Betriebsversicherung Cyberpolice: Die Versicherung für Ihre IT ist ein Muss

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Mit zunehmender Digitalisierung steigt die Abhängigkeit der Handwerker von ihrer EDV. Wird sie etwa durch einen Trojaner lahmgelegt, können hohe Kosten entstehen, weil Termine und Zahlungen nicht wie vereinbart eingehalten werden können. Die Cyberpolice deckt darüber hinaus schnelle Hilfe durch ein IT-Serviceunternehmen der Assekuranz ab.

Schutz vor Hacking, Phishing und Datenmissbrauch
Angriffe auf die EDV können einen Betrieb lahmlegen. Die Folgekosten deckt eine Cyberpolice ab. - © igor/fotolia

Cyberpolicen gehören heute zum Basisschutz eines Handwerksbetriebes - rund 20 Versicherer in Deutschland bieten laut Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) diesen Schutz an. Das ist einer neuen Entwicklung geschuldet: Mit zunehmender Digitalisierung steigt die Abhängigkeit der Handwerker von ihrer EDV . Zwar werden die Betriebsabläufe effizienter, doch aufgrund fortschreitender Vernetzung steigt auch das Risiko einer Cyberattacke. Wird die EDV etwa durch einen Trojaner lahmgelegt, können hohe Kosten entstehen, weil Termine und Zahlungen nicht wie vereinbart eingehalten werden können. Per Hacking, Phishing, Datenschutzverstößen oder Datenverlust kann der Betrieb gefährdet werden. Die Cyberpolice deckt alle Schäden, die aus diesen Fällen resultieren ab und sorgt darüber hinaus für schnelle Hilfe durch ein IT-Serviceunternehmen der Assekuranz. Positiver Nebeneffekt: Der Unternehmer lernt einen vorsichtigen Umgang mit gespeicherten Daten. Denn die Versicherer verlangen viele Sicherheitsmaßnahmen, bevor sie eine Police unterschreiben.

Was eine Cyberpolice abdeckt

Versichert sind Schäden, die im eigenen Unternehmen und bei Dritten entstehen. Bei Fremdschäden überprüft die Versicherung, ob der Handwerksbetrieb tatsächlich haftbar gemacht werden kann - und sie wehrt unberechtigte Ansprüche ab.

Im eigenen Unternehmen handelt es sich meist um ...

  • Schäden durch Hackerangriffe
  • Schäden durch versehentliches Herunterladen eines Trojaners
  • Schäden durch Betriebsstilllegung, weil eine Behörde Datenschutzverletzungen festgestellt hat.

    Die Versicherung übernimmt die Kosten für Datenwiederherstellung, Funktionsfähigkeit des Computersystems, Kosten und entgangenen Gewinn durch eine daraus entstehende Betriebsunterbrechung. Auch die Informationskosten, um Kunden über den Verlust von Daten zu informieren und die Kosten für die Behebung einer Sicherheitslücke, die für einen Cyber-Angriff ursächlich war, werden übernommen.

Im fremden Unternehmen handelt es sich meist um ...

  • Verletzungen der Vertraulichkeit von Daten und Datenschutz
  • Netzwerksicherheitsverletzungen, wenn vom Computer des Handwerkers aus Hackerangriffe auf Computer eines Kunden erfolgt
  • Verstöße gegen das Marken-, Persönlichkeits- oder Wettbewerbsrecht in der digitalen Kommunikation
  • Vertragsstrafen von Kreditkarten-Unternehmen, wenn etwa Kreditkartendaten von Kunden durch Hacking gestohlen werden

Worauf Handwerker achten sollten

Jede Police besteht aus verschiedenen Komponenten. Handwerker müssen anhand ihrer individuellen Situation entscheiden, welche Bausteine sie benötigen. Das gilt sowohl für die Eigenschäden als auch für Drittschäden und Service-Leistungen. Als wesentlich gilt die Absicherung der Kosten einer Betriebsunterbrechung. Aber auch die Kostenübernahme für die Wiederherstellung verlorener Daten und für die IT-Fehleranalyse sind wichtig. Für alle, die über eine Cyberversicherung nachdenken, hat Makler Johannes Brück aus Düsseldorf einen Tipp: „Der Abschluss von fünfjährigen Verträgen ist nicht zu empfehlen. Damit werden die Handwerker unflexibel“, sagt er. Langfristige Verträge wären nur im Ausnahmefall sinnvoll, „etwa, wenn ein Unternehmen sehr exponierte Risiken hat und damit rechnen muss, dass es bald keinen hinreichenden Versicherungsschutz mehr bekommt.“ Wer bereits einen langfristigen Vertrag unterschrieben hat, ist trotzdem nicht gefangen. Denn nach drei Jahren können die Altverträge gekündigt werden.

Der Tarifvergleich

Wir haben den Versicherungsschutz eines existierenden Betriebs untersucht - einen Cyberschutz hatte er bisher nicht. Nun hat er eine Schadensumme von 100.000 Euro versichert. Abgedeckt sind Kosten, die durch Datenklau und Lahmlegen des Computers entstehen – und der Unternehmer erhält IT-Unterstützung im Krisenfall.

VersichererJahresbeitrag in €Selbstbeteiligung in €Tarifnote Finanzchef24
ERGO267,755003,0
Signal Iduna329,881500keine2
Markel357,631.0001,7
Gothaer368,901.0002,2
HDI371,281.0001,7
Markel376,465001,6
CNA Hardy487,901.0001,6

Quelle: Finanzchef24 Vergleichsportal ; Stand Juli 2019; 1) Berücksichtigt wurde ein Innungsnachlass für Handwerksbetriebe sowie ein Neukunden- und Dauernachlass. 2) Daten wurden nicht über Finanzchef24 erhoben.