Die wichtigsten Erfolgsfaktoren im Handwerk

Handwerksstudie 2011 Warum haben manche Unternehmer mehr Erfolg als andere? Die große Manufactum-Studie liefert spannende Antworten. Lesen Sie vorab und exklusiv die wichtigsten Ergebnisse.

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren im Handwerk (frei lesbar)

An welchen Stellschrauben müssen Unternehmer drehen, um mehr Erfolg zu haben? Zum dritten Mal haben Ausrüster Würth und die Münchner Servicebarometer AG die Chefs im Handwerk nach ihrer Selbsteinschätzung gefragt – und die Erfolgsfaktoren im Rahmen der Manufactum-Handwerksstudie aufbereitet. „Wir wollen den Betrieben Erfolgsstrategien und Optimierungspotenziale für ihren Betrieb an die Hand geben“, sagt Würth-Geschäftsführer Bernd Herrmann. Intensive Stammkundenpflege, konsequente Qualitätsorientierung, individuelle Mitarbeiterführung und professionelles Management lauten die zentralen Erfolgsfaktoren für 2011.

Kern der Studie ist eine Selbsteinschätzung, die jeder Teilnehmer auf Basis eines Fragebogens vornimmt. Dieser fusst auf dem „Business Excellence Modell“, das als theoretische Basis die Erfolgsfaktoren für Unternehmen unter die Lupe nimmt. „Wir haben das für Großunternehmen konzipierte wissenschaftlich anerkannte Modell an die Bedürfnisse des Handwerks angepasst“, erklärt Dr. Frank Dornach, wissenschaftlicher Leiter der Studie und Vorstand der Servicebaromter AG in München. Das Besondere ist laut Dornach nicht nur die handwerksspezifische Ausrichtung, sondern auch der mitlernende Charakter. So wurde der Fragebogen auch 2011 wieder an die Erkenntnisse der letzten Befragung 2008 angepasst.

An den Besten messen

Um die für das Handwerk 2011 besonders relevanten Erfolgsfaktoren in den Bereichen Kunde, Leistung, Mitarbeiter und Führung herauszufiltern, hat das Servicebarometer-Team aus allen 1270 Teilnehmern die zehn Prozent besten Betriebe anhand eines Indexes aus Geschäftssituation, Auftragsprofitabilität, Preisniveau und Mitarbeiterzahl ermittelt.

Im nächsten Schritt wurde das Ergebnis der Top-Ten-Gruppe bei den einzelnen Fragestellungen dem Durchschnitt gegenübergestellt. Die Bereiche, bei denen die Abweichung zwischen Top-Gruppe und Durchschnitt größer als zehn Prozent ist, wurden schließlich als Erfolgsfaktoren der diesjährigen Studie identifiziert (ausführliche Informationen dazu auf den nächsten Seiten).

Größe wichtiger als Branche

Wie sehr sich das Handwerk und sein Umfeld seit dem Start der Studie 2005 verändert haben, zeigt sich nach Aussage von Würth-Geschäftsführer Herrmann in einigen neuen Herausforderungen: „Im Marketing gewinnt das Internet an Bedeutung, innerbetrieblich werden Mitarbeiterführung und –recruiting immer wichtiger, und bei der Leistung streben die Unternehmer verstärkt nach Lösungen aus einer Hand.“ Für die Firmeninhaber bedeute der Wandel nicht nur, sich und die Mitarbeiter weiterzubilden, sondern auch, die Betriebsführung aktiv den sich ständig wechselnden Marktbedingungen anzupassen. Genau dabei, so Herrmann, soll Manufactum die Betriebe unterstützen.

So unterschiedlich die jeweiligen Branchenanforderungen dazu bei den überwiegend aus dem Bau- und Ausbaubereich stammenden Teilnehmerbetrieben sein mögen, ein Trend ist laut Studienleiter Dornach klar zu erkennen: „Für die Bestimmung der Erfolgsfaktoren ist die Betriebsgröße viel wichtiger als die Branche.“

kerstin.meier@handwerk-magazin.de

Mehr zum Thema: Die Checkliste mit den 20 wichtigsten Erfolgsfaktoren und das Interview zur Studie finden Sie unter handwerk-magazin.de/handwerksstudie