Ab in die Wolke

Cloud Computing. Untersuchungen zeigen, dass kleine Betriebe mittlerweile die treibende Kraft der neuen IT-Nutzung sind. Nicht ohne Grund, denn die Angebote werden immer besser. Warum der Umstieg lohnt.

Kommt schon bei seiner Arbeit den Wolken näher als andere: Der zufriedene Cloud-Nutzer Alexander Weiß - © Dirk Krüll/Laif

Schornsteinfeger Alexander Weiß hat verstanden. Seit zwei Jahren ist der Solinger  Meister selbständig. Und um sich neben seinem Handwerk ein weiteres Standbein zu schaffen, qualifizierte er sich zum Energieberater. Indes verschlingt dieses breitere Portfolio viel Zeit, „und die möchte ich letztlich beim Kunden verbringen und nicht im Büro“, lautet sein Credo  und seine Entscheidung pro Cloud.

Angebotserstellung, Auftragsbestätigung sowie das Rechnungswesen und die Finanzbuchführung erledigen der Chef und seine Bürokraft jetzt nicht mehr per fest installierter Software, sondern als Cloudservice direkt über ihren Dienstleister Datev.

Handwerker erobern die Wolke

Auch kleine Unternehmen entdecken mehr und mehr die Vorteile der Mietsoftware aus der Wolke. Längst sind auf diese Weise nicht mehr nur Großunternehmen Vorreiter bei der Integration von Spitzentechnologien. So ergab etwa eine Umfrage von Microsoft, dass sich die Nutzungsrate von Cloud Computing im Segment der kleinen und mittelständischen Unternehmen in den nächsten fünf Jahren verdoppeln soll. Bei Betrieben mit bis zu zehn Angestellten sogar verdreifachen – in den nächsten drei Jahren. Kein Wunder, haben doch clevere Chefs wie Alexander Weiß längst erkannt, wo ihre Kernkompetenzen liegen, und die IT anderen Unternehmen überlassen, die sich damit gut auskennen.

Qualität hat sich gesteigert

Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr, weiß auch Analyst Axel Oppermann von Experton. „Zu Beginn des Cloud Computings waren passende Lösungen noch rar. Aber die IT-Branche hat mittlerweile eingesehen, dass auch Handwerksunternehmen reif für die Wolke sind“, sagt der Cloudexperte.

Selbst gute Branchenlösungen, so der Senior Advisor, gäbe es heute bereits aus der Cloud: „Mundgerechte Branchensoftware, von Friseur- bis Elektrobetrieben, werden angeboten“, berichtet der Analyst (siehe auch „Die neuesten Cloudservices für das Handwerk“).

Ein weiterer Vorteil von Cloud Computing ist, dass die von den Herstellern in ihren Rechenzentren betriebene Software oftmals auch deutlich leistungsfähiger ist und schneller aktualisiert wird als tradierte Software .

Wie bei Schornsteinfegermeister Weiß. Als besonders hilfreich empfindet es er beispielsweise, dass ihm die Cloudsoftware die Unternehmensdaten tagesaktuell zur Verfügung stellt. Früher musste er die Eckwerte für sein Controlling mühsam in manueller Kleinarbeit zusammenstellen. Jetzt ruft er die Umsätze per Mausklick ab, wobei eine detaillierte Aufschlüsselung nach seinen Tätigkeiten als Schornsteinfeger und Energieberater möglich ist – so einfach ist das mit der Cloud.