Combo contra Caddy

Der neue Opel Combo startet mit dem Schwestermodell Fiat Doblo zur Verfolgungsjagd auf den Klassenprimus VW Caddy. Er hat gute Chancen, sich Marktanteile zu holen.

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    Den neuen Opel Combo gibt es als familientauglichen Kombi und als Kastenwagen für das Handwerk.
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    © Chart: handwerk magazin
    Spitzenreiter in dieser Klasse ist der VW Caddy, der Opel Combo liegt auf Platz 7.
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    Der VW Caddy ist mit zwei Radständen erhältlich.

Combo contra Caddy

Der VW Caddy ist der Verkaufsschlager unter den kompakten Stadtlieferwagen: 28664 deutsche Autofahrer haben sich in den ersten drei Quartalen dieses Jahres einen neuen Caddy angeschafft. Damit hat die Hannoveraner Nutzfahrzeugsparte des VW-Konzerns von diesem einen Modell mehr Einheiten absetzen können, als alle wichtigen Verfolger zusammen (siehe Übersicht links). Zudem verkaufte sich der Caddy sogar noch besser als der Transporter T5 aus demselben Haus. Damit ist der Caddy der meistverkaufte Lieferwagen in Deutschland.

Klar, dass eine solche Marktpräsenz die Konkurrenz nicht ruhen lässt. Jetzt bläst Opel zum Sturm auf die VW-Bastion und bringt die Neuauflage des reichlich betagten Combo auf den Markt. Der neue Stadtlieferwagen der Rüsselsheimer teilt sich dabei die technische Basis mit dem bereits erhältlichen Fiat Doblo und ist ab Frühjahr 2012 lieferbar. Bestellt werden kann er schon jetzt.

Einstieg zum selben Preis

Offenbar haben sich die Modellstrategen von Opel den Caddy vor der Combo-Markteinführung genau angesehen und dessen Stärken konsequent analysiert. Sei es Zufall oder nicht, es erstaunt doch, dass der Einstiegspreis für den Combo auf den Euro genau dem des Caddy entspricht: in beiden Fällen sind mindestens 13750 Euro netto fällig. Auch sonst sind sich die Stadtlieferwagen von Opel und VW in den Eckdaten sehr ähnlich.

Das beginnt schon bei der umfangreichen Motorenpalette: Hier wie da stehen Benziner und Dieselmotoren zur Wahl, die sich durch geringen Spritkonsum auszeichnen - mit besonders nied-rigen Verbrauchskosten sind die Erd- oder Flüssiggas-Versionen unterwegs. Automatikgetriebe gibt es bei beiden, während nur der Caddy auch mit Allrad zu haben ist.

Einigkeit besteht bei den Aufbauversionen: vom zweisitzigen puristischen Kastenwagen bis hin zum Siebensitzer mit Pkw-Komfortausstattung reicht das Spektrum der Modellvarianten. Darüber hinaus gibt es beide mit zwei verschiedenen Radständen und damit in zwei Längenversionen. Die Ladefläche des Caddy ist jeweils um ein paar Zentimeter länger als jene des Combo, während der wiederum vier Zentimeter mehr Innenbreite zwischen den Radkästen bietet.

Auf Wunsch mit Hochdach

Richtig punkten kann der Neueinsteiger aus Rüsselsheim jedoch beim Ladevolumen: Bereits der kurze Combo schluckt bis zu 3800 Liter Ladegut und damit deutlich mehr als der Hannoveraner Platzhirsch (siehe Tabelle). Mitverantwortlich dafür ist auch das optional lieferbare Hochdach. Und damit das große Stauvolumen sinnvoll genutzt werden kann, darf der Combo je nach Modellversion zwischen 750 und 1000 Kilogramm zuladen (Werksangaben, modellabhängig) - ebenfalls mehr als der VW.

So gerüstet kann der Opel Combo genauso wie der Fiat Doblo künftig dem VW Caddy in den Nutzfahrzeug-relevanten Kriterien (siehe Kasten Fahrzeugvergleich) die Stirn bieten und damit ab nächstem Jahr wohl erfolgreich auf Kundenfang im Segment der Stadtlieferwagen gehen.

reinhold.mulatz@handwerk-magazin.de

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