Branchen-Check: Zimmerer

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Branchencheck

Im Holzbau geht es seit einigen ­Jahren kontinuierlich nach oben. Das fördert rekordverdächtige neue Technologien.

Zu 75 Prozent aus Holz: Das „Hoho“ in Wien wird mit 84 Metern das höchste Holzhaus der Welt. Baubeginn des 65-Millionen-Euro-Gebäudes soll 2016 sein. - © RLP Rüdiger Lainer+Partner

Die Branche

Die Tätigkeit der Zimmerer- und Holzbaubetriebe erstreckt sich von der Herstellung einzelner Holzbauteile bis hin zu komplexen Holzbaukonstruktionen. Das Einsatzgebiet der Alleskönner geht dabei von einfachen Wandverkleidungen über Dachstühle bis hin zu ganzen Fertighäusern. Für drei Viertel der 11 279 Betriebe mit durchschnittlich 5,8 Mitarbeitern sind die Auftraggeber Privatkunden.

  • Fakten
  • 11 279
    Betriebe
    65 057
    Beschäftigte
    6,5 Mrd.
    Euro Gesamtumsatz

Der Betriebsvergleich

Fast 75 Prozent der Betriebe erzielten 2012 einen geringeren Jahresumsatz als 500 000 Euro, fast ein Drittel blieb unter 100 000 Euro. Lediglich zwölf Prozent der Unternehmen kamen auf mehr als eine Million Euro Bruttoeinnahmen. Trotzdem erzielten diese wenigen Firmen 55 Prozent des Gesamtumsatzes der Branche.

Die Konjunktur

2013 verzeichnete der Zimmermeister-Verband Holzbau Deutschland ein Umsatzplus von zwei Prozent, für das vergangene Jahr wird sogar mit einem Zuwachs von vier Prozent gerechnet. Der Gesamtumsatz steigt dabei auf 6,5 Milliarden Euro, dem höchsten Wert seit fünf Jahren. Dabei zeigt sich ein Konzentrationstrend: Trotz eines leichten Anstiegs der Gesamtzahl der Beschäftigten um 229 auf 65 057, gab es im Vergleich zum Vorjahr 134 Betriebe weniger. Grund hierfür ist die Rückkehr vieler Meister in größere Betriebe, die sich durch die Liberalisierung des Arbeitsrechts und die Förderung der Arbeitsagentur im vergangenen Jahrzehnt noch als „Ich-AG“ selbständig gemacht hatten.

Die Aussichten

Neben der Wirtschaft zeigt sich auch im technischen Bereich eine positive Entwicklung. Durch ein spezielles „Hybridbau-Verfahren“ baut RLP Rüdiger Lainer + Partner ab nächstem Jahr das höchste Holzhaus der Welt. Bei dem 24-stöckigen Gebäude ist lediglich der Kern aus Beton gegossen. Ebenfalls fortschrittlich ist das Setzen auf nachwachsende Rohstoffe mit guter Ökobilanz: Nachgefragt wird immer mehr das traditionelle Baumaterial Stroh, das seit Mitte 2014 nicht mehr nur als Gefach- oder Dachdämmung zugelassen ist, sondern auch verputzt oder als Außendämmung verwendet werden kann.