Kongress "Building Information Modeling 2019" BIM: "Alternativlos, nachhaltig und richtig"

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Thomas Rampp ist geschäftsführender Gesellschafter von Lang Hugger Rampp Architekten. Das Münchener Büro entwirft nachhaltige Wohn-, Büro- und Gewerbegebäude. Er sagt: BIM ist die Methode der Zukunft.

Thomas Rampp ist geschäftsführender Gesellschafter von Lang Hugger Rampp Architekten, München
Thomas Rampp ist geschäftsführender Gesellschafter von Lang Hugger Rampp Architekten. Das Münchener Büro entwirft nachhaltige Wohn-, Büro- und Gewerbegebäude. Er sagt: BIM ist die Methode der Zukunft. - © privat
Herr Rampp, seit wann und in welchem Umfang setzt Ihr Architekturbüro BIM ein?

Lang Hugger Rampp Architekten wenden BIM bereits seit 2015 in mehreren Projekten an. Unsere Erfahrungen sind dabei sehr positiv. Wir befassen uns mit den unterschiedlichsten Planungs- und Bauaufgaben, die von Wohn- über Bürogebäude bis hin zu Bauten für Gewerbe und Industrie reichen und den konstruktiven Ingenieurbau umfassen – auch unter Einsatz moderner Planungsmethoden wie BIM. Zudem sind wir im Bereich der Entwicklung innovativer Baukomponenten und Technologien tätig.

Welche Vorteile bietet BIM Ihnen als Architekten?

Die neuen Möglichkeiten, die uns die IT im Bereich unserer Planungs- und Handlungswerkzeuge bietet, nutzen wir so umfänglich wie möglich. Neben der in unserem Büro festgeschriebenen 3D-Planung haben wir anhand dreier Projekte in den vergangenen Jahren sehr ermutigende Ergebnisse mit BIM erzielen können. Man kann durch BIM nicht nur eine deutliche Qualitätssteigerung durch einen quasi kollisionsfreien, integralen Planungsablauf erreichen, sondern auch schnell Varianten prüfen, höhere Termin- und Kostentreue durch präzise Vorausplanung erreichen und durch die Transparenz des Informationsflusses während des Planungs- und Bauprozess bis hin zu einer anschaulichen Projektdarstellung zur besseren Verständlichkeit des Bauwerks/Bauteils beitragen – eine Win-win-Situation für Auftragnehmer, Auftraggeber und Öffentlichkeit.

Wie leicht oder schwer ist es für Sie, ausführende Baupartner zu finden, die sich mit BIM auskennen?

Noch sind es leider mehr die großen Generalplanerunternehmen, mit denen man BIM-Projekte ausführen kann. Allerdings beobachten wir, dass sich auch der Mittelstand sehr bemüht, diesen Bereich weiter auszubauen und aktiv zu nutzen.

Es gibt Befürchtungen, BIM mit seinen Standards könnte das Ende des individuellen Bauens sein. Andere fürchten die Kosten für Hardware, Software und Schulungen. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Die erste geäußerte Befürchtung ist meiner Meinung nach gänzlich unbegründet, da eine sinnvolle Steigerung der Qualität in der Planung individuelle und kreative Prozesse nicht negativ beeinflussen kann. Zur zweiten Annahme kann ich nur sagen, dass BIM als effizientes Wissensmanagementsystem im gesamten Projektzyklus zu verstehenist. Es unterstützt unser Streben nach höchster Qualität, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Somit zahlen sich etwaige Investitionen in die Implementierung auf der anderen Seite wieder aus.

Bleibt BIM auf absehbare Zeit lediglich eine Option für Architekten, oder wird es der nächste große Schritt, um den kein Architekt herumkommt – wie der vom Zeichenbrett zum PC?

Meine persönliche Einschätzung ist, dass BIM eine alternativlose, nachhaltige und richtige Zukunftsmethodik des Planens ist.

Herr Rampp, vielen Dank für das Gespräch.
  • 4. Münchner BIM-Kongress - Das jährliche Forum für Planer, Bauherren und Bauunternehmer. 25. Juni 2019, Oskar-von-Miller Forum, München, https://bimkongressmuc.de