Werkzeugtest Akkuschrauber: Der große Leistungscheck der 18-Volt-Geräte

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Wenn es ein Werkzeug gibt, das in fast keiner Werkstatt fehlen darf, dann ist es der Akkuschrauber. Bohrungen und große Schrauben sollten für den Alleskönner keine Herausforderung darstellen. Doch der Markt ist groß und unübersichtlich. handwerk magazin hat sechs erschwingliche 18-Volt-Geräte getestet – mit einem klaren Testsieger.

Akkuschraubertest
Sechs Kontrahenten haben wir getestet: Die Modelle "Metabo SB 18 LT", "Einhell TE-CD 18 Li-i BL", "Black & Decker BL188KB", "DeWalt DCD 709 D2T", "Milwaukee M18 CBLPD-402C" und "Hikoki DV18DD". - © Micha Wolfson

Gute Werkzeuge sind das A und O in jeder Werkstatt. Das zeigt sich nicht nur in Profi-Betrieben: Laut der Verbrauchs- und Medienanalyse 2019 (VuMA Touchpoints) hat fast jeder zweite Deutsche eine Heimwerker- oder Bohrmaschine zu Hause. Umso wichtiger ist die Auswahl eines geeigneten Werkzeugs gerade für den professionellen Gebrauch. Doch wenn man keine Passion für Marktvergleiche hat, kann es – ähnlich wie beim Autokauf – schnell mühsam werden, den Überblick zu behalten.
Grund: Einige Hersteller bieten sowohl Heimwerker- als auch Profiwerkzeug an. Teilweise machen die Fertiger diese Unterscheidung mit Produktfarben kenntlich, andere jedoch trennen die Modelle nur unzureichend und kennzeichnen Profigeräte lediglich in der Produktbeschreibung.

Wo also anfangen? Schließlich sollen die Werkzeuge nicht nach ein paar Arbeiten den Geist aufgeben. Hier hilft Alexander Weber, Werkzeugexperte bei „Werkzeug Weber“ in Aschaffenburg. Er berät Unternehmen bei der richtigen Ausstattung. „Die meistverkauften Produkte für Handwerksbetriebe bei Akkuschraubern sind die 18-Volt-Modelle“, sagt er. „Darunter sind die Modelle vielleicht trotzdem gut, aber für mehr als den Heimwerker nicht ausreichend.“

Metabo gewinnt vor DeWalt

handwerk magazin hat sechs 18-Volt-Modelle getestet und an ihre Leistungsgrenzen gebracht. Jeweils ein Modell von Metabo , Hikoki , Black&Decker , Milwaukee , Einhell und DeWalt traten in drei verschiedenen Kategorien gegeneinander an. Als einziger Schrauber konnte das Metabo-Modell alle Kategorien vollständig absolvieren und für sich entscheiden. Sowohl zwei längere Schrauben als auch mehrfache Bohrungen mit einem großen Bohraufsatz konnten das Profi-Tool nicht aufhalten. Auf Platz 2 folgt der DeWalt-Akkuschrauber, der bei den größeren Schrauben und Bohraufsätzen leichte Probleme bekam, dennoch gut abschnitt.

Die restlichen Modelle zeigten die ein oder andere Schwäche in den Kategorien Schrauben und Bohren. Der Milwaukee begann sogar nach der ersten Schraube aus dem Motorblock zu rauchen. Die negative Überraschung: Das Produkt von Einhell schaltete sich bei der ersten Überlastung sofort ab und landete auf dem letzten Platz. Den Falltest aus circa 1,50 Meter Höhe als letzte Prüfung haben dagegen alle Modelle bestanden. Der Testsieger von Metabo konnte auch hier einen weiteren Pluspunkt sammeln: Sein Akku war mit einer sturzsicheren Gummischicht verarbeitet. Alle Testergebnisse finden Sie auf einen Blick in unserer detaillierten tabellarischen Übersicht:

Marktübersicht: Akkuschrauber im Vergleich

Die Auswahlkriterien:

Alexander Weber, Experte im Fachbereich Qualitäts-/Elektrowerkzeuge
Alexander Weber, Experte im Fachbereich Qualitäts-/Elektrowerkzeuge bei Werkzeug Weber in Aschaffenburg: »Der Markt bei Akkuschraubern ist groß und sehr unübersichtlich.« - © privat

Zusammen mit Experte Alexander Weber von „Werkzeug Weber“ in Aschaffenburg wurden die Kriterien für die Modellauswahl festgelegt. Die Schrauber sollten für die Flexibilität alle eine Schlagbohrfunktion besitzen. Das maximale Drehmoment musste im Bereich der 60 Newtonmeter sein. Das Bohrfutter bei allen Modellen betrug 13 Millimeter, die maximale Leerlaufdrehzahl lag bei circa 1.800 pro Minute. Beim Preis wurde ein Limit von 400 Euro gesetzt (inkl. MwSt.), im Lieferumfang musste mindestens ein Akku und ein Werkzeugkoffer enthalten sein. „In dieser Preisspanne sollten ein paar gute Modelle dabei sein“, erklärte Weber seine Wahl.

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So wurde getestet:

Die Akkuschrauber durften sich in drei verschiedenen Kategorien beweisen. Zur Durchführung hat handwerk magazin einen Profi-Handwerker um Hilfe gebeten: Jürgen Rechtsteiner von der Gapp Holzbau GmbH in Öpfingen führte den Test durch. Im ersten Part, dem Schrauben, mussten die Modelle jeweils zwei Schrauben mit den Maßen 8 mal 600 und 10 mal 400 Millimeter in einen 65 Zentimeter massiven Fichtenholzblock schrauben. In der Kategorie Bohren war die Aufgabe, mit zwei Holzbohraufsätzen (Durchmesser 8 und 26 Millimeter) zehn schnell hintereinander folgende Bohrungen in einen Holzblock zu absolvieren. „Ein bisschen nachhelfen und drücken ist in diesem Leistungsbereich schon notwendig“, gesteht Jürgen Rechtsteiner. Zum Schluss wurden die Geräte auf Sturzschäden aus ungefähr 1,50 Metern getestet.

Schrauben

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Schrauben Zwei überdimensionierte Schrauben müssen in einen massiven Fichtenholzblock. - © Micha Wolfson

Zwei überdimensionierte Schrauben müssen in einen massiven Fichtenholzblock.

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Bohren

  Bohren
Jürgen Rechtsteiner, Mitarbeiter der Gapp Holzbau GmbH in Öpfingen, muss viel Kraft aufbringen beim Test der 18-Volt-Geräte. - © Micha Wolfson


Zehn schnelle Bohrungen hintereinander werden mit Holzbohraufsätzen ausgeführt.

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Sturz

Sturz
Ein Absturz aus etwa 1,50 Metern Höhe dient zur Simulation von Sturzschäden. - © Mich Wolfson

Ein Absturz aus etwa 1,50 Metern Höhe dient zur Simulation von Sturzschäden.

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