Fuhrpark Tankkarten: Die wichtigsten Fragen und Antworten

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Bargeldlos tanken, ­elektronische Abrechnung statt Quittungs-Chaos, aber auch Con­trolling für den Fuhrpark. Was die Karten alles leisten, zeigt die Marktübersicht von handwerk magazin.

Benzin, Diesel, Tankkarten
Tankkarten bieten deutlich mehr als bargeldlos Sprit zapfen. - © rcfotostock/Fotolia

Das Gerücht, Tankkarten lohnen sich nur für große Fuhrparks, hält sich beständig, stimmt aber nicht. „Die Aral CardKomfort ist zum Beispiel nur für gewerbliche Fuhrparks bis fünf Fahrzeuge konzipiert“, klärt Nathalie Weber auf, Marketingexpertin der Aral Aktiengesellschaft. Das zweite Gerücht, mit Tankkarten könne man deutlich billiger tanken, hält sich ebenfalls, stimmt aber auch nicht. Es gibt bei einigen Anbietern durchaus Rabatte von ein bis zwei Cent pro Liter Kraftstoff. Wer jedoch gezielt nach billigen Tankstellen Ausschau hält und nicht an eine Marke gebunden ist, wird in der Regel mehr rausholen als den Rabatt vom Tankkartenanbieter.

Wozu also trotzdem eine Tankkarte? Weil sie die Fuhrparkverwaltung deutlich erleichtert. Mehr als ein Dutzend Tankkartenanbieter buhlen in Deutschland um die Gunst der Kundschaft, die am weitesten verbreiteten stellt handwerk magazin in einer Übersicht online vor. Hier sind die wichtigsten Argumente, die für den Einsatz von Tankkarten im handwerklichen Fuhrpark sprechen:

Wie funktioniert die Abrechnung der Tankkarten?

Kein Sammeln von Quittungen, kein mühsames Zusammenrechnen in der Buchhaltung. Tankkartenanbieter liefern monatlich (oder auch öfter) eine detaillierte Rechnung, aufgelistet je nach Wunsch nach Fahrzeug, Fahrer oder bezahlter Ware (Kraftstoff oder Sonstiges).

Wie laufen die Reportings?

Firmen- und Fuhrparkchefs können über den Tankkartenservice jederzeit fuhrparkspezifische Daten einsehen. Dazu zählen gefahrene Kilometer und Kraftstoffverbräuche bis hin zu Wartungsterminen für jedes Auto. Mithilfe sogenannter Ausreißerreports lassen sich so zum Beispiel Spritfresser im Fuhrpark leicht identifizieren.

Wie lässt sich Missbrauch der Tankkarten verhindern?

Statt mit Bargeld oder einer Scheckkarte zahlen die Mitarbeiter problemlos mit der Tankkarte. Missbrauch lässt sich verhindern, weil die Tankkarten verschiedene Leistungsstufen haben, in denen geregelt wird, welche Waren und Dienstleistungen über die Karte zu beziehen sind – und das individuell für jedes Fahrzeug.

Wird die Mobilität dadurch eingeschränkt?

Fast alle Anbieter haben deutschlandweit mehr als 2.000 Akzeptanzstellen, die Mobilität ist also nicht eingeschränkt.

Welche Rabatte gibt es?

Hier gibt es Unterschiede, die sich auch an der Größe des Fuhrparks ausrichten. Rabatte von ein bis zwei Cent pro getanktem Kraftstoff sind durchaus üblich.

Wie sicher sind Tankkarten?

Karten haben in der Regel eine PIN, außerdem haben viele Anbieter ein Transaktionslimit pro Tag. Geht die Karte verloren, lässt sie sich unkompliziert sperren.

Gibt es auch einen Pannenservice?

Bei Unfall oder wenn das Auto streikt, bieten einige Tankkartenanbieter einen 24-Stunden-Notfall-Service an.

Wie funktioniert die Führerscheinkontrolle?

Über Terminals am Bezahlschalter kann der Fahrer bei einigen Gesellschaften prüfen lassen, ob er noch mit einem gültigen Führerschein unterwegs ist. Es gibt dafür auch webbasierte Systeme, die via Smartphone funktionieren. Jeder Fuhrparkverantwortliche sollte solche Kontrollen zweimal im Jahr durchführen.

Kann ich mit den Karten auch Strom tanken?

Im Zuge der wachsenden E-Mobilität erweitern sogenannte Hybrid-Tankkarten für Strom und Benzin die Angebotspalette. Den Auftakt machte Volkswagen Financial Services 2014 mit der „Charge & Fuel-Card“. Kartenanbieter wie zum Beispiel NOVOFLEET haben inzwischen eigene Varianten im Angebot. Mit ihnen hat der Kunde die Wahl, entweder eine Plug-in-Ladestation oder die klassische Tankstelle anzusteuern. Abgerechnet wird jeweils über dieselbe Karte.

Bekomme ich einen Handwerkerrabatt?

Einige Innungen und Kreishandwerkerschaften haben mit Tankkarten-Anbietern Sonderkonditionen. So hat etwa Kartenanbieter Kaiser & Tappe über 80 Prozent Kunden aus dem Handwerk, deren Umsätze über Verbände gebündelt werden. Dadurch sind Sonderkonditionen möglich. Ein Anruf bei der Innung kann sich also lohnen.