Fördergelder Bürgschaftsbank Hessen sichert 2017 über 150 Millionen Euro Investitionen

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Die Bürgschaftsbank Hessen konnte 2017 wieder wachsen. Zum ersten Mal wurde 2017 die Marke von 150 Millionen Euro an Investitionen und Betriebsmitteln überschritten, die die das Förderinstitut für die hessische Wirtschaft ermöglichte.

Sven Volkert, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Hessen in Wiesbaden: »Bei den Gründungen verlagert sich das Engagement der Bürgschaftsbank immer mehr hin zur Begleitung von Betriebsübernahmen.« - © Heike Rost

Die Bürgschaftsbank Hessen (BB-H) hat 2017 als sehr erfolgreiches Jahr abgeschlossen. Erstmal in der über 60-jährigen Geschichte konnte das Förderinstitut der Wirtschaft über 150 Millionen Euro an Investitionen und Betriebsmitteln ermöglichen, indem es Unternehmen in Hessen die notwendigen Sicherheiten stellte. „Wenn wir sehen, dass erst 2009 die 100-Millionen-Marke geknackt wurde, zeigt das die tolle Entwicklung unseres Hauses“, freut sich Sven Volkert, Geschäftsführer der BB-H, „damit ist die Bürgschaftsbank Hessen ein bedeutender Akteur in der hessischen Wirtschaftsförderung“.

236 Bürgschaften und Garantien vergeben

Um diese insgesamt 156 Millionen Euro Investitionen und Betriebsmittel (Vorjahr: 146 Mio, plus 7%) zu ermöglichen, vergab die Bürgschaftsbank 2017 insgesamt 236 Bürgschaften und Garantien (Vorjahr: 237) mit einem Volumen von 61 Millionen Euro (Vorjahr: 58 Mio, plus 5%). Damit besicherten die hessischen Unternehmen Kredite von 84 Millionen Euro (Vorjahr: 80 Mio, plus 5%).

Zusammen mit den eigenen Mitteln der Unternehmen und sonstigen Finanzierungsquellen ergibt sich die Summe der Investitionen. Für den hessischen Arbeitsmarkt bedeutet dies, dass durch die Bürgschaftsbank Hessen in 2017 konkret 3.210 Arbeitsplätze (Vorjahr: 3.034, plus 6%) neu geschaffen oder gesichert werden konnten.

Höhe der Engagements nimmt zu

Dies bestätigt den Trend der vergangenen Jahre, dass die Zahl der Engagements leicht nachlässt, während die Größe dieser Engagements zunimmt. 2017 lag die durchschnittliche Bürgschaft oder Garantie bei 259.000 Euro (Vorjahr: 246.000, plus 6%). „Da es der hessischen Wirtschaft insgesamt gut geht, kann sie viele Vorhaben entweder ganz aus eigenen Mitteln stemmen oder bekommt häufiger unbesicherte Kredite von den Hausbanken, die ja auch gerade in einem intensiven Wettbewerb untereinander stehen“, erklärt Sven Volkert diese Entwicklung.

80 Prozent entfallen auf Nachfolgefinanzierungen

Ein weiterer Trend zeigt sich bei den Gründungen: Dort verlagert sich das Engagement der Bürgschaftsbank immer mehr hin zur Begleitung von Betriebsübernahmen. Während sich in früheren Jahren der Anteil zwischen Übernahmen und Neugründungen in etwa die Waage hielt, entfallen mittlerweile rund 80 Prozent auf begleitete Nachfolgen.

Die Anzahl der Gründungen lag 2017 bei 100 (Vorjahr: 114, minus 12%), das Bürgschafts- und Garantievolumen sank auf 23 Millionen Euro (Vorjahr: 25 Mio, minus 8%) und auch das Kreditvolumen ging auf 31 Millionen Euro (Vorjahr: 34 Mio, minus 8%) zurück - doch die dadurch ermöglichten Investitionen und Betriebsmitteln bei Gründungen stiegen auf 56 Millionen Euro (Vorjahr: 52 Mio, plus 7%).

Kaufpreise für Nachfolgen steigen

„Generell gibt es weniger Gründungen, nicht zuletzt aufgrund der guten Situation am Arbeitsmarkt. Dazu kommt,“ so Sven Volkert, „dass wir unsere Stärken in der Beratung und persönlichen Begleitung bei größeren und komplexeren Vorhaben besser ausspielen können. Dies gilt insbesondere bei Nachfolgefinanzierungen; hier sind die zu finanzierenden Kaufpreise für Unternehmen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.“

Mit einer Bürgschaft oder Garantie der Bürgschaftsbank werden viele Investitionen erst ermöglicht, zudem werden Bankdarlehen preiswerter, da die Bürgschaft der BB-H aus Sicht der Hausbanken eine erstklassige Sicherheit darstellt.

Aktuelle Finanzprodukte der Bürgschaftsbank Hessen

Die „klassische Bürgschaft“, wird über die Hausbank abgewickelt, bei „Bürgschaft ohne Bank“ hingegen stellen Gründer oder Unternehmensnachfolger, aber auch bestehende Unternehmen, erst einen Antrag bei der Bürgschaftsbank, um sich danach (bei Zusage) die finanzierende Bank zu suchen. 2014 kam die „Express-Bürgschaft“ dazu, bei der Unternehmen oder die Bank in der Regel binnen 24 Stunden eine Bürgschaft erhalten können.

Unverändert gibt es das so genannte Kombi-Programm, das Bürgschaftsbank Hessen (BB-H) und Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Hessen (MBG H) gemeinsam aufgelegt haben. Hiermit können sich mittelständische Unternehmen mit Eigenkapital versorgen, um investieren zu können und ihr Wachstum langfristig zu finanzieren. Das Besondere dabei: Die finanzierende Hausbank braucht nur noch mit 15 Prozent des Finanzbedarfs ins Risiko zu gehen.