Creditreform: Handwerkskonjunktur weiter unter Volldampf

Eine deutliche Mehrheit der von der Creditreform Wirtschaftsforschung befragten 1272 Handwerksbetriebe (66,0 Prozent) bezeichnete die aktuelle Geschäftslage mit sehr gut und gut. Der Anteil der positiven Meldungen hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr (61,8 Prozent) nochmals erhöht.

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Dieses Ergebnis stellte Creditreform auf der Internationalen Handwerksmesse (IHM) in München vor. Entsprechend positiv entwickelten sich die Umsätze im Handwerk. Die Betriebe profitierten dabei vor allem von der kräftigen Binnennachfrage. Drei von zehn Befragten (29,6 Prozent) erzielten ein Umsatzplus (Vorjahr: 29,4 Prozent).

Mit 12,7 Prozent waren weniger Betriebe als im Vorjahr (16,1 Prozent) von Umsatzrückgängen betroffen. Die erneut gute Umsatzentwicklung war insbesondere von den Bauhandwerkern getragen. In den übrigen Handwerksbereichen wurden die guten Vorjahreswerte diesmal nicht ganz erreicht.

Jeder Dritte rechnet mit steigenden Umsätzen

Das handwerkliche Konjunkturhoch in Deutschland dürfte zumindest bis zum kommenden Herbst halten, denn die befragten Handwerksbetriebe blicken weitgehend positiv in den Zukunft. So rechnet jeder dritte Befragte (32,4 Prozent) mit steigenden Umsätzen (Vorjahr: 31,8 Prozent), während gerade einmal 8,8 Prozent der Betriebe ein Umsatzminus befürchten (Vorjahr: 9,3 Prozent).

Auch die Ertragslage scheint intakt. Ähnlich wie im Vorjahr erwarten 28,8 Prozent der Befragten auch bei den Erträgen einen Zuwachs (Vorjahr: 29,0 Prozent). Dem steht ein gesunkener Anteil an Pessimisten gegenüber, die Ertragseinbußen befürchten (9,8 Prozent; Vorjahr: 12,4 Prozent). Günstiger als im Vorjahr werden die Gewinnperspektiven im Kfz-Gewerbe beurteilt.

Entspannte Liquiditätslage

Weiter entspannt zeigt sich die Liquiditätslage im Handwerk. Weniger Betriebe als im Vorjahr waren von hohen Forderungsausfällen betroffen. So musste nur jeder zehnte Befragte (10,5 Prozent) Ausfälle von mehr als 1,0 Prozent seines Gesamtumsatzes hinnehmen (Vorjahr: 13,2 Prozent). Die überwiegende Mehrzahl der Handwerksbetriebe verbucht den Zahlungseingang für eine erbrachte Leistung nach spätestens 30 Tagen. Bei privaten bzw. gewerblichen Kunden waren es 89,9 Prozent der Befragten (Vorjahr: 88,8 Prozent).