Betriebshaftpflicht: Worauf es ankommt

Der Basisschutz für Handwerksbetriebe ist die Betriebshaftpflichtpolice. Achten sollten Unternehmer hier besonders auf einen lückenlosen Versicherungsschutz, ausreichende Deckungssummen und mögliche Starternachlässe für Existenzgründer.

Betriebshaftpflichtversicherung. Sie deckt Sach- und Personenschäden ab, die Dritten durch das Unternehmen zugefügt wurden. Der Unternehmer und seine Mitarbeiter sind damit während der Arbeit versichert. Die Police wehrt auch unberechtigte Ansprüche ab, notfalls auch gerichtlich. Das kann gerade für Existenzgründer wichtig sein, die mit den rechtlichen und vertraglichen Rahmenbedingungen am Bau in der Regel noch nicht so vertraut sind.

Betriebsbeschreibung. Sie ist für die Versicherungsgesellschaft eine Risikobeschreibung und muss so präzise wie möglich sein – mit allen handwerks- und betriebstypischen Tätigkeiten im Innen- und Außenbereich. Das ist wichtig für die Leistung im Schadenfall.

Deckungssummen. Grundsummen von zwei Millionen Euro für Personen- und Sachschäden sollten nicht unterschritten werden. Bei größeren Aufträgen lässt sich die Summe projektgebunden aufstocken – mit einer sogenannten Exzedentenversicherung.

Bearbeitungsschäden. Generell hoch absichern, mit mindestens 100.000 Euro, eventuell auch bis zur Höhe der Hauptsumme, je nach Kunden- oder Auftragsstruktur. Wer nur für gewerbliche Kunden arbeitet, braucht einen höheren Schutz als Handwerker, die ausschließlich für Privathaushalte tätig sind.

Allmählichkeitsschäden. Sie sind in neueren Policen bedingungsgemäß mitversichert, in vielen älteren Verträgen jedoch nicht. Etablierte Firmen sollten das nachprüfen und eventuell nachbessern lassen.

Umweltdeckung prüfen. Wenn der Betrieb mit gefährlichen, giftigen Stoffen arbeitet, reicht eine Umwelthaftpflicht-Basisdeckung innerhalb der betrieblichen Haftpflichtpolice unter Umständen nicht aus. Eine eigene Umwelthaftpflichtpolice kann dann auch notwendig sein.

Auslandsdeckung. Wer in grenznahen Gebieten arbeitet, für den ist möglicherweise eine Auslandsdeckung sinnvoll.

Angebot. Bei weit über 100 Haftpflichtversicherern reicht es von Bauhandwerkerpolicen bis hin zu Spezialpolicen für das Bäckerhandwerk. Es gibt inzwischen Modelle für jedes Gewerk am Markt. Mindestens zwei Angebote anfordern. Konditionen vergleichen – mit Hilfe von Maklern oder Versicherungsberatern.

Tipp: Wählen Sie tragbare Selbstbehalte, sie senken die Prämie spürbar.