Fahrradmanufaktur "my Boo" Bambusrad nach Wunsch

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Betrieb des Monats und Geschäftsideen

Die Kieler Fahrradmanufaktur „my Boo“ belebt das Konzept Bambusrad. Eine Revolution auf dem Zweiradmarkt. Im Mittelpunkt: umweltschonende Herstellung und der soziale Aspekt.

Baukastensystem für Bambusfahrräder: Geschäftsführer Jonas Stolzke (li.) und Zweiradmeister Dominik Hansen in den Geschäftsräumen von „my Boo“ in Kiel. - © Julius Demant

Unsere Fahrradrahmen werden nicht von einem Roboter geschweißt“, sagt Maximilian Schay. Der ehemalige BWL-Student ist neben Jonas Stolzke Geschäftsführer der Fahrradmanufaktur „ my Boo GmbH . Ein Freund schickte ihm ein Bild von einem Bambusfahrrad. Eine Vertriebsidee war geboren. Der nachwachsende Rohstoff Bambus ist Hauptbestandteil der Rahmen, die durch das „Yonso-Projekt“ in Ghana hergestellt werden.

Yonso-Projekt liefert die Rahmen

Das „Yonso-Projekt“ wurde 2005 von Kwabena Danso aus Yonso gegründet. Sein Ziel: Die Schaffung von Arbeitsplätzen und schulischer Bildung für die Dorfkinder. Vier verschiedene Werkstätten bauen mit 40 Mitarbeitern die Rahmen von Hand. Die ­Gewinne fließen in Bildungsprojekte . „Wir sind der wichtigste Abnehmer und unterstützen Kwabena Danso, wo wir können. Einmal im Jahr sind wir vor Ort und tauschen uns aus“, sagt Maximilian Schay.

In Kiel werden Kundenwünsche erfüllt

Nach Lieferung der Rahmen werden die Fahrräder speziell nach Kundenwunsch in der eigenen Werkstatt in Kiel zusammengebaut. Insgesamt hat „my Boo“ zehn Mitarbeiter, davon vier Mechaniker. „Unser großes Plus ist, dass wir nur die Bürotür aufmachen müssen und dort direkt unsere Werkstatt ist“, sagt Maximilian Schay.

Seit April 2014 vertreibt „my Boo“pro Monat etwa 120 Bambusfahrräder, die immer beliebter werden. Das belegt eine Umsatzsteigerung von rund 1,3 Millionen Euro seit dem Gründungsjahr. Das Sortiment umfasst zwölf verschiedene Fahrräder wie E-Bikes, Trecking-, Renn- und das klassische Stadtfahrrad. Die Preise bewegen sich zwischen 1.500 und 4.000 Euro.

Für den Halt des Rahmens sorgen fünf Metallteile, die durch Bambusspänen und Harz auf natürliche Art verklebt werden. Die Metallteile garantieren, dass das Fahrrad geradeaus fährt.

Betriebsportrait: my Boo

© Holzmann Medien