Banken, BWA-Kennziffern und Eigenkapital
Rüsten Sie sich für das Jahresendgespräch bei Ihrer Hausbank. Hierfür von besonderer Bedeutung: Betriebswirtschaftliche Kennzahlen der vergangenen Monate. Lesen Sie hier, welche Werte aus Ihrer Betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA) wirklich wichtig sind und was sie aussagen.
Zum Jahresende müssen die Zahlen auf den Tisch. Wer sich um das Gespräch mit seiner Hausbank drücken möchte, verschenkt seinen Kredit - im wahrsten Sinne des Wortes. Finanzexperte Frank Faggo: "Für den Chef heißt das, seine Unterlagen wie den Geschäftsplan und die aufbereitete betriebswirtschaftliche Auswertung immer auf den aktuellsten Stand zu bringen. Und Unternehmer müssen ihre Kennzahlen schlüssig erklären können." Welche betriebswirtschafliche Kennzahlen Sie deshalb unbedingt im Blick haben, und wann bei Ihnen die Alarmlampe aufleuchten sollte.
1. Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote gibt Hinweise auf die Solidität der Finanzierung die Kapitalkraft des Unternehmens.
EK-Quote in = (Eigenkapital : Bilanzsumme) x 100
Eine EK-Quote unter 10% signalisiert Insolvenzgefahr!
Hier können sie die Eigenkapitalquote berechnen.
2. Gesamtkapitalrentabilität (ROI = Return of Investment)
Die GKR ist eine Ertragskennzahl, die Auskunft über die Rendite eines Unternehmens gibt.
GKR in % = ((Gewinn + Zinsen) : Bilanzsumme) x 100
Die GKR sollte deutlich über dem Kapitalmarktzins liegen. Sehr gut sind Werte über 15 %.
3. Umsatzrendite
Die Umsatzrendite bzw. Gewinnspanne gibt über die Renditefähigkeit Auskunft und erlaubt einen Branchenvergleich.
Nettoumsatzrendite in % = (Betriebsergebnis : Umsatz) x 100
Eine Umsatzrendite unter 1% signalisiert Gefahr!
4. Cash-Flow-Rate
Die Cash-Flow-Rate gibt Auskunft über Erfolg und finanzielle Leistungsfähigkeit des Unternehmens.
Cash-Flow-Rate in % der Betriebsleistung = (Cash-Flow : Betriebsleistung) x 100
Wert sollte über dem Kapitalmarktzins liegen. Werte unter 2% siganalisierten akute Gefahr!
5. Kapitalrückfluss
Der Kapitalrückfluss gibt Auskunft über Erfolg und finanzielle Leistungsfähigkeit.
Kapitalrückfluss = (Cash-Flow: Bilanzsumme) x 100
Werte unter 4 % signalisieren Insolvenzgefahr!
6. Entschuldungsdauer in Jahren
Die Entschuldungsdauer gibt an, in wie vielen Jahren die Schulden theoretisch getilgt werden können und sollte unter vier Jahren liegen.
Entschuldungsdauer in Jahren = (Nettoverschuldung * : Cash-Flow) x 100
*Nettoneuverschuldung = Fremdkapital : flüssige Mittel
Eine Entschuldungsdauer über 6,24 Jahren ist kritisch!
7. Working Capital
Eine Liquiditätskennzahl, die Auskunft über die kurzfristige Zahlungsfähigkeit gibt.
Working Capital = (Umlaufvermögen : kurzfristiges Fremdkapital) x 100
Werte unter 100% signalisieren Insolvenzgefahr; gute Werte liegen über 200%.