Anerkennungsgesetz Die meisten Verfahren zur Anerkennung enden erfolgreich

2015 wurden 19.389 neue Anträge auf Anerkennung einer im Ausland erworbenen Berufsqualifikation nach dem Anerkennungsgesetz des Bundes gestellt. Dies entspricht einer Steigerung um zehn Prozent zum Vorjahr. Die überwiegende Anzahl der Anerkennungsverfahren endet positiv.

Judith Yawa Aggor-Edorh lebt seit 2004 in Deutschland. Um hier als Maßschneiderin arbeiten zu können, ließ sie ihren ghanaischen Berufsabschluss anerkennen. - © Portal Anerkennung in Deutschland/BIBB

Die Zahlen stammen aus der amtlichen Statistik des Statistische Bundesamt. Seit Inkrafttreten des Gesetzes im Jahr 2012 wurden damit insgesamt bereits über 63.000 Anträge gestellt. "Das Anerkennungsgesetz schafft neue Beschäftigungsperspektiven für ausländische Fachkräfte, dies ist auch im internationalen Vergleich ein wichtiger Standortvorteil", sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka.

Die überwiegende Anzahl der Anerkennungsverfahren endet positiv

So wurde in 74 Prozent der Fälle die volle Gleichwertigkeit mit dem deutschen Referenzberuf bescheinigt. 23,3 Prozent der Antragstellerinnen und Antragsteller erhielten eine teilweise Gleichwertigkeit bzw. die Auflage einer Ausgleichsmaßnahme, mit der festgestellte wesentliche Unterschiede zum deutschen Referenzberuf ausgeglichen werden können. Die Ablehnungsquote blieb mit 2,6 Prozent noch unter dem Niveau der vergangenen Jahre.

Weiter gestiegen sind die Anträge bei den Ausbildungsberufen im dualen System: Knapp 26 Prozent der neuen Anträge fielen 2015 auf diese Berufe (23,5 Prozent 2014). Häufig werden hier Anträge für die Berufe Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement und Elektroniker/-in gestellt. Insgesamt stehen an erster Stelle der Neuanträge auf Anerkennung erstmals Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger, gefolgt von Ärztinnen und Ärzten. In diesen Berufen können Personen mit einer anerkannten Qualifikation besonders dazu beitragen, den bestehenden Fachkräfteengpass abzumildern.

Meisten Antragsteller kommen aus Rumänien

Laut amtlicher Statistik haben die meisten Antragstellerinen und Antragsteller im Jahr 2015 ihre Ausbildung in Rumänien gemacht (1.938 Anträge) gefolgt von Polen (1.881) und Bosnien und Herzegowina (1.536). Auf die Herkunftsländer von Flüchtlingen Syrien, Iran, Irak und Afghanistan entfielen gut 1.000 Anträge. Aktuell ist ein deutlicher Anstieg bei der Anerkennungsberatung für Flüchtlinge zu verzeichnen.

Um für Arbeitgeber die Bekanntheit der Berufsanerkennung als Instrument zur Gewinnung von ausländischen Fachkräften weiter auszubauen, ist in diesem Jahr das vom Bundesbildungsministerium geförderte Projekt "Unternehmen Berufsanerkennung" gestartet, das vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks getragen wird. Infos gibt es unter: www.anerkennung-in-deutschland.de