Coole Outfits im Trend

Berufskleidung | Flott und modern kommen viele Unternehmen inzwischen daher. Damit punkten sie bei ihren Kunden.

Coole Outfits im Trend

Retro oder total out? Auf der Straße fallen sie jedenfalls auf, die Zimmerergesellen in ihrer traditionellen Zunftkleidung. Sie gehen bewusst in ihrem typischen Anzug auf Wanderschaft und demonstrieren damit Verbundenheit und Zugehörigkeit zu ihrem Handwerk.

Im Berufsalltag der meisten Handwerker hat die auffällige Zunftkleidung ausgedient. Heute sind modische Outfits aus modernen Industriefasern gefragt, die bequem und praktisch sind. Auf ebensolche Berufskleidung setzt Michael Meier, Inhaber eines Bodenlegerbetriebes in Regensburg. Seit fünf Jahren stattet der Unternehmer seine fünf Mitarbeiter mit einheitlicher Kleidung aus.
Deren Kleiderschränke sind gut gefüllt mit mehreren Garnituren Hosen, Sweat-Shirts, T-Shirts, Jacken und Schuhen. Bis zu 1000 Euro pro Mitarbeiter investiert Meier in das Outfit seiner Mannschaft im Jahr. „Die Kosten sind überschaubar bei fünf Leuten“, findet der gelernte Raumausstatter. Er legt Wert darauf, dass seine Beschäftigten schon einheitlich gekleidet zur Arbeit kommen. Außerdem hat er den Eindruck, dass sie die Kombination aus grauen Hosen und schwarzen Oberteilen gern tragen. Deshalb verschenkt er schon mal Arbeitskleidung zu Weihnachten oder anderen Anlässen.

Modische Details

Bei der Auswahl der Kleidungsstücke achtet Michael Meier auf modische Details wie mit leichten Leuchtstreifen abgesetzte Nähte auf den Hosen, Kapuzenjacken und Baseball-Kappen. Dabei stellt er fest, dass topaktuelle Berufsmode sowohl bei den beiden Azubis als auch bei den Kunden gut ankommt.

Mit der Mode gehen auch die Berufskleidungshersteller und nehmen die Trends der Textilbranche in ihre Modelle auf. Bei fast allen Anbietern gibt es inzwischen Berufskleidung im Outdoorlook, lässige „Workerhosen“ oder hochwertige Funktionskleidung wie etwa Fleecejacken für Schmuddelwetter. Immer mehr Hersteller entdecken Frauen im Handwerk als eigene Zielgruppe. Deshalb lassen sie spezielle Kollektionen schneidern. Figurbetonte Hemdblusen sind eben schick.

Positiv überraschen

Handwerker mit Krawatte? Bei der EAB-Sandow GmbH aus Dessau nichts Ungewöhnliches. Auf Messen, Firmenveranstaltungen oder auch Schulungen tragen die Mitarbeiter vom Lehrling bis zum Projektleiter auch mal die Krawatte zum Hemd. Das Elektrounternehmen, das sich mit Einbruch- und Brandmeldeanlagen, Videoüberwachung, Netzwerktechnik, Gebäudeleittechnik und Flughafentechnik regional wie überregional einen guten Namen gemacht hat, wurde 1991 von Geschäftsführer Gert Sandow gegründet.

Die mittlerweile auf 54 Beschäftigte angewachsene Belegschaft erhielt vor zwei Jahren schrittweise einheitliche Kleidung. „Den Anfang machten Poloshirts in unserer Firmenfarbe Rot“, erklärt Projektleiter Wolfgang Breitmann, seit 1995 bei EAB-Sandow. Ganz aktuell ist der neue Auftritt mit roten Hemden, blauer Krawatte sowie blauen Hosen und Jacken. Selbstverständlich gehören zum Corporate Design aufgeklebte Etiketten mit Firmenname und Namensschildern. „Beim Neujahrsempfang in den Räumen unserer Firma mit Kunden, Lieferanten, Vertretern aus Wirtschaft und Politik kam das neue Outfit bestens an“, beobachtete Breitmann.

Den professionellen Auftritt der Dessauer Firma findet Umberta Andrea Simons gelungen. Im Interview betont die Kommunikationstrainerin, wie wichtig einheitliche Berufskleidung für einen erfolgreichen Auftritt beim Kunden ist. Sie rät deshalb zu einem modern-seriösen Auftreten, bei dem fachlich einwandfreie Leistung und gutes Corporate Design eine Einheit bilden.

Elisabeth Hauf

gudrun.bergdolt@handwerk-magazin.de