Arbeitsunfälle 2015: Tödliche Unfälle auf Rekordtief

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Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle ist im Jahr 2015 nochmals um ein halbes Prozent auf 865.500 meldepflichtige Arbeitsunfälle zurückgegangen. Wie die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) in Berlin meldet, endeten davon nur 438 Unfälle tödlich, das ist der niedrigste Wert seit Aufzeichnung der Daten.

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Besonders gefährdet sind die Beschäftigten nach wie vor auf dem Weg von und zur Arbeit. Allein 348 tödliche Unfälle entfielen 2015 auf diesen Bereich, das sind nahezu 80 Prozent. Um 2,2 Prozent gestiegen sind laut DGUV auch die Wegeunfälle ohne Todesfolge, sie summierten sich 2015 auf 178.009 Fälle.

Fast 8 Prozent mehr Berufskranke

Die Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit haben im letzten Jahr ebenfalls zugenommen.  Über 77.000 Mal machten Ärzte, Krankenkassen, Versicherte oder deren Arbeitgeber eine Meldung an die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen - ein Anstieg um 7,6 Prozent gegenüber 2014. „Diese Zunahme mag im ersten Moment erstaunen, erklärt sich aber im Wesentlichen dadurch, dass 2015 vier neue Berufskrankheiten in die Berufskrankheitenliste aufgenommen wurden“, erklärt DGUV-Hauptgeschäftsführer Joachim Breuer.

Vier neue Krankheiten anerkannt

Dabei handelt es sich um den „weißen Hautkrebs“, das Carpaltunnel-Syndrom, das Hypothenar-Hammer-Syndrom sowie Kehlkopfkrebs durch Exposition gegenüber Schwefelsäuredämpfen. Da Hautkrebs und Carpaltunnel-Syndrom laut Breuer sehr häufig aufträten - sie gelten auch als Volkskrankheiten -, seien Verdachtsanzeigen in dieser Größenordnung zu erwarten gewesen. Den Rückgang der Unfallzahlen begrüßte der DGUV-Hauptgeschäftsführer ausdrücklich, betonte aber, dass noch eine Menge zu tun bleibe: „Unser Ziel bleibt die Vision Zero: Niemand darf bei der Arbeit das Leben verlieren.“