Nicht nur beim Kunden, auch im eigenen Betrieb setzen Handwerker modernste Energiekonzepte um. Das zeigen die Gewinner des Wettbewerbs „Top Gewerbebau 2013“ von handwerk magazin.
Die sparsamsten Firmengebäude
Stefan Weber, Geschäftsführer bei der J & W Haustechnik in Ettlingen, erzeugt mit seinem Gewerbeneubau mehr Energie als er verbraucht. In weniger als vier Jahren werden sich die Mehrkosten für das hocheffiziente Gebäude amortisieren, hat Weber ausgerechnet.
Seinen Neubau wählten Leser von handwerk magazin online zum „Top Gewerbebau 2013“. Die Bewerbungen zeigten, dass das Handwerk Vorreiter bei der Energiewende ist und nicht nur bei Kunden, sondern auch im eigenen Unternehmen moderne, nachhaltige Energiekonzepte umsetzt.
Die drei bestplatzierten Gewerbeobjekte (siehe Porträts) setzen alle auf einen Energiemix und nutzen regenerative Energien. Ohne Fotovoltaikanlage auf dem Firmendach kommt heute kein modernes Betriebsgebäude mehr aus, das zeigen die Bewerbungen eindeutig. So erzeugt Stefan Weber mit seiner Anlage 80 Prozent des benötigten Stroms selbst. Gleichzeitig dient die Fotovoltaikanlage auf dem Firmendach als Anschauungsobjekt für Kunden, weil sie mit einem von der Firma selbst entwickelten und patentierten Befestigungssystem ausgestattet ist.
Renovierung statt Neubau
Ein energetisch optimiertes Betriebsgebäude muss nicht immer ein Neubau sein. Das beweist Sanitär-Heizung-Klimahandwerker Christian Graßmann aus Idstein. Er baute eine Scheune, Baujahr 1894, zu Lager, Werkstatt, Büro und Ausstellungsbereich um. Die Energieeinsparung durch die Heizungsanlage mit Biomasse-Kombikessel sowie einer thermischen Solaranlage auf dem Dach beträgt 40 Prozent gegenüber der alten Anlage. Der Tagesstrombedarf wird je nach Wetter bis zu 100 Prozent über die Fotovoltaikanlage abgedeckt. Drinnen Hightech, draußen Tradition war die Vorgabe des Bauherrn, deswegen blieben die Natursteinmauern und Fachwerkbalken der historischen Scheune weitestgehend erhalten.
Die Gewinner betonten alle, dass es beim Energiesparen im Gewerbebau sinnvoll ist, nicht nur auf eine Energiequelle zu setzen. Die Beispiele zeigen auch, dass effektives Energiesparen beim Bau zunächst mehr kostet, sich aber nach wenigen Jahren schon rentieren kann.