Arbeitsunfälle Arbeitsschutz - Weniger Unfälle, mehr Berufskranke

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Das Risiko, einen Arbeitsunfall zu erleiden, ist 2016 noch einmal leicht gesunken. Zwar stieg die Zahl der Arbeitsunfälle nach Analyse der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) in Berlin um 1,3 Prozent auf 877.071 Fälle an. Gleichzeitig nahm aber auch die Zahl der insgesamt geleisteten Arbeitsstunden zu.

Sonnenschutz Arbeit
Gefährliche UV-Strahlen: Heller Hautkrebs liegt bei den Berufskrankheiten bereits an dritter Stelle, allein 2017 gab es 167 arbeitsbedingte Neuerkrankungen. - © jrn buchheim - stock.adobe.com

Wie die für die Organisation und Überwachung des Arbeitsschutzes zuständige Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) in Berlin mitteilt, ist die Arbeitsunfallquote im vergangenen Jahr um 0,4 Prozent gesunken, sie liegt somit bei 21,89 meldepflichtigen Arbeitsunfällen je 1.000 Vollarbeiter. Als besonders gute Nachricht wertet, DGUV-Hauptgeschäftsführer Joachim Breuer die Tatsache, dass die Zahl der tödlichen Unfälle mit 424 Fällen so niedrig ist wie nie zuvor.

Arbeitsschutz: Zahl der Berufskrankheiten steigt

Deutlich gestiegen ist dagegen die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten: 2016 wurden insgesamt 80.029 Feststellungsverfahren abgeschlossen, das sind 5,2 Prozent mehr als im Jahr 2015. In 20.539 aller Fälle wurde das Vorliegen einer Berufskrankheit anerkannt, das sind 22,2 Prozent mehr Anerkennungen als im Vorjahr.

Berufskrankheiten: Viele Fälle von weißem Hautkrebs

Einen wesentlichen Anteil an dieser Zunahme hat laut DGUV der weiße Hautkrebs durch UV-Strahlung, der seit dem 1.1. 2015 auf der Berufskrankheitenliste steht. „Vielen Menschen, die draußen arbeiten, ist aber immer noch nicht bewusst, dass Sonnenstrahlen auch Krebs verursachen können. Man sieht im Sommer noch zu häufig Arbeiter ohne Kopfschutz und mit freiem Oberkörper. Unsere Aufgabe ist es deshalb, aufzuklären und Unternehmer wie Beschäftigte für verschiedene Methoden des Sonnenschutzes zu sensibilisieren."

Sonnenschutz bei Arbeiten im Freien

Berufsgenossenschaft: Beitrag bleibt im Durchschnitt stabil

Das Umlagesoll der Berufsgenossenschaften ist 2016 um 3,1 Prozent auf 11,247 Mrd. Euro gestiegen, das der Unfallkassen der öffentlichen Hand um 3,8 Prozent auf 1,482 Mrd. Euro. Trotzdem ist der durchschnittliche Beitragssatz zu den Berufsgenossenschaften nochmals um 1,3 Prozent gesunken. Die Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft mussten 2016 im Durchschnitt nur 1,18 Prozent der beitragspflichtigen Entgelte für die Versicherung gegen Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zahlen. Gründe hierfür sind weiterhin die hohe Beschäftigung, dadurch stieg auch das beitragspflichtige Entgelt in der gewerblichen Wirtschaft.