BMW i8: „Ein richtiges Raumschiff“

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Autotest

Kfz-Meister Peter Schwindt testete den Hybrid-Sportler. Fazit: Er macht viel Spaß, hält aber nicht, was seine futuristische Optik verspricht.

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    Peter Schwindt, Kraftfahrzeughandwerker aus Bochum, nahm in seiner Autowerkstatt den Sportflitzer BMW i8 erst einmal genau unter die Lupe.
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    BMW i8: Das Plug-in-Hybrid-System besteht aus einem Dreizylinder-Ottomotor und einem Elektroantrieb.

Vor dem Einsteigen muss Peter Schwindt den Kopf einziehen. „Ganz schön eng hier“, murmelt der 1,85 Meter große Kfz-Meister aus Bochum, als er über eine hohe Schwelle in den BMW i8 klettert. Noch größer dürfte Schwindt nicht sein: Sein Kopf befindet sich nur knapp unter der Fahrzeugdecke. Schwindt führt seit mehr als 20 Jahren zusammen mit seiner Frau sein eigenes Kfz-Unternehmen mit insgesamt drei Mitarbeitern.

Schwindt drückt den Startknopf, der Motor des Hybrid-Fahrzeugs fängt leise an zu surren. Nach einer kurzen Runde durch ein Industriegebiet lenkt der Handwerker den Wagen auf die Autobahn und drückt kräftig aufs Gas. Der Motor röhrt, verstärkt durch einen künstlichen Ton aus den Heck-Lautsprechern. „Ganz schön laut für ein Elektrofahrzeug“, bemerkt Schwindt. Aber wer einen Sportwagen wie den BMW i8 fahre, erwarte wohl auch ein entsprechendes Fahrgefühl – inklusive kraftvoller Motorgeräusche. „Für so ein Auto muss man die passende Einstellung haben“, sagt Schwindt.

Herr Schwindt, auch, wenn die Lautstärke nervt: Haben Sie Spaß am BMW i8?

Durchaus. Der Wagen fährt sich gut, liegt tief auf der Straße und hat ein übersichtliches Cockpit.

Das scheinen auch die Passanten so zu sehen, die sich nach dem Wagen umdrehen. Mögen Sie auch privat derart ausgefallene, moderne Karossen?

Nein, privat würde ich ein solches Raumschiff nicht fahren wollen – viel zu eng und unpraktisch. Ich bevorzuge ältere Autos. Die sind erfahrungsgemäß robuster als die neueren Modelle. Momentan fahre ich privat einen Mercedes SL und im Winter einen Audi.

Gibt es weitere Minuspunkte?

Der Innenraum ist zu eng gebaut, auch die Seitensicht könnte besser sein. Die Federung ist nicht optimal. Außerdem merkt man beim BMW i8 ganz deutlich den grundsätzlichen Nachteil von Elektroautos: Wenn die Batterie nicht mehr ganz voll ist, lässt die Leistung stark nach. Wir fahren gerade mit niedrigem Ladestand, ich gebe Vollgas – aber der Durchzug lässt zu wünschen übrig. Der Wagen zieht zwar, hätte mit voller Batterie aber sicherlich mehr Schubkraft.

 Das Unternehmen

Name: Kfz-Meisterwerkstatt Peter Schwindt
Branche: Kfz-Mechanik
Geschäftsgebiet: Ruhrgebiet
Gründung: 1994
Mitarbeiter: 3

Der Testwagen

Modell: BMW i8
Motor: Plug-In-Hybrid mit 1,5-Liter-Dreizylinder-Ottomotor und Elektroantrieb (Lithium-Ionen-Batterie)
Höchstgeschwindigkeit: 250 hm/h
Leistung: 170 kW/231 PS
Kraftstoffverbrauch: 2,5 Liter
CO2-Emission: 59 g/km
Grundpreis: 126 000 Euro (inkl. MwSt.)