Das Körperabwehr ABC

Wenn es um die Funktionsweise des Immunsystems geht sind Fachbegriffe unumgänglich. Das Team der Apotheken Umschau hat die wichtigsten Begriffe in einem Glossar zusammengestellt.

  • Bild 1 von 2
    © shironosov- iStock
    Gesunde Ernährung unterstützt das Immunsystem.
  • Bild 2 von 2
    © shironosov- iStock
    Gesunde Ernährung unterstützt das Immunsystem.

Allergen
An sich harmlose Substanz - meist ein Eiweißbestandteil -, die bei entsprechend disponierten Menschen eine allergische Reaktion hervorrufen kann. Eine allergieauslösende Wirkung ist für rund 20.000 Substanzen bekannt.  

Allergie
Überschießende Reaktion des Immunsystem, bei der unschädliche Substanzen wie gefährliche Fremdstoffe abgewehrt werden.  

Antigen
Substanz - z. B. bestimmte Moleküle in der Zellwand eines Virus -, die vom Immunsystem als fremd erkannt wird und dadurch eine spezifische Immunantwort auslöst.  

Antikörper
Immunglobuline, die nach dem Kontakt mit einem Antigen von B-Zellen gebildet werden. Es gibt verschiedene Klassen, z. B. Immunglobulin -(Ig) A und (Ig) E. Manche Antikörper gehen von der Mutter auf das Ungeborene oder über die Muttermilch auf das Kind über - so profitiert das Kind vom Immunsystem seiner Mutter (Nestschutz).  

Autoimmunerkrankung
Erkrankung, bei der das Immunsystem falsch programmiert ist. Es stuft körpereigene Zellen als fremd ein und attackiert sie. Wie viele Krankheiten auf eine solche Autoimmunreaktion zurückzuführen sind, kann bisher nicht genau gesagt werden. Bislang sind es mehr als 60, sehr seltene, aber auch Volkskrankheiten wie Rheuma.  

B-Zellen
Lymphozyten (weiße Blutkörperchen), die im Knochenmark heranreifen, Antigene erkennen und Antikörper produzieren. Ein Teil davon agiert als Gedächtniszellen.  

CRP
C-reaktives Protein, in der Leber gebildetes Eiweiß, setzt sich auf feindliche Zellen, nicht funktionstüchtige Körperzellen oder auf schädigende Stoffe und stößt einen Entzündungsprozess an.

Fresszellen
Weiße Blutkörperchen, Abwehrzellen des unspezifischen Immunsystems (Granulozyten, Makrophagen und Mastzellen), lösen eine entzündliche Reaktion aus.  

Granulozyten
Fresszellen, weiße Blutkörperchen, die als Bestandteile des Eiters Infektionsherde säubern sowie Keime und abgestorbene Zellen verschlingen und dabei selbst zugrunde gehen.  

Histamin
Als Botenstoff arbeitendes Gewebshormon. Es gibt das Signal zu den Kontraktionen von Darm und Gebärmutter, zur Absonderung von Magensaft, zur Erweiterung kleiner Blutgefäße sowie der Herzkranzgefäße und zur Freisetzung von Adrenalin. Gleichzeitig wichtigster Entzündungsstoff bei allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen; spielt eine bedeutende Rolle bei Medikamenten- allergien und Nesselausschlag.

IgA
Immunglobuline der Klasse A, Antikörper, die vor allem im Verdauungs- und Atmungstrakt gebildet werden und gegen Bakterien, Viren und Giftstoffe wirken.  

IgE
Immunglobuline der Klasse E, Antikörper, die im Lymphsystem gebildet werden und vor allem in der Haut und in Schleimhäuten, wie etwa im Verdauungstrakt, vorkommen. Sie dürften vor allem in der Abwehr von Wurminfektionen eine Rolle spielen. Ihre Konzentration ist bei Allergien stark erhöht.

Lymphokine
Botenstoffe, die verschiedene Elemente des Immunsystems mobilisieren. Natürliche Killerzellen. NK-Zellen, Leukozyten (weiße Blutkörperchen). Manche beschleunigen die Teilung von T-Zellen, unterstützen B-Zellen und fördern Entzündungsreaktionen. Andere bohren Löcher in die Zielzelle und sondern Stoffe ab, die infizierte Zellen abtöten.

Makrophagen
Fresszellen, durchstreifen den Körper, verschlingen Antigene, zerlegen sie und schleppen die Bestandteile auf ihrer Oberfläche mit sich. Andere Zellen, etwa T-Zellen, erkennen diese Antigenteilchen und reagieren entsprechend.

Mastzellen
Weiße Blutkörperchen, wandern vom Blut ins Bindegewebe und haben viele Botenstoffe, unter anderem Histamin, gespeichert. Trifft eine Mastzelle auf ein Allergen, so heftet sie sich daran und schüttet ihr ganzes Histamin aus, um dessen Elimination in Gang zu setzen.

Spezifisches Immunsystem
Der entwicklungsgeschichtlich jüngere Teil des Immunsystems. Nach Erkennen eines Antigens beginnen T-Zellen und B-Zellen mit ihrer Arbeit. Das spezifische Immunsystem hat eine Gedächtnisfunktion. Es kann auch körpereigene Zellen, wie Tumorzellen, angreifen.

T-Zellen
Lymphozyten (weiße Blutkörperchen), reifen im Thymus heran, greifen mit Krankheitserregern infizierte Zellen direkt an. Produzieren keine Antikörper. Einige davon werden zu Gedächtniszellen.  

Unspezifisches Immunsystem
Verschiedene Fresszellen und natürliche Killerzellen, die etwa Bakterien in sich aufnehmen und zerstören können, sowie Botenstoffe, die andere Immunzellen anlocken. Das unspezifische Immunsystem reagiert beim ersten Kontakt mit dem Fremdstoff, hat aber keine Gedächtnisfunktion.

Zytokine
Eiweißmoleküle, die als Botenstoffe zur Aktivierung oder Deaktivierung von Zellen beitragen; manche von ihnen lösen Fieber oder Entzündungen aus, andere übertragen die Information, dass eine Immunabwehr zurückgefahren werden soll.

Quelle: www.apotheken-umschau.de