Abwanderung aus dem Handwerk Bessere Karrierewege entwickeln

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Fachkräftemangel

Eine Studie des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk (ifh) in Göttingen über die Arbeitsmarktmobilität von handwerklichen Nachwuchskräften analysierte jetzt Gründe für die seit Mitte 2000 zunehmende Fluktuation von Mitarbeitern aus dem Handwerk.

Mitarbeiter ans Handwerk binden: attraktivere Karrierechancen ermöglichen. - © ra2 studio - Fotolia.com

So liegt aktuell der Anteil der „handwerkstreuen“ Gesellen, also der Mitarbeiter, die dauerhaft im Handwerk bleiben, bei nur noch 40 Prozent. Die Abwanderung aus dem Handwerk finde überwiegend nach dem Abschluss der Lehre, also im Übergang von Ausbildung und Beschäftigung statt.

Frauen und Studienberechtigte steigen häufiger aus

Außerdem steigen insbesondere Frauen und Studienberechtigte deutlich häufiger als Männer mit Haupt- und Realschulabschluss aus. Dieser Tendenz wirken Fortbildungsabschlüsse entgegen, so die Studien, besonders eine Weiterbildung zum Meister, Techniker oder Fachwirt.

Bildungswege sollten neu gestaltet werden

Das ifh empfiehlt aus diesem Grund, die Bildungswege innerhalb des Handwerks neu zu gestalten oder so weiterzuentwickeln, dass Mitarbeiter nicht nur auf Leitungs- und Führungsfunktionen vorbereitet seien, sondern auch berufliche Spezialkarrieren einschlagen können.

Außerdem könne die Schaffung bzw. Weiterentwicklung differenzierter und attraktiver Karrierewege eine geeignete Strategie für die stärkere Bindung an den Handwerkssektor sein. Eine handwerksinterne Weiterbildung zum Techniker etwa oder zum Meister senke das Abwanderungsrisiko, das bei Abiturienten, die an eine Handwerksausbildung ein Studium anhängen, besonders hoch sei, so die Studie. Infos: www.dhi.zdh.de