Interview mit Alexander J. Neuzerling Berufskleidung: Mit Leasing das Eigenkapital schonen

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Ausstattung und Berufskleidung

Eine bessere Eigenkapitalquote, weniger Organisationsaufwand, ein perfektes Erscheinungsbild sowie eine hygienische Aufbereitung: ginge es allein nach den Vorteilen, müsste sich nahezu jeder Betrieb für ein Mietwäschemodell bei der Berufskleidung entscheiden. DBL-Experte Alexander J. Neuzerling über Vorteile und Vorbehalte der Unternehmer.

Alexander J. Neuzerling DBL
Alexander J. Neuzerling von der Deutschen Berufskleider-Leasing GmbH (DBL) erklärt, wie textiles Leasing funktioniert und wie jeder Betrieb das individuell passende Outfit findet. - © privat

Obwohl inzwischen fast alle Unternehmen ihre Mitarbeiter mit Berufskleidung ausstatten, wird das Leasingmodell längst noch nicht von allen praktiziert. Alexander J. Neuzerling von der Deutschen Berufskleider-Leasing GmbH ( DBL) erklärt, wie textiles Leasing funktioniert und wie jeder Betrieb das individuell passende Outfit findet.

Warum sollten Betriebe bei der Auswahl von Berufskleidung einen Experten hinzuziehen?

Die Entscheider in den Unternehmen sind in ihrem Berufsfeld sicherlich ausgewiesene Könner. Aber eben zumeist keine Fachleute für Textilien. Dazu kommt, dass die Mitarbeiter starken Einfluss nehmen – und der ist häufig modisch oder markenspezifisch begründet. Viel zu oft erleben wir, dass eine Berufskleidung angeschafft wurde, die zwar auf den ersten Blick sehr gut ausschaut, in der harten Praxis dann aber völlig versagt. Weil die Taschen schnell durchlöchern, der Stoff an den Knien verschleißt, das Gewebe beim Waschen einläuft oder die niedrige Waschtemperatur keinen Schmutz löst. Aber auch fehlende Sicherheitsaspekte wie schließbare Ärmelbündchen oder Komfortmerkmale wie Lüftungsschlitze fallen erst später im Job auf. Dann gibt es noch Punkte wie Nachkaufgarantie, Verfügbarkeit von Reparaturmaterial oder eng gestaffelten Größen, die bei der Anschaffung von Berufskleidung auf dem Aufgabenzettel stehen sollten.

Worauf kommt es bei der Beschaffung von Berufskleidung an?

Um teure oder sogar sicherheitsrelevante Fehlentscheidungen zu vermeiden, steht am Anfang immer eine Beratung durch einen Experten. Dies kann zum Beispiel die interne Sicherheitsfachkraft sein oder eine externe Stelle. Für dieses Gespräch sollte schon im Vorfeld eine Liste vorbereitet werden, die wichtige Fakten und Meinungen umfasst. Also von der Zahl der Mitarbeiter, den Aufgaben der einzelnen Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz über die eingesetzten Firmenfarben bis hin zu persönlichen Wünschen des Teams. Auch die Frage, wer die Berufskleidung pflegt und wäscht, wo sie gelagert wird, wer den Nachkauf organisiert. Sie merken schon – ich komme immer wieder zu den Mitarbeitern. Denn auch wenn der Chef am Ende entscheidet – das Team trägt die Berufskleidung täglich und sollten daher intensiv in den Findungsprozess einbezogen werden. Das schafft Transparenz und Klarheit - und am Ende mehr Zufriedenheit. Übrigens: Die Beratung ist ein wesentlicher Teil unserer Dienstleistung. Denn mit unserer Erfahrung können wir Hinweise zur kompletten Kette von der Beschaffung bis zur Pflege liefern.

Warum ist eine Beratung im Unternehmen sinnvoll?

Nach dem ersten Gespräch wird ein seriöser Anbieter sicherlich die Muster der in Frage kommenden Kollektionen mitbringen. Anfassen, anziehen, ausprobieren – ein ganz wichtiger Faktor. Schließlich geht es um Kleidung, eine sehr emotionale Geschichte. Wir sind dann oft diejenigen, die sachliche Aspekte ins Feld führen. Gewebe, Schnitt, Sicherheit, Waschverhalten, Nachkauf – und natürlich das Thema Kosten. Denn am Ende ist die Entscheidung für die Berufskleidung auch eine betriebswirtschaftliche Investition. Und die kann – da ja die Mitarbeiter nicht nur ein Kleidungsstück, sondern meist auch Wechselkleidung benötigen – erheblich sein.

Wie bekommen Chefs die Kosten in den Griff?

Professionelle Berufskleidung erfordert finanziellen Einsatz. Und ein gutes Konzept. Hier kann ich als Chef nun – vorausgesetzt, ich stelle diese den Mitarbeitern aus Image- oder Sicherheitsaspekten zur Verfügung – grundsätzlich entscheiden, ob ich als Unternehmen die Berufskleidung anschaffe. Kaufe ich sie, benötige ich eine Strategie zur Beschaffung, Lagerung, Pflege und Wäsche. Das kann in Eigenregie mit internem Personal erfolgen oder – wenigstens zum Teil - mit externen Dienstleistern. Hier kommen nun wir ins Spiel. Denn wenn sich das Unternehmen schon für die Auslagerung des Themas entscheidet – warum dann nicht gleich die gesamte Dienstleistung dem externen Partner überlassen und nur für die Nutzung der Berufskleidung sowie deren Pflege bezahlen?

Wie geht es dann im Leasing weiter?

Nach Vertragsabschluss statten wir jeden Mitarbeiter individuell mit der ausgewählten Berufs- oder Schutzkleidung aus. Damit das funktioniert, nehmen wir zuvor bei jedem Teammitglied individuell Maß. Sobald die Berufskleidung dann bei uns bereitliegt, statten wir diese – falls vereinbart – mit Firmenlogo und Namensemblem aus. Nun erfolgen die Einweisung und Belieferung des Kunden.

Wo liegen die Vorteile für Kunde und Mitarbeiter?

Getragene Berufskleidung wird regelmäßig abgeholt, Frische zur Verfügung gestellt. Automatisch, direkt bis in den Schrank im Betrieb. Bei uns im regionalen Werk erfolgen dann Pflege und Instandsetzung der Teile oder auch der Austausch auf Grund von Größenwechsel oder erheblicher Schäden. Basis sind zertifizierte und protokollierte Prozesse, mit denen wir die fachgerechte hygienische Aufbereitung sicherstellen. Am Ende hat der Mitarbeiter ohne eigenes Zutun immer eine gepflegte Kollektion bereitliegen.

Mit welchen Kosten müssen Unternehmer rechnen?

Die Kosten hängen von einer Vielzahl individueller Faktoren ab, die wir berücksichtigen, um ein seriöses Angebot zu erstellen. Das beginnt bei der Auswahl der Kollektion. Solide Basis oder herausragendes Premium – klar, dass sich dies auf die Kosten auswirkt. Dann natürlich die Zahl der belieferten Mitarbeiter, die Menge der pro Person benötigten Artikel. Aber auch Punkte wie der erwartete Verschmutzungsgrad, die Lage der Lieferstelle und mögliche Zusatzleistungen bilden sich im konkreten Angebot ab. Aus Erfahrung kann ich sagen: ein lohnenswertes Geschäft für Kunde und Dienstleister startet in der Regel ab drei produktiven Mitarbeitern.