Wunsch und Wirklichkeit im Check Bundestagswahl 2021: Das wünschen sich die Handwerksbranchen – und das bieten die Parteien

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Bundestagswahl 2021

Was wünschen sich die einzelnen Gewerke von der neuen Bundesregierung? Und welche Versprechen geben die Parteien tatsächlich? Unser Schwester-Medium "Deutsche Handwerks ­Zeitung" (DHZ) hat sich bei beiden Seiten umgehört.

Parteien Bundestagswahl 2021
Das Handwerk hat Wünsche und Erwartungen an die Parteien im Bundestag (CDU/CSU, SPD, AfD, FDP, die Linke und Bündnis 90/Die Grünen) und die spätere neue Bundesregierung. - © cbies - stock.adobe.com

Wunsch und Wirklichkeit – manchmal liegen sie weit auseinander. Die DHZ wollte einerseits wissen, was sich die Fachverbände der verschiedenen Gewerke von der neuen Bundesregierung wünschen – welche Probleme drücken sie am meisten? Und unser Schwester-Medium hat die Wirklichkeit erfragt: Welche Ziele verfolgen die einzelnen Parteien bezüglich der handwerks­relevanten Themen tatsächlich?

Wünsche der Gewerke im Überblick:

  • Die SCHREINER erwarten, dass klimafreundliches Bauen mit Holz gefördert wird und ordnungspolitische Hemmnisse abgebaut werden. Anreize zum Bauen mit Holz sollten erhöht werden – um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

  • Die BÄCKER möchten von den vielen Dokumentationspflichten befreit werden – sofort und dauerhaft. „Dabei muss auch die seit Langem erhobene Forderung umgesetzt werden, die zulässige Arbeitszeit in der Herstellung von Backwaren an Sonn- und Feiertagen auf acht Stunden auszuweiten“, meint der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks. Sorgen bereiten die gerade beschlossenen Klimaschutzziele: Sie seien grundsätzlich zu begrüßen, dürften aber für die Betriebe nicht zu wettbewerbsrelevanten Energie- und Investitionskosten führen, „die von ihnen nicht mehr bezahlt werden können“.

  • Die GEBÄUDEREINIGER, TEXTILREINIGER und FRISEURE fordern eine Reform der Minijobs. Zudem benötigen die Gebäudereiniger flexiblere Arbeitszeiten . Sie möchten von einer täglichen auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit umstellen, ohne den Schutz der Beschäftigten einzuschränken, so der Bundes­innungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV). Auch für sie wichtig: Die Sozialversicherungsgrenze solle dauerhaft auf 40 Prozent gedeckelt werden. Die Textilreiniger beklagen außerdem Mehrkosten und immer höhere Anforderungen durch Sorgfaltspflichten entlang der Lieferkette und der Nachhaltigkeitsvorgaben. Die Friseure fordern zudem den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent.

  • Die Gesundheitshandwerke der AUGENOPTIKER, HÖRAKUSTIKER, ORTHOPÄDIESCHUHTECHNIKER, ORTHOPÄDIETECHNIKER und ZAHNTECHNIKER fordern in einem gemeinsamen Positionspapier ebenfalls einen reduzierten Steuersatz für Hilfsmittel . Und sieerwarten, dass die Politik ihren Leistungsbereich ausweitet: Schon jetzt verfügten viele Betriebe über die Kompetenzen, um Folgeversorgungen von Patienten auch ohne ärztliche Verordnung sicherzustellen. Und: Bis heute übernähmen die Kassen nur unzureichend die Kosten für erhöhte Hygienemaßnahmen bei der Patientenversorgung infolge der COVID-19-Pandemie. „Wir fordern daher eine Verschärfung der bestehenden Regelung analog zu den Regelungen für Ärzte, Zahnärzte und Heilmittelerbringer.“

  • Die BESTATTER fordern, dass ihr Handwerk meisterpflichtig wird. Der fachgerechte Umgang mit infektiösen Verstorbenenund die einfühlsame Betreuung von trauernden Angehörigen erforderten eine berufliche Zugangsregelung . Zudem müsse der Digitalisierungsgrad in öffentlichen Verwaltungen steigen: Die hohe Übersterblichkeit aufgrund von Corona habe zum Jahreswechsel 2020/2021 gezeigt, dass die lange Bearbeitungsdauer zu einer Überlastung einzelner Krematorien führe.

  • Die DACHDECKER wollen den Klimaschutz voranbringen und schlagen dafür eine Energie-Effizienz-Behörde beim Bundeswirtschaftsministerium vor. Sie soll die Vergabe von Fördermitteln beschleunigen. Zudem sollen Dächer vor der Installation von Photovoltaikanlagen energetisch saniert werden. Weiterhin fordert der Zentralverband die Rücknahme der Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge, finanziell tragbare Entsorgungsmöglichkeiten und Maßnahmen für eine sichere Rohstoffversorgung.

  • Die SCHORNSTEINFEGER erwarten laut ihres Bundesverbandes, dass die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung technologieoffen und sozialverträglich vollzogen wird. Sie könnten mit neutralen Beratungen helfen, Sanierungen anzustoßenund die Energieeinsparpotenziale im Gebäudebestand auszureizen. Die Förderpolitik müsse gestärkt und Pro­gramme müssten vereinfacht werden. Bei Nah- und Fernwärmeplanungen solle eine ideologiefreie Kosten-Nutzen-Abschätzung erfolgen, damit die jeweils effizienteste Technik zum Einsatz kommt. Zudem müsse der Vollzug gesetzlicher Vorgaben im Brand- und Umweltschutz gestärkt werden.

  • Die BRAUER fordern eine unbefristete Anwendung der alten Biersteuermengenstaffel mit ermäßigten Biersteuersätzen für kleine unabhängige Brauereien, um Wettbewerbsnachteile gegenüber Konzernen auszugleichen. Zudem sollen abfallvermeidende und klimaschonende Getränkemehrwegsysteme besser gefördert und Maßnahmen ergriffen werden, um die Mehrwegzielquote von 70 Prozent im Verpackungsgesetz zu erreichen.

  • Die BAUWIRTSCHAFT will ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten: durch klimaneutralen Neubau und energetische Ertüchtigung sowie durch die Modernisierung der Wärmeversorgung von Bestandsbauten. Um die energetische Gebäudesanierung voran­zutreiben, bedürfe es einer stärkeren ­Förderung von Einzelmaßnahmen. Sorgen macht sich das Verbändebündnis, zu dem 15 Partner aus der Bau- und Ausbaubranche zählen, dass der Staat nach Ende der Pandemie seine Investitionen zusammenstreichen könnte.

  • Die SHK-GEWERKE fordern, dass die Sanierung alter Gebäude ein bedeutender Faktor der Klimaschutzanstrengungen wird. Dazu zähle auch die Einführung energetischer Mindeststandards für Bestandsgebäude. Anlagenbetreiber sollten zur lückenlosen Wartung durch Fachbetriebe verpflichtet werden. Außerdem müssten Rahmenbedingungen für altersgerechtes Wohnen gesetzt werden.


  • Die ROLLLADENBAUER erwarten, dass der Bürokatieabbau vollzogen wird. Standards und Normen sollten überprüft und praxisgerechter werden. Gut wäre auch die Aufnahme der „kleinen Bauvorlageberechtigung“ in die Musterbauordnung: Hierdurch könnten auch Handwerksmeister für Ein- und Zweifamilienhäuser und kleine Gewerbebauten bauvorlageberechtigt sein.

  • Die SATTLER möchten zurück in die Anlage A der Handwerksordnung (HWO). DasGewerk erfülle sowohl die historischen Vorgaben als auch die Kriterien der Gefahrengeneigtheit. Betriebe ohne nachgewiesene Qualifikation sollten beispielsweise keine Arbeiten an Airbags durchführen dürfen. Wer ausbildet, sollte finanziell unterstütztund die Bildungszentren aufgewertet werden.

  • Das ELEKTROHANDWERK tritt für ambitioniertere Klimaziele – etwa durch den Ausbau der erneuerbaren Energien, die Gebäudetechnikund die dazugehörige Fachkräftesicherung – ein. Weitere Forderungen: Abschaffung der EEG-Umlage und Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge.

  • Das KFZ-GEWERBE fordert: Jeder solle seine Mobilitätsform wählen können, ohne dass Fahrradfahrer, Autofahrer und ÖPNV-Benutzer gegeneinander ausgespielt würden, so der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Ein Zulassungsverbot von Neufahrzeugen mit Verbrennungsmotor und ein Tempolimit auf Autobahnen lehnt der Verband ab. Faire Wettbewerbsbedingungen und eigenverantwortliches unternehmerisches Handeln sollen gestärkt werden. Bei der digitalen Fahrzeugzulassung – auch im Autohaus – solle Gas gegeben werden.

  • Das METALLHANDWERK fordert, Lücken in den Lieferketten zu schließen und durch Verhandlungen mit den europäischen und internationalen Partnern mittel- bis langfristig an Absicherungsmechanismen zur Verhinderung solcher Ausfälle zu arbeiten. Außerdem solle Wasserstoff für die Stahlherstellung eingesetzt werden. Die kapitalintensiven Betriebe der Feinwerkmechanik sollten finanziell unterstützt und Investitionen in moderne Maschinenund die Weiterbildung der Belegschaften gefördert werden.

Die Parteien – und wie sie zu den großen Anliegen des Handwerks stehen:

Die sechs Parteien des aktuellen Deutschen Bundestags haben unserem Schwester-Medium „Deutsche Handwerks Zeitung“ (DHZ) sieben Fragen zum Handwerk beantwortet. Bei den Fragen geht es vor allem um die Reform des Sozialsystems, die Aufwertung der Ausbildung und die Auto-Zukunft . Die Antworten sind stichpunktartig aufgeführt, die ausführlichen Statements lesen Sie in der DHZ. Wer die Wahlprogramme der Parteien studieren möchte, findet unter Frage eins die Parteien entsprechend verlinkt. Hilfreich für eine Wahlentscheidung ist auch der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung . Die Nutzer können auf 38 politische Thesen mit „stimme zu“, „neutral“ oder „stimme nicht zu“ antworten – oder Antworten überspringen. Der Wahl-O-Mat vergleicht das Ganze mit den Antworten der Parteien und nennt die Partei, die den Vorstellungen des Nutzers am nächsten kommt.

1.Wie wollen Sie das Handwerk unterstützen?
  • CDU / CSU :
    # Handwerksbetriebe von Bürokratie und Steuern entlasten;
    # Nachhaltigkeit mit einer effektiven Energie- und Klimapolitik ausgestalten
    # bei der Ausbildung und Gewinnung von Fachkräften unterstützen

  • SPD :
    # Gebühren für Techniker- und Meisterkurse abschaffen;
    # Tarifbindung fördern
    # Ausbildungskonzepte gegen Fachkräftemangel
    # berufl. Ausbildung mit Schule/Hochschule verknüpfen
    # Integration junger Menschen aus aller Welt unterstützen

  • Bündnis 90/ Die Grünen :
    # mehr wirtschaftl. Chancen schaffen – von der Gebäudesanierung bis zum Heizungstausch
    # unabhängige Beratung/unbürokratische Förderung bei der Digitalisierung
    # kostenfreier Meisterbrief
    # EEG-Umlage senken
    # Reform Gewerbemietrecht

  • FDP :
    # flächendeckende digitale Infrastruktur; leistungsfähige Verkehrswege und ein starkes duales Bildungssystem
    # um Investitionen in Weiterbildung, Digitalisierung und Produktionsstätten zu erleichtern, fordert die FDP insbesondere Entlastung bei Steuern und Bürokratie

  • DIE LINKE :
    # Für arbeitsintensives Handwerk fordern wir ermäßigte Mehrwertsteuersätze
    # Deckelung der Gewerbemieten
    # Ende der „Schulden-“ bzw. Investitionsbremse und ein umfangreiches Investitionsprogramm der öffentlichen Hand für Klimaschutz, Soziales und Infrastruktur

  • AfD :
    # Bürokratieabbau
    # Wegfall ideologischer Vorgaben, Gesetze und Steuern (z. B. Lieferkettengesetz, C02-Steuer und EEG)
    # das Erfolgsmodell der dualen Ausbildung stärken
2. Gibt es mit Ihnen steuerliche Entlastungen für kleine und mittlere Unternehmen?
  • CDU/ CSU:  
    # keine Vermögensteuer oder Erhöhung der Erbschaftsteuer
    # Unternehmensteuerreform
    # Steuerlast für im Betrieb bleibende Gewinne perspektivisch auf 25 % deckeln – rechtsformneutral
    # den Soli für alle schrittweise abschaffen

  • SPD:  
    # massive Investitionen in Infrastruktur, digitale Netze
    # Maßnahmen gegen Klimawandel
    # umfassende Forschungsförderung
    # unternehmerisches Handeln unterstützen
    # nachhaltige Geschäftsmodelle fördern
    # Vermögensteuer in Kraft setzen

  • Bündnis 90/ Die Grünen:
    # degressive Afa für Investitionen in digitale und ökologische Modernisierung
    # Thesaurierungsvergünstigung für KMU verbessern
    # Bürokratie senken
    # höhere ESt ab 100.000 Euro, Vermögensteuer ab 2 Millionen Euro, Sonderregel für Betriebsvermögen

  • FDP:
    # die steuerliche Belastung von Unternehmen auf rund 25 Prozent senken, Harmonisierung der Unternehmens­besteuerung (Gewerbesteuer abschaffen)
    # keine einmalige Vermögensabgabe, keine Vermögensteuer oder Verschärfung des Erbschaftsteuerrechts
    # Reform des Einkommensteuertarifs

  • DIE LINKE:
    # niedrige und mittlere Einkommen steuerlich entlasten, sehr hohe Einkommen belasten
    # den Körperschaftsteuersatz auf 25 Prozent anheben
    # Megakonzerne stärker am Ort ihrer Tätigkeit besteuern
    # Vermögensteuer für Milliardäre und Multimillionäre
    # Freibeträge für private/betriebliche Nettovermögen

  • AfD:
    # keine Steuererhöhungen
    # Gewerbesteuer und weitere, nach ihrem Aufkommen betrachtet kleinere Verbrauchsteuern, abschaffen (z. B. Energiesteuer, Biersteuer, Zweitwohnungsteuer)
    # Substanzsteuern wie Grund-, Erbschaft- und Schenkungsteuer abschaffen
3. Wie wollen Sie einen Anstieg der Sozialversicherungsbeiträge über 40 Prozent verhindern?
  • CDU/ CSU:
    # keine neuen Belastungen für Unternehmen
    # Lohnzusatzkosten von maximal 40 Prozent halten
    # Kassensturz nach Corona: Dann Fahrplan für Investitionen in Wachstum, gezielte Entlastungen und ausgeglichene Haushalte
    # keine Bürgerversicherung

  • SPD:
    # Sozialversicherungsbeiträge auf unter 40 Prozent des Bruttolohns begrenzen
    # Beitragsstabilität für Kranken-/Pflegeversicherung durch eine Bürger/Bürgerpflegeversicherung und durch Strukturanpassungen im Gesundheitswesen

  • Bündnis 90/ Die Grünen:
    # Strukturreformen der Sozialversicherung: Bürgerversicherung in Gesundheit und Pflege
    # keine Festlegung auf 40 Prozent als Obergrenze für den Gesamtsozialversicherungsbeitrag

  • FDP:
    # Abgabenbelastung auf unter 40 Prozent senken
    # Sozialversicherung demografie-/zukunftsfest ausgestalten: Reformen in Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung
    # Ungleichbehandlung abbauen (Beiträge für Selbstständige zur gesetzlichen Krankenversicherung an den tatsächlichen Einnahmen orientieren) 

  • DIE LINKE:
    # für die Höhe der Beiträge sind Beschäftigungsniveau, Überführung geringfügiger in sozialversicherungspflichtige Arbeit und angemessene Bruttolöhne relevant
    # Alle Einkommen einbeziehen
    # Beitragsbemessungsgrenzen aufheben
    # paritätische Beteiligung der Arbeitgeber garantieren 

  • AfD:
    # Zusammenlegung von sozialer Pflegeversicherung und gesetzlicher Krankenversicherung (KV), um häufig auftretende Schnittstellenprobleme bei der Versorgung von Pflegebedürftigen zu vermeiden
    # Leistungsumfang der Pflegeversicherung soll dem Versicherungsprinzip der KV gleichen 
4. Wie machen Sie die Rentenversicherung zukunftsfest?
  • CDU/ CSU:
    # medizinische und berufliche Reha stärken
    # gerade mit Blick auf Geringverdiener: Konzept einer „Betrieblichen Altersvorsorge für alle“ entwickeln – eine neue Form der kapitalgedeckten Altersvorsorge etablieren
    # Generationenrente von Geburt an

  • SPD:
    # steigende Löhne und zukunftsfeste Arbeitsplätze sichern, um ein gutes Rentenniveau zu garantieren
    # Rentenversicherung zur Erwerbstätigenversicherung (jeder, der arbeitet, zahlt ein) ausbauen

  • Bündnis 90/ Die Grünen:
    # Sicherung des jetzigen Rentenniveaus; Beschäftigungssituation von Frauen/älteren Arbeitnehmern verbessern
    # echtes Einwanderungsgesetz
    # Steuerzuschüsse erhöhen
    # nicht abgesicherte Selbstständige und Abgeordnete in gesetzliche Rentenversicherung (RV) aufnehnen

  • FDP:
    # Baukastenprinzip: gesetzliche, betriebliche und private Altersvorsorge (AV) flexibel kombinieren
    # flexibler Renteneintritt ab 60 Jahren. Wer früher/später in Rente geht, bekommt geringere/höhere Rente
    # gesetzliche Aktienrente: zusätzlich zur umlagenfinanzierten Rente in eine kapitalgedeckte AV investieren

  • DIE LINKE:
    # alle Erwerbstätigen zahlen in die gesetzliche RV
    # Rentenniveau auf 53 Prozent anheben; Mindestrente von 1.200 Euro netto im Monat einführen
    # Private Zusatzvorsorge ist möglich, aber nicht erforderlich
    # die Beitragsbemessungsgrenze deutlich anheben
    # Rentenhöhe sehr hoher Renten abflachen

  • AfD:
    # höheren Steuerzuschuss in der Rentenfinanzierung
    # versicherungsfremde Leistungen aus Steuermitteln begleichen
    # Finanzierung durch konsequente Streichungen von "ideologischen Politikmaßnahmen"
    # für demografische Wende: junge Paare bei der Familiengründung umfangreich unterstützen
5. Wie wollen Sie die duale Ausbildung stärken?
  • CDU/ CSU:
    # Gleichwertigkeit von beruflicher und hochschulischer Bildung fördern
    # mehr Gewicht auf die Ausbildung junger Menschen als Facharbeiter und Handwerker legen, um dem Fachkräftemangel wirksam zu begegnen

  • SPD:
    # Ausbildungsgarantie – wer einen Ausbildungsplatz haben möchte, soll ihn auch bekommen
    # Wer keinen betrieblichen Ausbildungsplatz erhält, soll eine praxisnahe schulische Ausbildung erhalten

  • Bündnis 90/ Die Grünen:
    # Ausbildungsgarantie
    # Verbundausbildungen fördern
    # außerbetriebl. Ausbildungen nutzen
    # Ausbau assistierter Ausbildung und ausbildungsbegleitender Hilfen
    # Ausbildungsbausteine als Teilqualifikationen zertifizieren und anerkennen

  • FDP:
    # Die Verbindung von Praxis im Betrieb und Theorie in der Berufsschule bietet Menschen vielfältige Chancen in der Arbeitswelt und trägt in Zeiten des demografischen Wandels zur Fachkräftesicherung bei
    # Die FDP willdas erfolgreiche berufliche Bildungssystem stärken und fit für die Zukunft machen

  • DIE LINKE:
    # Berufsbildungsgesetz novellieren: Auszubildende brauchen mehr Schutz vor Ausbeutung, eine Mindestausbildungsvergütung und mehr Mitspracherechte
    # Bedingungen für ehrenamtliche Prüfer verbessern
    # solidarische Umlagefinanzierung: alle Betriebe zahlen für die Ausbildungen in den einzelnen Betrieben

  • AfD:
    # das „Abitur für alle“ ist gescheitert, wie die hohen Abbrecherquoten von Studenten zeigen
    # die berufliche Bildung neben der akademischen Bildung so stärken, dass sie auch tatsächlich die gesellschaftliche Wertschätzung erfährt, die ihr zusteht
6. Was machen Sie, um die Digitalisierung inkl. Breitbandausbau voranzubringen?
  • CDU/ CSU:
    # bis 2024 alle weißen Flecken beseitigen; „neue Frequenzen nur gegen flächendeckende Versorgung“ gesetzlich festschreiben
    # bis 2025 ein flächendeckendes 5G-Netz schaffen; 15 Milliarden Euro für Gigabit-Netze bereitstellen

  • SPD:
    # die Versorgung aller Haushalte/Unternehmen mit einer Bandbreite von mindestens einem Gigabit pro Sekunde soll garantiert werden – durch konkrete, gesetzlich festgelegte Ausbau- und Versorgungsverpflichtungen und entsprechende Zwischenziele

  • Bündnis 90/ Die Grünen:
    # flächendeckender Glasfaserausbau auch in ländlichen Regionen und ein schnell durchsetzbarer Breitband-Universaldienst
    # die Digitalisierung der Bauplanung und Verwaltung möchten die Grünen vorantreiben

  • FDP:
    # Ministerium für digitale Transformation, um Synergieeffekte bei der Digitalisierung stärker zu nutzen
    # eine hochleistungsfähige Mobilfunkabdeckung und ein flächendeckendes Glasfasernetz
    # Gigabit-Gutscheine für Private und KMU, die einen Teil der Kosten für die Umstellung auf Gigabit erstatten

  • DIE LINKE:
    # Recht auf schnelles Internet für alle; Rechtsanspruch mit einer 100 Mbit/s-Anfangsbandbreite
    # flächendeckenden Glasfaserausbau mit zehn Milliarden Euro jährlich fördern und durch eine bundeseigene Gesellschaft verantworten
    # Netzausbau und -betrieb durch die öffentliche Hand

  • AfD:
    # bundesweite Vereinfachung und Vereinheitlichung des Baurechts; Beschleunigung von Verfahren durch Bürokratieabbau und Digitalisierung
    # Förderung regionaler Strukturen auch beim Glasfaser-/Funknetzausbau
    # Netzübergang zw. Betreibern muss für Nutzer unbemerkt/kostenneutral sein
7. Wie wichtig ist für Sie Klimaschutz und wie sieht das Auto der Zukunft aus?
  • CDU/ CSU:
    # Deutschland klimaneutral machen
    # Wahlfreiheit zwischen allen Mobilitäts­formen (elektrisch etc.) erhalten
    # technologieoffene Forschung für die besten Formen eines CO2-neutralen Straßenverkehrs fördern

  • SPD:
    # Ziel: bis spätestens 2045 klimaneutral sein
    # Wir denken Mobilität neu: nachhaltig, bezahlbar, barrierefrei und verlässlich
    # In Zukunft wird der Schadstoffausstoß von Autos auf null reduziert sein. Unsere Mission ist eine klimaneutrale Mobilität für alle

  • Bündnis 90/ Die Grünen:
    # ab 2030 nur noch emissionsfreie Autos neu zulassen
    # Autos sollen im Schnitt effizienter, kleiner und leichter werden
    # Digitalisierung, autonomes Fahren und neue Mobilitätsdienstleistungen nutzen, für mehr Mobilität bei weniger Verkehr

  • FDP:
    # DasAuto der Zukunft fährt klimaschonend und in wenigen Jahrzehnten klimaneutral
    # alternative Mobilitätskonzepte erkunden, ohne bestimmte Antriebstechnologien zu bevorzugen
    # Entwicklergeist von Unternehmen/Ingenieuren nutzen
    # Verkehr in den EU-Emissionshandel integrieren

  • DIE LINKE:
    # mehr Mobilität mit weniger Verkehr, flächendeckend kostenfreier Nahverkehr und billigere Bahnfahrten
    # ab 2030 keine Pkw-Neuzulassung mit Verbrenner
    # Viele im Handwerk sind auf Autos angewiesen, das muss dann auch möglich sein. Aber: Reduktion der Fahrten mit Pkw/Lkw; mehr Kleinwagen statt E-SUV

     
  • AfD:
    # Den Klimaschutzplan der Regierung lehnt die AfD ab
    # die einseitige Bevorzugung von E-Mobilität sofort stoppen: wegen mangelnder Stromkapazitäten und globaler Umweltbelastung bei der Batterieproduktion
    # welche Antriebsform abgelöst wird/weiter existiert, ist eine Frage des technischen Fortschritts/des Marktes

Die ausführlichen Antworten der sechs Parteien lesen Sie in „Deutsche Handwerks Zeitung“ (DHZ), Ausgabe 15–16 vom 6. August 2021 bzw. hier .