die die L-Bank, Landesförderbank von Baden-Württemberg, mit ihrem Förderprogramm „Weiterbildungsfinanzierung 4.0“ unterstützte. Das Förderprogramm hat insbesondere Maßnahmen der Industrie 4.0 im Blick.

Das Ziel

Das Hauptgeschäftsfeld des Steinmetzbetriebs hat sich hin zum Innenausbau und der immer anspruchsvolleren Bearbeitung von Oberflächen verändert. Parallel zu dieser Entwicklung setzt der Steinmetzbetrieb zunehmend computergesteuerte Maschinen ein.

Mit dem digitalen Wandel änderte sich auch der Aufgabenbereich von Unternehmer Bernd Allmendinger. Er erkannte, dass er Aufgaben an Mitarbeiter delegieren musste, wenn er sich konsequent seinen Kunden und der strategischen Ausrichtung des Betriebs widmen will.

Zusammengefasst:
  • Neuausrichtung des Steinmetzbetriebs in Richtung hochwertiger Innenausbau
  • Zunehmende Digitalisierung durch neue, moderne Maschinen
  • Herausforderung Wachstum: Mitarbeiterzahl stieg von zehn auf 40 an
  • Unternehmer muss Aufgaben an qualifizierte Mitarbeiter delegieren
  • Das erfordert Weiterbildung der Mitarbeiter
  • Finanzierung der Weiterbildungsmaßnahmen über Förderprogramm der L-Bank: „Weiterbildungsfinanzierung 4.0“
  • Förderung: attraktive Konditionen, Kosten über die Laufzeit der Förderung planbar.


Der Betrieb

NameAllmendinger GmbH
Geschäftsführer Bernd Allmendinger (staatlich anerkannter Meister, Steinmetz und Bildhauer, Bundesrepublik Deutschland), Prüfung abgelegt vor der Handwerkskammer Stuttgart. Die aktuelle Handwerksordnung finden Sie unter: www.hwk-stuttgart.de
AdresseRudolf-Diesel-Straße 24
73760 Ostfildern (Nellingen)
E-Mail info@allmendinger-gmbh.de
Telefon+ 49 711 900371-0
Website http://www.allmendinger-gmbh.de

Die Umsetzung

Doch Verantwortung als Unternehmer delegieren – wie funktioniert das? Firmenchef Bernd Allmendinger stellte fest, dass er sich zunächst als Chef des Handwerksbetriebs selbst qualifizieren musste. Zu Themen wie Coaching und Unternehmensorganisation bildete er sich unter anderem bei der Handwerkskammer Stuttgart weiter.

Dann begann er, seine Belegschaft gezielt darauf vorzubereiten, Aufgaben selbstständig zu übernehmen. Allmendinger: „Das ist ein langer Prozess, der aber mittlerweile gut läuft.“ Aktuell wird ein neues Warenwirtschaftssystem eingeführt, für das die Mitarbeiter umfassend geschult und eingearbeitet werden. Auch im Bereich des Maschinenparks gibt es Innovationen: Allmendinger kaufte eine computergesteuerte Druckmaschine, mit der sich Glas bedrucken lässt. Damit macht er sein Unternehmen fit für den digitalen Wandel der Wirtschaft auch im Handwerk.

Die Förderung "Weiterbildungsfinanzierung 4.0:

Für die Qualfiizierung von insgesamt sieben Mitarbeitern hat Bernd Allmendinger deshalb über die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen in Baden Württemberg das Förderprogramm „Weiterbildungsfinanzierung 4.0“ der Landesförderbank L-Bank in Anspruch genommen.

Damit untersützt die Förderbank mittelständische Unternehmen in Baden-Württemberg seit dem Frühjahr 2016 bei der Finanzierung von beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen, insbesondere vor dem Hintergrund der vielfältigen Herausforderungen im Rahmen von Industrie 4.0.

Mit den zinsvergünstigten Darlehen können Aufwendungen für Schulungen, Prüfungen, Reisekosten sowie für Lohnfortzahlungen finanziert werden und Unternehmen eine Förderung in Höhe von bis zu 20.000 Euro pro zu qualifizierendem Beschäftigten beantragen: zum Beispiel, wenn sie neue Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse entwickeln oder in neue Maschinen und Anlagen investieren und dafür Mitarbeiter weiterqualifiziert werden müssen.

Fakten zum Betrieb

BrancheSteinmetzbetrieb, Innenausbau.
Gründungsjahr1965
Anzahl Mitarbeiter40
Anzahl Auszubildende-
GeschäftsfelderSteinmetz (Grabmale). Herstellung von Stufen, Treppen, Simsen und Platten aus hochwertigen Natursteinen. Handel mit Natursteinen. Innenausbau. Montagetätigkeiten: zum Beispiel für Küchenstudios.
Umsatz
BundeslandBaden-Württemberg
KammerHandwerkskammer Stuttgart
Preise / AuszeichnungenKeine
Fahrzeuge6

Fakten zum Projekt

ProjektbeginnApril 2016
ProjektendeEnde 2017
Projektkosten