Überblick Worauf es bei Betriebsversicherungen ankommt

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Betriebsversicherungen sind für viele Handwerker ein leidiges Thema. Trotzdem steht im Ernstfall schnell die Existenz auf dem Spiel. Worauf es beim Risikoschutz ankommt und wie Handwerker Prämien sparen können - und wo sie nicht geizig sein sollten. Ein Überblick.

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Handwerker können beim Schutz für den Betrieb richtig Geld sparen, ohne auf wichtige Leistungen zu verzichten. Wichtig ist, dass ein Experte die Risiken des Unternehmens bewertet, die Neuwerte für Maschinen ermittelt und dann einen entsprechenden Versicherungsschutz vorschlägt.

Handwerker sollten sich dafür Zeit nehmen. „Unternehmer müssen sich mit dem Risikoschutz für ihren Betrieb beschäftigen, sonst steht schnell die gesamte berufliche Existenz auf dem Spiel“, warnt Susanne Schneider von der Gothaer.

Rabatte für Handwerker einfordern

Darüber hinaus können Unternehmer Prämien sparen, denn viele Gesellschaften räumen Handwerkern Rabatte für Vertragslaufzeiten ab drei Jahren ein oder gewähren Nachlässe für einjährige Zahlungen. Außerdem wirken sich Sicherheitsvorkehrungen im Betrieb positiv auf die Prämie aus. Handwerksversicherer wie Inter, Signal-Iduna, Münchener Verein oder auch die Gothaer bieten Handwerksmeistern zusätzliche Rabatte. Erste Anlaufstelle für Informationen zum Thema Betriebsversicherungen sind hier Fachverbände und Innungen. 

Hohe Deckungssummen abschließen

Die wichtigsten Versicherungen für Handwerker sind die Betriebshaftpflicht, eine Inhaltsversicherung, die Gefahren wie Einbruch, Feuer oder Überschwemmung absichert, sowie eine Betriebsunterbrechungsversicherung. Außerdem muss die Deckungssumme stimmen.

Experten empfehlen eine möglichst hohe Absicherung. „Dachdecker oder Zimmerer haben das höchste Brandrisiko im Handwerk“, sagt Johannes Brück, Versicherungsmakler in Düsseldorf. „Daher braucht ein Dachdeckerbetrieb eine Absicherung von fünf Millionen Euro pauschal, auch wenn das teuer ist“, so der Makler.

Auch Altverträge sollten Unternehmer prüfen: Sie unterscheiden oft nach Personen- und Sachschäden. „Oft ist der Sachbereich nur mit einer Million Euro abgesichert. Das ist für Handwerker zu wenig“, so Makler Brück. Er empfiehlt einen Schutz von drei Millionen Euro. Prämien reduzieren können Unternehmer über Selbstbehalte und spezifische Sicherheitsmaßnahmen. Für Alarmanlagen als Absicherung gegen Einbruch und Vandalismus gewähren die Gesellschaften zwischen fünf und 40 Prozent Rabatt. Ähnlichen Einfluss auf die Kosten hat die E-Check-Zertifizierung, gerade bei älteren Elektrogeräten.

Vorsicht beim Anzeigen von Schäden

Was passiert aber, wenn Handwerker Schäden beim Kunden regulieren müssen? Bei Schäden sollten Handwerker immer einen Experten einschalten. Einen Schaden müssen Handwerksbetriebe unverzüglich ihrer Versicherung melden.

Doch vorher sollte der Unternehmer mit seinem Makler oder Versicherungsberater sprechen. „Bei größeren Schäden kann es durchaus sinnvoll sein, wenn der Handwerksbetrieb über seinen Versicherungsexperten bereits einen Sachverständigen beauftragt hat“, erläutert Andreas Kutschera, Versicherungsberater aus Mönchengladbach.

Auch einen von der Versicherung beauftragten Servicedienstleister sollten Handwerker nicht ablehnen. „Er haftet für die ordnungsgemäßen Reparaturen. Gibt es Probleme, können sich Unternehmenskunden immer noch an den Auftraggeber, die Gesellschaft, wenden“, so Versicherungsberater Kutschera.

Wichtig ist, dass Handwerker n ach einem Einbruch oder Feuer die Schäden sauber dokumentieren, beschädigte Teile für den Gutachter aufbewahren. Die Verhandlungen mit ihrer Versicherung sollten Unternehmer aber besser in die Hände ihres Experten legen, dann fahren sie am besten. Kutschera: „Oft ist die Kreativität des Beraters gefragt, um alles zu einem guten Ende zu bringen.“