Crowdfunding Wie Crowdfunding funktioniert

Eine neue Finanzierungsvariante für junge, kreative Handwerker stellt virtuelle Schwarmfinanzierung dar – die wichtigsten Infos.

Innovative Handwerker können Geld für Projekte oder Ideen im Internet von Kleinanlegern einsammeln. - © malerapaso- iStockphoto

Clever übers Web finanzieren

Kreative Handwerker oder Existenzgründer haben bei den Banken oft keine Chance, eine Finanzierung für ihr Projekt zu bekommen. Eine Alternative könnte jungen, innovativen Handwerkern Crowdfunding, die sogenannte Schwarmfinanzierung über das Internet, bieten. Über das Web können Handwerker neue Geschäftsideen ohne Risiko testen. Gibt es finanzielle Unterstützung, ist das Projekt tragfähig.

Wo kommt Crowdfunding her?

Wie so häufig kommt der Trend zur virtuellen Finanzierung von Geschäftsideen aus den USA. Hier entstand bereits 2006 die erste Plattform (sellaband.com). Seit 2010 gibt es Crowdfunding in Deutschland: Auf start.next.de und inkubato.com konnten Kreative aus Film und Musik Unterstützer und Fans für ihre Projekte werben. Das neue Portal Seedmatch spricht Startups aus vielen Branchen an - Gründer aus dem Handwerk können hier ihre Projekte vorstellen

Wie funktionieren die Portale?

Über Crowdfunding können Handwerker innovative Ideen, Produkte und Dienstleistungen vermarkten und finanzieren. Die Masse der virtuellen Anleger entscheidet, ob ein Projekt zustande kommt, indem sie eine Vielzahl kleiner Beträge für das notwendige Startkapital zur Verfügung stellt oder auch nicht. Niedrige Einstiegssummen senken die Hemmschwelle der Kapitalgeber. Für seinen Einsatz erhält der Investor oder Crowdfunder später eine Gegenleistung, die in Geld, Sachleistungen oder Rechten bestehen kann. Das Budget für ein Projekt wird ausgezahlt, wenn der gesamte Betrag zustande kommt.

Was bieten die Plattformen?

Die Portale bringen Jungunternehmer und potenzielle Geldgeber zusammen. Hier veröffentlicht der Handwerker eine weitgehend offene Ausschreibung. Der Betreiber der Plattform bietet dafür den Marktplatz und beschränkt sich auf die Vermittlerrolle. Dafür kassiert er eine Provision. Verträge legen für die Investoren eine Mindestsumme und eine Laufzeit fest. Dadurch erhalten die jungen Handwerker Planungssicherheit. Nach Fristende können beide Seiten den Vertrag wieder kündigen.

Wie sammeln Handwerker Geld ein?

Der Handwerker beschreibt seine Geschäftsidee mit Texten, Bildern oder einem Video, legt den Investitionszeitraum und die Gegenleistung für die Crowdfunder fest. Danach veröffentlicht er seine Projektseite und befindet sich damit in der Startphase. In dieser Phase sammelt er Fans, mit denen er im Internet kommuniziert. Das Feedback aus dem Netzwerk ist ihm eine Hilfe, seine Projektpräsentation ständig zu verbessern. Wenn eine bestimmte Anzahl von Fans zusammengekommen ist, deren Anzahl vom Fundingziel abhängt, startet er die Finanzierungsphase. Wenn sein Projekt das Fundingziel, die Investitionssumme, erreicht, kann es realisiert werden.

Unser Tipp

Interessant für junge Existenzgründer aus dem Handwerk, die im ersten Anlauf keinen Kredit von der Bank bekommen haben. Allerdings dürfen die Investitionen für das jeweilige Projekt 100000 Euro nicht überschreiten.