Betriebsübernahme: Umzug in die City

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Vom Comeback der Innenstädte können Handwerksunternehmer vor allem dann am meisten profitieren, wenn sie sich an einem eingeführten Standort beteiligen oder diesen übernehmen.

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    © Christian Mader
    Schreinermeister Klaus Schneider hat in der Stuttgarter Innenstadt viele neue Kunden gewonnen.
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    © Chart: handwerk magazin
    Fast zwei Drittel der Verbraucher gehen ganz gezielt zum Einkaufen in die Innenstadt.

Bahnkunden können die Stuttgarter Filiale des Fellbacher Schreinermeisters Klaus Schneider genauso gut erreichen wie Autofahrer und ÖPNV-Nutzer. Sie liegt rund 400 Meter vom Hauptbahnhof entfernt an der Friedrichstraße, die Teil der B 27 ist. „Ich habe jahrelang nach einem Platz in der Innenstadt gesucht“, sagt der Handwerksunternehmer. „Hier finde ich Käufer für die Designmöbel aus meiner Herstellung, welche meinen Stammsitz in einem Gewerbegebiet 20 Kilometer östlich der Landeshauptstadt niemals aufsuchen würden.“ Schneider hat seinen 16-Mitarbeiter-Betrieb als „Ideen-Schreinerei“ positioniert, die neue Wohnungen und Büros mit maßgeschneiderten Möbeln einrichtet. Außerdem fertigt er für große Hersteller im Premiumsegment Kollektionen an. Als einer dieser Geschäftskunden, der Küchenhersteller Poggenpohl, für seine Stuttgarter Niederlassung wegen gestiegener Betriebskosten einen Untermieter suchte, schlug Schneider zu. Auf rund 250 Quadratmetern stellt er jetzt eigene Möbel aus. „Ich konnte seit der Eröffnung im Herbst 2014 trotz einer Dauerbaustelle vor der Tür viele Neukunden gewinnen“, bilanziert er zufrieden.

Mit Schneiders Dilemma haben viele Handwerksunternehmen zu kämpfen. Weil Stammsitz und Filialen in Vororten oder im Speckgürtel von Ballungsgebieten liegen, können sie ihr Marktpotenzial nicht ausschöpfen. Standortexperten machen Mut. Von Schlagzeilen über verödende Stadtzentren sollten sich investitionswillige Unternehmen nicht irritieren lassen, sagt Norbert Hoffmann. „Jedes neue Unternehmen zieht zusätzliche Kunden an und bereichert deshalb die Innenstadt“, betont der Geschäftsführer der Agentur E5 Marketing in Frankfurt/Main. „Weil in jeder Innenstadt mehr Zielgruppen erreicht werden als in Randlagen, sind hier die Erfolgschancen am größten.“

Unterbewertete Lagen finden

Die jetzt veröffentlichte Studie „Stadt, Land, Handel 2020“ des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH), die 33 000 Verbraucher in 62 Städten befragte, ermittelte, dass durch E-Commerce und schrumpfende Bevölkerungszahlen zwar jedes zehnte Ladengeschäft bis 2020 von Schließung bedroht sei. Trotzdem könnte in attraktiven Innenstädten der Einzelhandel weiter wachsen: „Vor allem Stadtlagen, die sich über Angebots- und Sortimentsvielfalt hinaus durch historische Zentren, interessante Events sowie vielfältige Gastronomie- und Kinoangebote auszeichnen, werden von Verbrauchern gerne aufgesucht“, betont Susanne Eichholz-Klein, Co-autorin der IFH-Studie. Rund 60 Prozent der Innenstadtbesucher kommen zum Einkaufen. Während die Citys von Metropolen ab 500 000 Einwohnern sowie Mittelstädte zwischen 50 000 und 100 000 Einwohnern überdurchschnittlich viele Verbraucher anziehen, schwächeln Städte mit bis zu 50 000 Einwohnern sowie Großstädte mit 100 000 bis 200 000 Einwohnern. „Jeder Nachfolger muss die örtlichen Verhältnisse genau prüfen“, rät Eichholz-Klein. Wichtig seien etwa Bevölkerungsprognosen: Von den Ruhrmetropolen einmal abgesehen, werden dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumordnung zufolge alle Großstädte über 500 000 Einwohner weiterhin kräftig wachsen.

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Auf Magnetunternehmen achten

Wer jetzt an wachstumsstarken Standorten die Nachfolge von Innenstadtlagen antritt, kann hier eventuell noch erschwingliche Mieten aushandeln. Viele Vermieter haben die Entwicklung trotz zuletzt stark gestiegener Mietforderungen noch nicht berücksichtigt. „Nur Unternehmen mit einem schlüssigen Vertriebskonzept sollten in Citylagen investieren“, warnt Christiane Zieher, Betriebsberaterin der Kammer Mannheim. So ließen sich Wachstumspotenziale freisetzen, die der Vorgänger nicht heben konnte. Viele Innenstädte registrieren laut Handelsverband Deutschland (Berlin) steigende Umsatzzahlen am Samstag, der weiterhin der Haupteinkaufstag ist. Ansonsten hängt viel vom Mikro-Standort ab. Vor allem in Kommunen, die nicht mit Attraktionen werben können, sollten Nachfolger ausschließlich Lagen auswählen, die an stark frequentierten Plätzen, in der Fußgängerzone oder in der Nähe von frequenzstarken Magnetunternehmen (Beispiel: Bäckerei, Drogeriemarkt) liegen. Weil viele Kleinbetriebe sich die Mieten für teure 1-A-Lagen nicht leisten können, kann sich auch eine preiswertere B- und C-Lage lohnen. Vor allem für Firmen, die nicht von Laufkunden leben, ist das oft die bessere Alternative. Etwa auch bei Schreinermeister Klaus Schneider: „Rund um meine Stuttgarter Filiale gibt es weitere Möbelgeschäfte“, sagt der Unternehmer. „Die meisten Besucher suchen diesen Standort gezielt auf, weil sie hier in jedem Fall Lösungen für ihr neues Zuhause finden.“